Wer geht für Deutschland an den Start?
Nach der aufregenden zweiten Olympic Qualifier Series in Budapest vom 20. bis 23. Juni steht es fest: Drei herausragende Athlet*innen werden Deutschland in der Disziplin Bouldern & Lead bei den Olympischen Spielen vertreten! Lucia Dörffel (DAV Chemnitz), Alexander Megos (DAV Erlangen) und Yannick Flohé (DAV Aachen) haben sich erfolgreich ein Ticket nach Paris gesichert.
Hier gibt es weitere Details zu den Athlet*innen.
Zeitplan für Olympia
Die Wettkämpfe im Klettern werden bei den Olympischen Spielen in Paris vom 05. bis 10. August ausgetragen. Im Folgenden gibt es den genauen Zeitplan:
Montag, 5. August 2024
10.00 Uhr: Herren Bouldern & Lead, Bouldern HF
13.00 Uhr: Damen Speed, Qualifikation Setzliste
13.40 Uhr: Damen Speed, Qualifikation, Ausscheidung
Dienstag, 6. August 2024
10.00 Uhr: Damen Bouldern & Lead, Bouldern HF
13.00 Uhr: Herren Speed, Qualifikation Setzliste
13.40 Uhr: Herren Speed, Qualifikation, Ausscheidung
Mittwoch, 7. August 2024
10.00 Uhr: Herren Bouldern & Lead, Bouldern HF
12.28 Uhr: Damen Speed Viertelfinale
12.46 Uhr: Damen Speed Halbfinale
12.55 Uhr: Damen Speed Finale
Donnerstag, 8. August 2024
10.00 Uhr: Damen Bouldern & Lead, Bouldern HF
12.28 Uhr: Herren Speed Viertelfinale
12.46 Uhr: Herren Speed Halbfinale
12.55 Uhr: Herren Speed Finale
Freitag, 9. August 2024
10.15 Uhr: Herren Bouldern & Lead, Bouldern Finale
12.28 Uhr: Herren Bouldern & Lead, Lead Finale
Samstag, 10. August 2024
10.15 Uhr: Damen Bouldern & Lead, Bouldern Finale
12.28 Uhr: Damen Bouldern & Lead, Lead Finale
Am 7. Dezember 2020 bestätigte das Internationale Olympische Komitee IOC, dass Sportklettern auch bei den Sommerspielen 2024 in Paris dabei sein wird. In Frankreich kämpfen die Athletinnen und Athleten dann nicht mehr nur um einen Medaillensatz, sondern um zwei – in einem Kombinationswettkampf aus Bouldern und Lead sowie in der Disziplin Speed. Zudem steigt für Paris auch die Zahl der Tickets, die pro Geschlecht vergeben werden – von 40 bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokyo auf 68 in Paris.
Sportklettern bei den Olympischen Spielen
Sein Debut feierte das Sportklettern 2018 bei den Youth Olympic Games (YOG) in Buenos Aires, Argentinien. Damals wurde ein Medaillensatz im Olympic Combined vergeben. Die DAV-Athletin Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) konnte sich qualifizieren und belegte im Finale den vierten Platz.
In Tokyo (JPN) sollte 2020 eigentlich das Olympic-Combined-Format von den Senioren ausgetragen werden. Corona verhinderte das – die Olympischen Sommerspiele in Japan wurden auf das Jahr 2021 verschoben. Alexander Megos (DAV Erlangen) und Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) repräsentierten dort Deutschland. Der DAV begleitete die beiden Athleten mit der Kampagne "Climb to Tokyo" auf ihrem Weg dorthin.
2024 werden sich die besten Kletterer und Kletterinnen der Welt erneut im Zeichen der fünf Ringe messen. In Paris wird aber nicht mehr der Dreikampf "Olympic Combined" ausgetragen, sondern Bouldern und Lead als Kombinationswettkampf sowie Speed als Einzeldisziplin. Erstmals werden damit zwei Medaillensätze pro Geschlecht vergeben.
Das ist das Olympische Kombinationsformat "Boulder & Lead"
Anders als noch in Tokio 2021, wo es um die Kombination bestehend aus Boulder, Lead und Speed ging, treten die Athletinnen und Athleten in Paris im Speed als Einzeldisziplin und in dem neuen Kombinationsformat aus Boulder & Lead an. Das Gesamtranking setzt sich aus der Summe der Punkte aller Boulder und der höchsten Punktzahl im Leadklettern zusammen. Die acht Teilnehmenden mit der höchsten Gesamtpunktzahl in den Halbfinals ziehen in die Finals, die Athletin und der Athlet mit den meisten Punkten aus beiden Finalrunden dürfen sich über die begehrten Goldmedaillen freuen.
Im Bouldern gilt es für die Teilnehmenden pro Runde vier Boulderprobleme in einer vorgegebenen Zeit (5 Minuten im Halbfinale, 4 Minuten im Finale) zu lösen. Jeder Boulder beinhaltet drei Punktegriffe: Der erste Zonengriff gibt 5 Punkte, der zweite gibt 10 Punkte und der Zielgriff gibt 25 Punkte. Insgesamt können beim Bouldern maximal 100 Punkte erreicht werden. Für jeden misslungenen Versuch gibt es einen Punktabzug von 0,1 Punkten. Allgemein gilt also: Je mehr Boulder in möglichst wenigen Versuchen geklettert werden, umso besser ist das Ergebnis.
Im Lead haben die Kletternden sechs Minuten Zeit. Jede Route wird mit maximal 100 Punkten bewertet, das ist nur dann der Fall, wenn der Topgriff erreicht wird. Die darunter liegenden Griffe werden in absteigender Reihenfolge nach unten nummeriert. Gewertet wird der höchste erkletterte Griff - für den Versuch zum darauffolgenden zu ziehen, gibt es einen Zuschlag von 0,1 Punkten.
Die Wettbewerbe im Speedklettern, der dritten Kletterdisziplin in Paris, finden ohne deutsche Beteiligung statt.
Eine ausführliche Erläuterung der Olympischen Disziplin Boulder & Lead gibt es hier.
Mehr Infos zum Speedklettern gibt es hier.
Die Weltspitze versammelt sich in der französischen Hauptstadt
Für die Kletterwettkämpfe in Bouldern & Lead konnten sich insgesamt 20 Athletinnen und 20 Athleten aus 17 Nationen qualifizieren. Mit dabei ist die Creme de lá Creme der Kletter-Elite: Das deutsche Team muss sich unter anderem Weltstars stellen wie Janja Garnbret (Slowenien), die bei den letzten Olympischen Spielen Spielen die Goldmedaille holte, Jessica Pilz (Österreich), Lead-Weltmeisterin aus dem Jahr 2018 und der aktuellen Lead-Weltmeisterin von Bern Ai Mori (Japan). Bei den Herren buhlen Jakob Schubert (Österreich), Colin Duffy (USA), der sich bei seinem ersten internationalen Herren-Wettkampf mit einem Sieg die Olympia-Quali sicherte und Tomoa Narasaki (Japan), mehrfacher Weltmeister, um den Olympia-Sieg.
Die Kletterwettkämpfe finden am Site d´escalade du Bourget in Le Bourget statt. An Kletterwänden wurde nicht gespart: Insgesamt fünf Wände stehen den Teilnehmenden zur Verfügung - zwei davon zum aufwärmen und trainieren, der Rest dient den eigentlichen Wettkämpfen. Die Sportkletteranlage ist zwar extra für die Spiele neu geschaffen worden, wird allerdings auch langfristig als neues Sport- und Freizeitangebot für die Region Seine-Saint Denis bestehen bleiben.