Wanderin auf dem Weg zum Spitzstein in den Chiemgauer Alpen.
Auch in den kommenden Tagen darf man sich auf beeindruckende Nebelstimmungen freuen. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 17. bis 19. Oktober 2025

Die stabile Hochdruckwetterlage hält über das Wochenende an. Oberhalb der Hochnebeldecke gibt’s viel Sonnenschein und in den ganz hohen Lagen frühwinterliche Tourenverhältnisse. Von den Temperaturen her sollte man sich eher nach Westen orientieren.

Tourenverhältnisse

Wegen des derzeit oft hartnäckigen Hochnebels können laubbedeckte Wegpassagen oder Wurzeln in den Mittelgebirgen etwas rutschig sein. In den Alpen trifft das eher für die Tallagen zu, da sich der Nebel am Alpenrand meist ab Mittag auflöste.
Die Schneehöhen im Hochgebirge sind derzeit sehr unterschiedlich und steigen von West nach Ost an. Am letzten Wochenende war z.B. der Anstieg von Leermoos zum Daniel (2340 m/ Ammergebirge) so gut wie schneefrei und auch am Gamsjoch (2452 m/Karwendel) gab es keinen nennenswerten Schneekontakt. An Schattenhängen muss man aber auch unterhalb von 2200 m mit Schneeresten rechnen, die recht hart sein können.
Weiter im Osten wurde am vergangenen Wochenende hingegen in den Berchtesgadener Alpen von erstem Schneekontakt bereits ab 1600 m berichtet. Wegen fehlender Spur war dort die Wegfindung in der Latschenzone erschwert. Auch der Watzmann-Grat weist winterlichere Verhältnisse auf. Am Dachstein Anstieg sind ebenfalls viele Seile eingeschneit. Dadurch sind Steigeisen und Pickel und entsprechendes Know-how notwendig. Schmalere Gletscherspalten sind dort eingeschneit und schwerer zu erkennen.

Generell liegt auf den Gletschern wie z.B. am Piz Sardona (Glarner Alpen) eine geschlossene, oft tragende Schneedecke. Auf Hochtouren können Felsgrate wie der ESE Grat des Gross Furkahorn (3169 m/Urner Alpen) schneefrei sein, Gipfelflanken wie am Kitzsteinhorn (Hohe Tauern) hingegen harten Schnee aufweisen, bei dem Steigeisen empfehlenswert sind.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge kann es am Freitag etwas regnen. Am Wochenende gibt es einen Mix aus Wolken und Sonne. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um 5°C.
Im Harz und im Thüringer Wald gibt es ab Samstag etwas mehr Sonne. Auf dem windigen Brocken (1148 m) liegen die Höchstwerte zwischen 2°C und 4°C.
Im Elbsandsteingebirge kann es bis Samstag immer wieder Schauer geben. Der Sonntag wird dann recht freundlich. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte bei 7°C.
Im Bayerischen Wald gibt es freitags viele Wolken, das Wochenende verläuft dann freundlicher. Die Maximaltemperaturen pendeln am Großen Arber (1456 m) um 4°C.
Im Schwarzwald gibt es bis Sonntag einen Mix aus Sonne und Wolken. Am Feldberg (1493 m) liegen die Höchstwerte zwischen 4°C am Freitag und 8°C am Sonntag.
Alpen: Am Freitag setzt sich das ruhige Herbstwetter fort. Der Hochnebel kann sich am Alpennordrand hartnäckig halten. Oberhalb von etwa 1500 m, inneralpin und im Süden wird es sehr sonnig. Die Temperaturen gehen bei schwachem Wind mit ca. 3°C auf 2000 m leicht zurück.
Der Samstag bringt im Westen und Süden sonniges Bergwetter bei etwas milderen Verhältnissen. Vom Dachstein ostwärts ist es eher stark bewölkt und windig. Auf 2000 m liegt die Temperatur zwischen 7°C im Westen und 4°C im Osten.
Am Sonntag ziehen hohe Schleierwolken einer Warmfront über den Ostalpen auf. Dadurch wird die Sonneneinstrahlung etwas abgeschwächt. Insgesamt aber weiter gute Bedingungen.
In den Westalpen ist ähnliches Bergwetter zu erwarten, wobei die Temperaturen dort ein bisschen höher ausfallen.

Fazit

Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen steht ein gutes Wanderwochenende bei allerdings schon recht frischen Temperaturen an. Deshalb sollte man sich möglichst nach Westen orientieren, da es östlich der Salzach deutlich kühler und wolkenreicher ist, als beispielsweise in den Allgäuer Alpen.
Wer höhere Ziele anvisiert, muss nordseitig im Westen ab ca. 2000 m mit Schnee rechnen, im Osten kann die Schneegrenze auch darunter liegen. Auf jeden Fall ist es zur Sicherheit gut, Teleskopstöcke, Gamaschen und Grödel, bzw. Spikes mit dabei zu haben. Zudem muss man bei der Tourenplanung die bereits kurzen Tage im Blick haben.

Auch südseitige Sportklettertouren sind in den Mittelgebirgen und am Alpenrand in den kommenden Tagen möglich, wobei die Felsen möglichst wenig von Bäumen abgeschattet sein sollten.

Und wer schließlich noch eine Hochtour unternehmen möchte, braucht sehr gute entsprechende Erfahrung, da die verschneiten Spaltenzonen schwerer einzuschätzen sind und Felsgrate vor allem in Richtung Osten eine Schneeauflage aufweisen.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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