- Leuchtende Wälder, klare Fernsicht und frische Bergluft: Der Herbst gilt für viele Wandernde als die schönste Zeit des Jahres. Damit die Tour zum unvergesslichen Erlebnis wird, weist der Deutsche Alpenverein (DAV) auf einige Besonderheiten und Sicherheitsaspekte beim Wandern in der goldenen Jahreszeit hin.
Gut vorbereitet in die goldene Jahreszeit: Tipps für sicheres Wandern im Herbst
Farbenpracht und klare Sicht – aber auch besondere Herausforderungen
Ob im Mittelgebirge oder in den Alpen: Herbstwanderungen versprechen intensive Naturerlebnisse. Gleichzeitig bringen kürzere Tage, wechselhaftes Wetter und rutschige Wege neue Anforderungen mit sich. „Wer jetzt gut vorbereitet losgeht, kann die Vorzüge des Herbstes genießen und bleibt gleichzeitig sicher unterwegs“, betont Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV.
Tipps für sichere Herbsttouren
Tourenplanung
Kürzere Tage: Frühzeitig starten und eher kürzere Touren planen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten. Zudem wird es im Herbst nach Sonnenuntergang schnell kalt.
Höhenlage und Exposition: Sonnseitige Touren sind im Herbst angenehmer. Auf Nordseiten und in höheren Lagen kann schon mal Schnee liegen.
Aktuelle Verhältnisse: Vor der Tour unbedingt den Bergwetterbericht checken. Webcams können helfen, die aktuellen Verhältnisse zu beurteilen (z.B. Schneefall- oder Nebelgrenze).
Ausrüstung & Kleidung
Mehrschichtige Bekleidung: Mit dem Zwiebelprinzip und einer extra warmen Schicht (Fleece oder Isolationsjacke) und Regenschutz kann man gut auf unterschiedliche Temperaturen, Wind und Wetter reagieren.
Feste Bergschuhe mit griffiger Sohle: In schattigen Bereichen und Waldstücken sind Wege wegen Laub oder Bodenfeuchtigkeit oft nass und rutschig. Stabile hohe Schuhe verringern die Gefahr des Umknickens und erleichtern das Treten von Stufen in Schneefeldern. Je nach Tour sogar Grödel, Steigeisen, Stöcke oder einen Pickel einpacken.
Ergänzend zur normalen Wanderausrüstung wie Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set, Biwaksack/Rettungsdecke und Proviant, gehören im Herbst auch Handschuhe, Mütze, Stirnlampe und Ersatzakku (Powerbank) mit in den Rucksack.
Wetter & Bedingungen
Stabileres Wetter: Im Herbst gibt es eine deutlich geringere Gewitterneigung in den Bergen. Dafür können zwischen Sonnen- und Schattenseiten erhebliche Temperaturunterschiede herrschen.
Inversionswetterlage: Sorgt oft für Sonne am Berg und Nebel im Tal. Das sieht von oben großartig aus. Wenn man aber durch den Nebel wieder ins Tal steigt, muss man mit kalten Temperaturen, Nässe und Rutschgefahr rechnen.
Rutschgefahr: Vorsicht bei nassem Laub, Wurzeln, Frost oder Schneefeldern.
Service: DAV-Bergwetter
Sicherheit unterwegs
Hüttenöffnungszeiten prüfen: Hütten in mittleren Höhenlagen haben oft bis Mitte Oktober oder sogar länger geöffnet. Hütten im Hochgebirge schließen bereits Mitte September. Genaue Öffnungszeiten können aber nach Wetter spontan abweichen. Im Zweifel vor Beginn der Tour telefonisch bei den Hüttenwirtsleuten erkundigen.
Tour abkürzen oder umkehren: Schafft mein seine Tourenplanung nicht einzuhalten, besser die Tour abbrechen und umdrehen, als in die Dunkelheit zu geraten.
Rücksicht auf Wildtiere: Der Herbst ist eine sensible Phase für viele Arten. Deshalb besonders Rücksicht nehmen und nicht in der Dämmerung unterwegs sein.
Service: Hüttenschließzeiten 2025
Tourenempfehlungen
Für Genusswandernde eignen sich sonnige Routen in den Voralpen oder Mittelgebirgen. Wer höhere Lagen wählt, sollte sich bewusst sein, dass hier bereits winterliche Bedingungen herrschen können. Tipps zu geeigneten Touren, inklusive Schwierigkeitsgrad und aktuellen Bedingungen, finden sich jeden Donnerstag im Bergbericht des DAV.
Service für Medienschaffende:
Zusätzliche Informationen: Herbstwandern: Tipps für Touren in den Bergen
Bildmaterial: Bergsport im Herbst
Kontakt: Julian Rohn, julian.rohn@alpenverein.de, 089/14003-332