Blick von der Krinnenspitze zum Gaishorn über dem Tannheimer Tal.
So viel Sonne wie am letzten Wochenende wird es in den Allgäuer Alpen höchstens am Sonntag geben. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 15. bis 17. März 2024

Am Wochenende gibt es endlich auch einmal direkt am Alpenhauptkamm brauchbare Wetter- und Lawinenverhältnisse für Skitouren. Am Alpenrand kann man hingegen bereits südseitig in die Wandersaison starten.

Tourenverhältnisse

Abgesehen von den höchsten Lagen des Schwarzwaldes und des Bayerischen Waldes sind die Deutschen Mittelgebirge schneefrei.
Auch am Alpenrand ist die Schneelage nach wie vor sehr mau. Der Schnee reicht nordseitig bis 1200 -1300 m hinunter. Oberhalb von 1500 m liegt dort und auch in den sonstigen Nordalpen wirklich viel Schnee. Am letzten Wochenende konnte man dank Neuschnee nordseitig, z.B. an der Krinnenspitze (Allgäuer Alpen) sogar guten Pulverschnee erwischen.
Am Alpenhauptkamm liegt ebenfalls ab ca. 1400 m ordentlich Schnee. Gerade die Südseite des Hauptkamms hat in den letzten Wochen extrem viel Neuschnee abbekommen. Das gilt vor allem für das Wallis und für das Tessin, wo hochgelegene Messstationen oft mehr als 300 cm Schneehöhe melden.

Lawinenlage

Am heutigen Donnerstag wurde für Bayern, Tirol und das Bundesland Salzburg eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben. Im Süden Vorarlbergs (Rätikon) und in der Schweiz herrscht hingegen noch eine erhebliche Lawinengefahr. In der Schweiz wird die internationale, fünfteilige Lawinenskala übrigens weiter differenziert. Hier wird die Gefahr mit 3- angegeben.
In Vorarlberg und am Schweizer Alpennordrand gab es diese Woche bis zu 30 cm Neuschnee. Mit zeitweise kräftigem Wind entstanden dort störanfällige Triebschneeansammlungen. Zudem wurden ältere, teils noch störanfällige Triebschneepakete überschneit.
An steilen Sonnenhängen sind zudem feuchte Lockerschneelawinen zu erwarten, vor allem solche mittlerer Größe. Aus noch nicht entladenen Einzugsgebieten sind noch Gleitschneelawinen möglich. Dies vor allem an steilen Sonnenhängen unterhalb von 2600 m sowie an steilen Schattenhängen unterhalb von 2200 m.
Die Gefahr von trockenen Lawinen nimmt zum Wochenende langsam ab. Einzelne Gleitschneelawinen sind weiterhin möglich.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge werden Freitag und Samstag windig und regnerisch. Am Sonntag kann auch die Sonne herauskommen. Die Maximaltemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 10°C am Freitag auf 6°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald soll das Wetter ähnlich verlaufen. Am Brocken (1142 m) sinken die Höchstwerte von 7°C am Freitag auf 4°C am Sonntag.
Auch im Elbsandsteingebirge wird Sonntag der beste Tag. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte zwischen 14°C und 10°C.
Im Bayerischen Wald werden Freitag und Samstag ebenfalls durchwachsen, der Sonntag zeigt sich hingegen meist freundlich. Die Höchsttemperaturen sinken am Großen Arber (1456 m) von 6°C auf 3°C.
Im Schwarzwald sind Freitag und Samstag ebenfalls windig und wechselhaft, wobei in den Hochlagen Schnee fallen kann. Am Sonntag bleibt es trocken. Am Feldberg (1493 m) pendeln die Höchstwerte um 5°C.

Alpen: Am Freitag überziehen ausgedehnte Wolkenfelder die Ostalpen. Die Sonne kann aber zeitweise durchscheinen. Halbwegs sonnig ist es von den Dolomiten über die Steiermark bis zum Wienerwald. Von Nordwesten nähert sich eine schwache Störung, sie bringt nachmittags vom Hinterrhein bis zum Karwendel erste Schauer, die sich nachts auf fast die gesamten Ostalpen ausbreiten. Schnee fällt ab 1800 m.
In den Nord- und Zentralalpen bleibt der Samstag unbeständig mit vielen Wolken, Nebel und mäßigen Schauern bei nur zeitweiligen Aufhellungen. Schneefallgrenze um 1800 bis 1500m. Begünstigt sind die Südalpen, wo es mit kräftigem Nordföhn bald sonnig auflockert. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 2100 bis 2400 m. In hochalpinen freien Lagen gibt es Böen bis 60 km/h.
Am Sonntag kommt es aus Westen zu einer Auflockerungsphase mit Sonnenschein. Allerdings zieht im Laufe des Tages aus Westen hochliegende Warmluftbewölkung auf, die Sichten werden diffuser. Sonniger Start an der Alpensüdseite, bei nachlassenden Nordwind schiebt sich tagsüber aber auch hochliegende Bewölkung zeitweise vor die Sonne.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter insgesamt etwas freundlicher.

Fazit

Für Bergwanderungen in den Mittelgebirgen und am Alpenrand, wo man südseitig bis etwa 1400 bis 1500 m schneefrei unterwegs ist, wird Sonntag der beste Bergwettertag. Man sollte aber Schuhe mit gutem Profil und Teleskopstöcke dabei haben, da Erdwege und Wiesenpfade rutschig sein können.

Wer am Alpenrand Skitouren unternehmen möchte, findet eigentlich nur im Allgäu ab 1200 m nordseitig ausreichend Schnee. Auch in den Nordalpen und am Alpenhauptkamm sollte man hochgelegene Ausgangspunkte, am besten ab 1400 m anvisieren. Dafür sind die Latschen-Bereiche, das Felsblockgelände und auch die Spaltenzonen heuer wirklich gut eingeschneit.

Vom Wetter her macht ein Skitourenwochenende am Alpenhauptkamm Sinn, da südlich des Inns auch am Samstag die Sonne herauskommen könnte. Wer eine Tagestour unternehmen möchte, sollte auf jeden Fall den Sonntag dafür nutzen. Wegen der eher hohen Temperaturen sollte man in Bezug auf mögliche Gleitschneelawinen möglichst früh unterwegs sein.

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