Skitourengeher am Anstieg zur Seekarspitze im Karwendel.
Oberhalb der Waldgrenze hat die Schneequalität nicht nur oberhalb des Achensees teilweise unter dem Wind gelitten. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 12.-14. Januar 2024

Sonne, Schnee und eine moderate Lawinengefahr. In den kommenden Tagen dürfen sich Skitourenfans in den Alpen auf die wohl besten Bedingungen des bisherigen Winters freuen.

Tourenverhältnisse

Die meisten Deutschen Mittelgebirge wie Taunus, Spessart, Harz oder Fichtelgebirge sind derzeit schneefrei. Nur die höheren Gebirge wie Schwarzwald oder Bayerischer Wald weisen ab ca. 1000 m eine geschlossene Schneedecke auf.
Am Alpenrand hat sich die Situation für Skitouren durch die Neuschneefälle des letzten Wochenendes deutlich verbessert. Dort sind zwischen 20 und 30 cm Schnee gefallen. Somit kann man auf Forststraßen oft wieder bis in Tallagen abfahren, da meist eine zwar dünne, dafür aber am Boden feste Schneeauflage besteht. Ansonsten weisen Waldhänge bis etwa 1200 m eine fürs Abfahren unzureichende Schneeauflage auf, da der Schnee während des Weihnachtstauwetters bis in diese Höhe komplett abschmolz.
Oberhalb von etwa 1400 m sind die Schneehöhen sowohl am Alpenrand als auch in den nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm überdurchschnittlich.
Bis zur Waldgrenze gibt es derzeit durch den Schnee vom letzten Wochenende guten, lockeren Pulverschnee. Oberhalb davon ist die Situation recht unterschiedlich.
Während vom Kraspesferner am Zwieselbacher Roßkogl (Stubaier Alpen) gestern sehr gute Abfahrtsbedingungen gemeldet wurden, war die große Gipfelflanke der Seekarspitze (Karwendel) ebenfalls gestern bereits stark vom Wind bearbeitet.

Lawinenlage

Mit Ausnahme der Hohen Tauern, für deren Hauptkamm heute eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) ausgegeben wurde, herrscht im sonstigen deutschsprachigen Alpenraum derzeit eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2).
Hierbei muss man vor allem die Gefahr durch Triebschnee beachten. Frische und teils ältere Triebschneeansammlungen können oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportler*innen ausgelöst werden. Vorsicht ist an steilen Schattenhängen sowie in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten geboten. Im Hochgebirge sind diese Gefahrenstellen an allen Expositionen vorhanden.
Zudem besteht an sehr steilen Grashängen noch eine gewisse Gefahr von Gleitschneelawinen.
Zum Wochenende wird sich wenig an dieser Situation ändern. Die Triebschneeansammlungen bleiben in den Hochlagen teilweise weiter störanfällig.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge ist es am Freitag und Samstag eher bewölkt und am zunehmend stürmischen Sonntag kommt Schneefall auf. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) bei -2°C.
Im Harz und im Thüringer Wald ist das Wochenendwetter ähnlich. Am Brocken (1142 m) und am Großen Beerberg (982 m) liegen die Höchsttemperaturen bei -3°C.
Im Elbsandsteingebirge sind die Wochenendaussichten bei weniger Wind vergleichbar. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchsttemperaturen um den Gefrierpunkt.
Im Bayerischen Wald kann bis Samstag auch einmal die Sonne herauskommen. Am Sonntag kommt Schneefall auf. Auch hier wird es ab Samstag windig. Die Höchsttemperaturen fallen am Großen Arber (1456 m) von -3°C am Freitag auf -5°C am Sonntag.
Im Schwarzwald ist zumindest in den Hochlagen sonniges Wochenendwetter und weniger Wind zu erwarten. Am Feldberg (1493 m) pendeln die Höchsttemperaturen am Wochenende um den Gefrierpunkt.

Alpen: In weiten Teilen der Ostalpen ist es am Freitag sonnig. Im nördlichen Alpenvorland gibt es anfangs in tiefen Lagen Nebelfelder, die sich vormittags meist lichten. Am längsten dichter sind sie am nordöstlichen Alpenrand im Bereich Wienerwald und Rax und beschränken dort die Sicht bis in den Nachmittag. Hier weht auch lebhafter, kalter Nordwind. In 2000 m pendelt die Temperatur um -4°C.
Am Samstag setzt sich das wolkenlose Wetter in den Ostalpen fort. Der Wind weht aus Nordwest und kann in Hochlagen am Hauptkamm und südlich davon stark ausfallen. Es bleibt kalt.
Auch am Sonntag dominiert Sonnenschein, wobei schon hohe Wolken am Himmel auftauchen. Der teils starke Nordwestwind bleibt in hochalpinen Kammlagen erhalten.

Fazit

Während man in den nördlichen und östlichen Mittelgebirgen wohl nicht auf Sonne hoffen darf, steht im Schwarzwald und in den Alpen ein sonniges Wochenende bevor. Allerdings ist der Wind nicht zu unterschätzen. Angesichts der tiefen Temperaturen muss man sich also wirklich warm anziehen.
Ansonsten bringen die kommenden Tage am Alpenrand und in den Alpen gute Skitouren-Bedingungen. Allerdings kann man unterhalb von etwa 1200 m nur auf Forststraßen oder im Wiesengelände bis in die Täler abfahren. Zudem ist im hochalpinen Gelände die Triebschnee-Gefahr zu beachten!

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir wieder15 Vorschläge für euch zusammengestellt.

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