Welche Schutzfunktion Bergwald für Siedlungen haben kann, wie der Bergwald Erosion verhindert und Wasser speichert, lässt sich mit einem einfachen Experiment zuhause selbst nachstellen.
Du brauchst nur ein paar Dinge aus deinem Haushalt und aus der Natur. Los geht's.
Du brauchst:
2 Schalen zum Kippen, alternativ eignen sich auch dicke Bücher oder ein Stück Holz
2 Teller mit gleichen Erdschichten (z. B. torffreie Blumenerde oder Sand)
Auffangbehälter für das "Regenwasser", z.B. 2 Teller
Moosteppich inkl. Wurzelwerk, Gras und kleine Ästchen (als „Wald“) für eine Schale
Gießkanne mit Wasser
So geht's:
Fülle die zwei Teller mit Erde und stelle sie leicht schräg – zum Beispiel, indem du Schalen, ein Buch oder ein Stück Holz unter eine Seite des Tellers legst.
Auf einen der Teller legst du oben drauf ein bisschen Moos, Gras und kleine Zweige. Wichtig ist, dass unter dem Moos noch ein paar Wurzeln vorhanden sind. So entsteht dein „Mini-Wald“. Die andere Schale bleibt kahl – das ist das Gegenstück ohne Bewuchs.
Jetzt gießt du über beide Schalen gleichmäßig und gleich viel Wasser – ruhig ordentlich, wie bei einem starken Regenguss. Und dann heißt es: beobachten! Was passiert mit dem Wasser? Wohin fließt es? Und wie unterscheiden sich die beiden Landschaften nach einiger Zeit?
Was bedeutet das für den Bergwald in Zeiten der Klimakrise?
In deinem Experiment siehst du: Die bepflanzte Schale hält das Wasser besser zurück. Die Pflanzen wirken wie ein natürlicher Schwamm – sie nehmen Wasser auf, bremsen es ab und halten den Boden fest.
Genau das tut der Wald auch im echten Gebirge: Er schützt den Boden, verlangsamt den Wasserabfluss und verhindert, dass Erde und Steine einfach weggespült werden.
Fehlt die Vegetation – zum Beispiel nach Trockenheit, Stürmen oder wegen steigender Temperaturen – wird der Hang viel anfälliger: Es kann zu Erosion, Muren oder Überschwemmungen kommen.
Was in deiner Schale ein kleiner Erdrutsch ist, kann in den Alpen schnell gefährlich werden – für Straßen, Dörfer oder Bergwandernde.
Deshalb ist klar: Wir müssen den Bergwald fit machen für die Klimakrise.
Das heißt: ihn schützen, pflegen und anpassen – damit er auch in Zukunft Menschen, Wege und Lebensräume sichern kann.