Südseitig kann auch auf höheren Gipfeln oft fast schneefrei unterwegs sein.
Südseitig kann man auch höhere Gipfel fast schneefrei erreichen. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 7. bis 9. November 2025

Die stabile Hochdruckwetterlage bleibt in den Alpen über das Wochenende hinaus bestehen und beschert den Bergen viel Sonne. Allerdings ist es zum Wochenwechsel im Hochgebirge noch winterlicher geworden.

Tourenverhältnisse

Die deutschen Mittelgebirge sind derzeit so gut wie schneefrei. Nur am Großen Arber (Bayerischer Wald) halten sich an schattseitigen Gipfellagen noch ein paar Schneeflecken. Trotz der trockenen Witterung muss man überall auf nordseitigen Erd- und Wiesenpfaden mit rutschigen Wegverhältnissen rechnen.

Im Verlauf des vergangenen Sonntags sank die Schneefallgrenze in den Nordalpen unter 1500 m. Somit präsentierten sich die Bayerischen Voralpen am Montag frisch verschneit. Mittlerweile ist der Schnee südseitig bis ca. 2000 m wieder abgeschmolzen. Nordseitig muss man ab etwa 1600 m (im Westen) und 1800 m (im Osten) mit Schnee rechnen. Gestern war z.B. der südseitige Anstieg zum Karkopf (2469 m/ Mieminger Gruppe) zum Großteil schneefrei.
In der Schweiz ist auch diesmal am meisten Schnee heruntergekommen. Von Samstag bis Montag fielen im Avers und im Bernina-Gebiet bis 40 cm, am Nördlichen Alpenkamm Graubündens bis 30 cm. Ein Skitouren-Eintrag vom Montag berichtet am Chi Chärpf (2700 m / Glarner Alpen) sogar von bis zu 50 cm Neuschnee. In den Schweizer Alpen, wo bereits ein regelmäßiger Lagebericht herausgegeben wird, herrscht derzeit verbreitet Lawinenstufe 2.

Die Gletscher des Alpenhauptkamms weisen bereits eine Schneeauflage auf. Dennoch sind die Spaltenzonen (der Jahreszeit entsprechend) noch nicht ausreichend eingeschneit. Abgesehen davon muss man bei Hochtouren mit verschneiten Felspassagen rechnen.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es einen Mix aus Sonne und Wolken, wobei es zum Sonntag hin immer mehr zuzieht. Die Maximaltemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 11°C am Freitag auf 6°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald verläuft das Wetter ähnlich. Auf dem Brocken (1148 m) sinken die Höchstwerte von 8°C auf 3°C.
Im Elbsandsteingebirge bringen Freitag und Samstag eher freundliches Wetter, während es am Sonntag regnen kann. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte bei 7°C.
Im Bayerischen Wald ist der Freitag freundlich. Am Wochenende dominiert Hochnebel. Die Maximaltemperaturen sinken am Großen Arber (1456 m) von 9°C auf 1°C.
Im Schwarzwald dominiert bis Samstag die Sonne und am Sonntag sind Schauer nicht ausgeschlossen. Am Feldberg (1493 m) fallen die Höchstwerte von 8°C am Freitag auf 4°C am Sonntag.
Alpen: In den Alpen soll die stabile Hochwetterlage das ganze Wochenende über anhalten. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit für Hochnebel ab Samstag insbesondere an der Alpennordseite an. Am Freitag ist es mit 7°C auf 2000 m bereits nicht mehr ganz so mild. Am Wochenende gehen die Temperaturen dann noch etwas weiter zurück. 
Am Sonntag sollen sich hochnebelartige Wolken mit Obergrenze von 2000 m am Alpennordrand zäh halten, stellenweise kann es auch etwas tröpfeln bzw. oberhalb von 1500 m unergiebig schneien. Sonst wird es recht sonnig mit zeitweiligen Wolkenfeldern.

Fazit

Während man in den Mittelgebirgen mit wolken- bzw. nebelreichem Wanderwetter rechnen muss und dort am besten den Samstag für eine Unternehmung nutzt, dürfte auf den Alpengipfeln ungetrübt die Wochenend-Sonne scheinen. Sowohl von den Temperaturen als auch von der Schneelage her machen südseitige Touren bis etwa 2000 m Sinn. Da am Sonntag die Hochnebelgrenze am Alpenrand in dieser Höhe liegen kann, ist auch dort der Samstag der bessere Bergtag.
Ab der Latschenzone muss man aber auch in sonnigen Lagen damit rechnen, mit Schnee in Kontakt zu kommen. Jetzt im Spätherbst sind warme Kleidung inklusive einer Stirnlampe sowie feste Wanderschuhe und Teleskopstöcke zu empfehlen, da nordseitige Pfade oft rutschig sind.

Das Wochenendwetter ist zwar grundsätzlich für Hochtouren geeignet. Allerdings braucht man sehr gute Erfahrung, da die Spaltenzonen schwerer einzuschätzen und Felsanstiege schneebedeckt sind. Zudem ist die Lawinengefahr generell ab den ersten größeren Schneefällen im Hochgebirge nicht zu unterschätzen. Am 1. November kam es zu einem Lawinenunglück mit fünf Toten an der Vertainspitze Nordwand (Ortlergruppe). Eine Woche zuvor hatte übrigens der Tiroler Warndienst in einem Blog-Beitrag die speziellen Gefahren bei Eistouren im Spätherbst thematisiert. Solche aktuellen Blogs sind eine wertvolle Informationsmöglichkeit in der Zeit, bevor regelmäßige Bulletins herausgegeben werden.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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