Wanderer am Siplingerkopf in den Allgäuer Alpen
Ab etwa 1500 m bis 1700 m muss man am Alpenrand mit Schneekontakt rechnen. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 5. bis 7. April 2024

Das erste April-Wochenende präsentiert sich vor allem am Alpenrand mit Temperaturen über 25°C eher sommerlich als frühlingshaft. Höchste Zeit also, um in die frische Bergwandersaison zu starten.

Tourenverhältnisse

Die Deutschen Mittelgebirge sind schneefrei, weisen aber wegen der zurückliegenden Niederschläge feuchte Wegverhältnisse auf.
Aufgrund der, am Osterwochenende warmen Temperaturen hat sich die Schneegrenze auch am Alpenrand und in den Nordalpen weiter nach oben verschoben. Meist findet man erst ab 1600 m (nordseitig) ausreichend Schnee zum Skitourengehen. Ab dieser Höhenlage ist seit Montag allerdings etwas Neuschnee hinzugekommen.
Der Alpenhauptkamm hat insbesondere auf seiner Südseite am Osterwochenende einen weiteren, erheblichen Neuschneezuwachs oberhalb von 1500-1800 m erhalten. Die meisten der hochgelegenen Messstationen entlang des Schweizer Alpenhauptkammes zeigen Schneehöhenrekorde für Anfang April. Spitzenreiter waren wieder einmal das Tessin und das Wallis. Dort meldete z.B. die Messstation Wenghorn (2424 m) am Montag eine Schneehöhe von 452 cm, davon 209 cm Neuschnee in den letzten drei Tagen.

Lawinenlage

Für den heutigen Donnerstag wurde die Lawinengefahr am Schweizer Alpenhauptkamm als erheblich ausgegeben. Im restlichen deutschsprachigen Alpenraum herrscht eine maximal mäßige Lawinengefahr.
Frische und ältere Triebschneeansammlungen müssen in der Höhe vorsichtig beurteilt werden. Lawinen können vereinzelt groß werden. Vor allem an steilen Grashängen sind zudem große Gleitschneelawinen möglich. Gleitschneelawinen können zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen.
Mit der Sonneneinstrahlung sind im Tagesverlauf vermehrt feuchte Rutsche und Lawinen möglich.

Die Gefahr von nassen Lawinen steigt mit der Sonneneinstrahlung und der tageszeitlichen Erwärmung im Tagesverlauf am Wochenende deutlich an. Gleitschneelawinen sind vermehrt möglich. Die Gefahr von trockenen Lawinen nimmt etwas ab.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge bringt der Freitag noch Regenschauer. Das Wochenende verläuft dann freundlich aber windig. Die Maximaltemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) auf 15°C am Samstag.
Im Harz und im Thüringer Wald soll das Wetter ähnlich verlaufen. Am Brocken (1142 m) liegen die Höchstwerte um etwa 2°C niedriger.
Im Elbsandsteingebirge soll das Wetter schon ab Freitag freundlich verlaufen. Am Samstag herrscht strahlender Sonnenschein. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte dann bei 23°C.
Auch im Bayerischen Wald wird es freundlich, aber auch windig. Die Höchsttemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) auf 15°C.
Im Schwarzwald verläuft das Wochenende ebenfalls sonnig. Am windigen Feldberg (1493 m) klettern die Höchstwerte gegen 20°C.

Alpen: Ab Freitag setzt sich in den Ostalpen ein Hochdruckgebiet durch, das neben hohen, dünnen Wolkenfeldern, aber auch sehr viel Sonne bringt. Bis Samstag steigt die Nullgradgrenze auf 3800 m. Zudem kann am Samstag einmal mehr Saharastaub die Sichten etwas eintrüben. Es wird zudem recht windig.
Auch in den Westalpen ist ein außergewöhnlich warmes Bergwochenende zu erwarten.

Fazit

Das kommende Wochenende bringt sowohl in den Mittelgebirgen als auch am Alpenrand fast schon frühsommerliches Wanderwetter, mit der Einschränkung, dass man wieder einmal mit starkem Wind rechnen muss. Wer schneefrei unterwegs sein möchte, sollte in den Bayerischen Alpen südseitige Gipfel bis etwa 1500 m (im Allgäu) bzw. bis 1700 m (im Chiemgau) anvisieren. Oberhalb davon macht die Mitnahme von Schneeschuhen Sinn, da die Schneehöhen spätestens ab 1800 m noch recht hoch sind.
Angesichts der warmen Temperaturen ist ein Start in die neue Sportklettersaison ebenfalls keine schlechte Idee.
Wem der Sinn hingegen weiter nach Schnee steht, sollte sich in den kommenden Tagen sehr hoch gelegene Skitourenziele am Alpenhauptkamm aussuchen. Wegen der im Tagesverlauf schnell ansteigenden Gefahr von Nassschneelawinen muss man sehr früh starten und möglichst gegen Mittag wieder an der Hütte bzw. am Ausgangspunkt sein.

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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