Auf der Kammtour vom Älpeleskopf zum Kreuzkopf.
So sonnig wie letzten Samstag wird das kommende Bergwochenende nicht. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 14. bis 16. November 2025

Die recht warme Föhnlage hält bis zum Sonntag in den Nordalpen an. Allerdings ziehen in hohen Schichten vermehrt Wolken auf und man muss natürlich auch die Schneelage im Hochgebirge im Blick haben.

Tourenverhältnisse

Die deutschen Mittelgebirge sind derzeit schneefrei. Die Wegverhältnisse dürften zumindest bis Freitagabend verbreitet trocken sein.
In den Bayerischen Voralpen kann man meist schneefrei unterwegs sein, wobei man aber nordseitig spätestens ab 1600 m mit Schneekontakt rechnen muss. So liegt im Kuhkar auf der Schattenseite unter dem Kreuzkopf (Ammergebirge) ab ca. 1500 m eine geschlossene Schneedecke. Gleichzeit war gestern die Kammtour vom Wallberg zum Risserkogel (1826 m/ Mangfallgebirge) bis auf kurze schattige Passagen so gut wie schneefrei.
In den nördlichen Kalkalpen kann man an den Sonnenseiten sogar noch Felskontakt suchen. So ist z.B. der südseitige Klettersteig auf die Grandlspitz (2307 m/ Berchtesgadener Alpen) komplett schneefrei. Auch der Guffert Westgrat (2194m/ Rofan) war am vergangenen Wochenende noch gut möglich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass weiter im Westen, also in den Lechtaler Alpen oder im Lechquellengebirge mehr Schnee liegt als im Osten.

Von daher machen vor allem in Richtung Schweiz bei höheren Touren wie dem Chli Bielenhorn (2940 m/ Urner Alpen) Schneeschuhe großen Sinn. Für Skitouren abseits bereits präparierter Pisten liegt aber auch am Arlberg oder in der Schweiz noch zu wenig Schnee. Dementsprechend hat auch das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) die Herausgabe täglicher Lawinen-Bulletins derzeit wieder eingestellt.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge verläuft der Freitag trocken. Am Samstag kommt immer wieder Regen auf. Ab Sonntagmittag soll sich das Wetter bessern. Die Maximaltemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 12°C am Freitag auf 7°C am Sonntag.
Auch im Harz und im Thüringer Wald muss man am Wochenende mit Regenschauern rechnen. Auf dem Brocken (1148 m) sinken die Höchstwerte von 9°C auf 4°C.
Im Elbsandsteingebirge soll es bis zum frühen Samstagnachmittag trocken bleiben. Ab dann sind immer wieder Schauer mit dabei. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte bei 8°C.
Im Bayerischen Wald ist der Freitag freundlich. Am Samstag dominieren Wolken, die auch Schauer mit sich bringen. Ab Sonntagmittag könnte die Sonne herauskommen. Die Maximaltemperaturen sinken am windigen Großen Arber (1456 m) von 15°C auf 8°C.
Im Schwarzwald gibt es freitags noch Sonnenschein. Am Wochenende gibt es viele Wolken, wobei neben Schauern auch Sonnenlücken nicht ausgeschlossen sind. Am ebenfalls windigen Feldberg (1493 m) fallen die Höchstwerte von 14°C am Freitag auf 7°C am Sonntag.
Alpen: Der Freitag verläuft in den Ostalpen freundlich und mit einer Nullgradgrenze von 3100 m bis 3700 m ausgesprochen mild. In typischen Föhnlagen und am Hauptkamm wird es lokal windig. An der Alpensüdseite dürfte Hochnebel weiterhin ein Thema bleiben.
Wegen des Südföhns bleibt die Alpennordseite auch samstags begünstigt. Es ziehen aber Wolken mit evtl. ein paar Tropfen über den Gipfeln durch. Die höheren Berge am Hauptkamm und der Südalpen stecken oft in Wolken.
Am Sonntag lebt der Südföhn im Norden noch einmal auf und weht oft lebhaft bis stark. Südlich des Hauptkamms ist es trüb und Niederschläge breiten sich bis zum Nachmittag in die Dolomiten und Karawanken aus. Der Hauptkamm ist ebenfalls zugestaut. Nördlich davon scheint mit Föhn zeitweise die Sonne. Am freundlichsten ist es wohl von den Berchtesgadenern ostwärts.
In den Westalpen setzt bereits am Samstag eine Wetterverschlechterung ein, wobei auch hier der Norden mit Föhn etwas im Vorteil ist.

Fazit

Während man in den meisten Deutschen Mittelgebirgen am Wochenende mit Regenschauern rechnen muss, dürfte es in den Bayerischen Voralpen und nördlich des Alpenhauptkamms bis zum Sonntagabend trocken und noch relativ warm bleiben. Allerdings muss man sich dennoch wegen des stärker werdenden Windes ausreichend warm anziehen.

Wer ohne Schneekontakt unterwegs sein möchte, sollte südseitige Touren bis etwa 1900 m anvisieren. Da aber selten eine ganze Tour nur auf der Sonnenseite verläuft, ist es dennoch empfehlenswert, Grödel, bzw. Spikes, sowie Teleskopstöcke im Spätherbst mit dabei zu haben.
Und für den Fall, dass man sich mit der Zeitplanung etwas verplant hat, gehört eine Stirnlampe zur Sicherheit auch in den Rucksack. Der Sonnenuntergang findet beispielsweise in Garmisch-Partenkirchen bereits um 16:40 h statt.

Für größere Touren am Alpenhauptkamm ist das Wochenendwetter nicht geeignet.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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