Projekt "Bergsport Mountainbike - nachhaltig in die Zukunft"
Das Projekt "Bergsport Mountainbike - nachhaltig in die Zukunft" wurde 2018 bis 2024 vom DAV durchgeführt und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit 250.000 € gefördert. Zielsetzung war es, in den Modellregionen Bad Tölz Wolfratshausen und Oberallgäu nachhaltige Mountainbike-Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, um eine konfliktfreie Ausübung des Sports zu erreichen.
Ziele des Projekts
Im Zuge des Projektes sollte durch eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung natur- und sozialverträgliches Mountainbiken gefördert werden. Außerdem sollte ein verständnisvolles Miteinander aller Interessengruppen geschaffen werden, um ein Bewusstsein für die jeweiligen Bedürfnisse zu schaffen. Mit einer Grundlagenerhebung sollten wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse als Datengrundlage für die Projektarbeit bereitgestellt werden. Durch die Vermittlung von Wissen zur Vermeidung schädlicher Einflüsse wurde ein Beitrag zur Umweltbildung geleistet.
Ergebnisse des Projekts
Innerhalb der Projektlaufzeit wurden im Sinne des kommunikativen Ansatzes mehrere Runde Tische in den beiden Landkreisen sowie ein Fachsymposium durchgeführt. Zur Aufklärung, Information und praktischen Handreichung wurden drei Leitfäden (s.u.) zu Schwerpunktthemen erarbeitet. Mit der Entwicklung der Kampagne „Natürlich Biken“ wurden verschieden Informationsmaterialien entwickelt und kostenfrei zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden verschiedene Beschilderungssysteme evaluiert und für den Projektkontext die Beschilderung nach dem „MTB Modell 2.0“ von Bergwelt Tirol empfohlen. Mit den Beteiligten wurden eine Zielgruppendefinition und Bedarfsanalyse durchgeführt, wonach ein hoher Bedarf an Trails in beiden Regionen offenbar wurde. Im Oberallgäu konnten durch den Mountainbike Allgäu e.V. mehrere offizielle Angebote umgesetzt werden. Im Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen konnte in der Projektlaufzeit kein passender Trail ausgewiesen werden.
Erkenntnisse und Übertragbarkeit
Viele der festgelegten Ziele des Projektes konnten durch den gewählten Lösungsansatz des Stakeholder-Dialogs erreicht werden. Für den Erfolg maßgeblich waren ehrenamtliches Engagement, Gesprächsbereitschaft, Wille zum Perspektivwechsel und Bereitschaft zur Veränderung. Mangel an diesen Faktoren verhindern wiederum ein zielgerichtetes Vorankommen. Regionen mit ähnlichen Voraussetzungen wie die Modellregionen des Projektes steht mit den Erfahrungen aus dem DAV-Projekt ein Ansatz zur Verfügung, der auf eine Verbesserung der Situation, Lösung von Konfliktpotenzialen und Wissensvermittlung aufbaut. Ob dies im Einzelfall gelingt, hängt stark von den Beteiligten und den Rahmenbedingen vor Ort ab.
Der DAV dankt allen im Projekt beteiligten Partner*innen für ihr Engagement.
Leitfaden "Mountainbike-Konflikte verstehen und lösen"
Beim Mountainbiken treffen wir auf dem Trail nicht nur andere Biker, sondern auch Fußgänger*innen, Landwirt*innen und hin und wieder auch Förster*innen und Jäger*innen. Alle sind in der Natur unterwegs und haben doch teilweise ganz unterschiedliche Motive dafür.
Wie überall im Leben, kann es beim Aufeinandertreffen verschiedener Interessen auch beim Bergsport zu Konflikten kommen. Diese zu verstehen und lösen zu können, ist das Ziel des neuen DAV-Leitfadens.
Neben einer theoretischen Einordung von Konfliktarten, wird anhand des Stakeholder-Dialogs gezeigt, wie ein Lösungsweg für MTB-Konflikte aussehen kann. Im Leitfaden spiegeln sich die Erfahrungen aus den beiden Modelllandkreisen des vom bayerischen Umweltministerium geförderten Projektes wider. Er richtet sich nicht nur an potenzielle Vermittler*innen bei Konflikten, sondern auch an alle Interessierten z. B. aus dem Tourismus, der Verwaltung oder Vereinen, die einen Bezug zum Mountainbiken haben.
Der Leitfaden "Mountainbike-Konflikte verstehen und lösen: Moderierte Stakeholder-Dialoge als Weg zum Interessenausgleich" ist im Rahmen des Projekts "Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft" entstanden.
Leitfaden "Instandhaltung von Shared trails"
„Sharing is caring“ heißt es so schön. Das gilt auch für die Wege-Infrastruktur in den Bergen. Shared trails ist das Stichwort: Bergwege, die zum Wandern und Mountainbiken gleichermaßen genutzt werden. Denn unterschiedliche Nutzungsgruppen stellen sehr ähnliche Anforderungen an die Wege – und damit auch an deren Instandhaltung und die damit betrauten Personen.
Dazu kommen weitere Bedingungen, die bei der Wegepflege eine Rolle spielen. So suchen immer mehr Menschen in den Bergen Erholung – ob zu Fuß oder auf dem Mountainbike. Die Wege müssen einer steigenden Frequentierung standhalten können. Auch der Klimawandel beeinflusst die Bergwege. Die veränderten klimatischen Bedingungen bringen uns beispielweise vermehrt extreme Niederschläge. Regen- und Schmelzwasser muss so abfließen, dass es dem Weg möglichst wenig schadet.
Der Leitfaden "Instandhaltung von Shared trails" ist im Rahmen des Projekts "Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft" entstanden.