Risikotool für Wanderwege
ÖAV entwickelt R.A.G.N.A.R.
Mehr erfahren
Ein Tool, welches es den zuständigen Wegehaltern ermöglicht, ihren Umgang mit Risiken zu begründen und Wanderern und Bergsteigerinnen weiterhin ein Maß an Eigenverantwortung zugesteht. R.A.G.N.A.R., kurz für „Risiko Analyse Gravitativer Naturgefahren im Alpinen Raum“, wurde vom Österreichischen Alpenverein entwickelt.
Auch auf top gewarteten und vermeintlich sicheren Wegen können Felsstürze oder Murenabgänge eine Gefahr für Wanderer darstellen oder Bereiche unpassierbar machen. Der Klimawandel mit auftauendem Permafrost und schmelzenden Gletschern erhöht dieses Risiko noch. Und so stehen auch die ehrenamtlichen Wegewarte der Alpenvereine immer öfter vor der Frage, "ob sie solche Ereignisse noch als ‚typische alpine Gefahr‘ werten können oder ob sie, um rechtlich ‚auf der sicheren Seite‘ zu sein, nicht doch präventive Sperren veranlassen müssen – was oft in dauerhaften Wegsperrungen mündet, die nur schwer wieder aufzuheben sind", so Peter Kapelari vom ÖAV. R.A.G.N.A.R. liefert eine objektive Entscheidungsgrundlage.
Und wie funktioniert das? Das Tool zeigt anhand genauer Kriterien die bestehenden Gefahren auf einem Wander- oder Bergweg und bindet die lokalen Gebietskenner mit ihrer Expertise ein. Bei einem erhöhten Risiko wird ein Gegensteuern in Form von Maßnahmen wie Warntafeln, Wegverlegungen oder in letzter Konsequenz Wegsperrungen empfohlen.
Auch R.A.G.N.A.R. kann ein gewisses Restrisiko nicht ausschließen! Wanderer und Bergsteigerinnen müssen also immer ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und Kompetenz mitbringen.