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Internationaler Tag der Berge: Verantwortung zeigen, Natur bewahren

- Jedes Jahr am 11. Dezember erinnert der Internationale Tag der Berge daran, wie bedeutsam Gebirgsregionen für Natur, Klima und Menschen sind. Der Deutsche Alpenverein (DAV) nutzt diesen Tag, um erneut auf zwei zentrale Anliegen aufmerksam zu machen, die bei winterlichen Aktivitäten in den Alpen häufig unterschätzt werden: den Schutz sensibler Tier- und Lebensräume sowie umweltverträglichen Wintersport.

Warum Wald-Wild-Schongebiete gerade jetzt wichtig sind 

Zwei schneeweiße Schneehaselhühner sitzen auf moosbewachsenen Felsen vor einem verschneiten Berghintergrund.
Winterruhe für das Schneehuhn: sensibler Lebensraum, Foto: Karl Seidl

  • Für viele Tiere in den Alpen – etwa Raufußhühner, Schneehasen, Hirsche oder Gamsen– ist der Winter eine Überlebenszeit. Schon geringfügige Störungen durch menschliche Aktivität können ihren Energiehaushalt gefährden.  

  • Seit 1995 kennzeichnet der DAV in den bayerischen Alpen und im Bayerischen Wald gezielt sensible Gebiete als Wald-Wild-Schongebiete. Rund 500 naturschonende Routenempfehlungen helfen, Erholung und Naturschutz in Einklang zu bringen.  

  • Diese Schongebiete sollten unabhängig von der Schneelage von allen Nutzergruppen vom 15. Dezember bis zum 30. April nicht betreten oder befahren werden.

  • Wo empfohlenes Verhalten ignoriert wird, drohen mittelfristig behördliche Sperrungen und ein Verlust wertvoller, natürlicher Rückzugsräume. Der DAV appelliert daher an alle Wintersportler*innen: Informiert euch, respektiert die Schutzgebiete, und wählt nach Möglichkeit die ausgewiesenen Routen.  

Der Tag der Berge erinnert uns daran, dass Bergnatur kein grenzenloser Raum für Freizeiterlebnisse ist. Gerade im Winter sind viele Bereiche hochsensibel. Wenn wir Rücksicht nehmen und naturverträgliche Routen wählen, tragen wir aktiv dazu bei, dass störungssensible Arten wie das Birkhuhn auch künftig in unseren Alpen überleben können. Und trotz mancher Einschränkungen bleibt für alle genügend Raum, den Winter verantwortungsvoll zu genießen.
- Simon Eisele, Ressort Naturschutz, Deutscher Alpenverein

„Natürlich auf Tour“: Rücksicht nehmen – genießen – schützen 

Schneeschuhgeherin steigt aus einem Zug aus in verschneiter Landschaft.
Die Schneeschuhtour startet am Bahnhof. Foto: DAV / Daniel Hug

Mit der Initiative „Natürlich auf Tour“ möchte der DAV ein Bewusstsein dafür schaffen, wie man verantwortungsvoll und klimafreundlich in den Alpen unterwegs sein kann. Besonders im Winter gilt: 

  • Plant eure Touren umsichtig, informiert euch über Schongebiete und respektiert sensible Lebensräume. Informationen zu naturverträglichen Routen und ausgewiesenen Schongebieten findet ihr sowohl in den Alpenvereinskarten als auch digital im Tourenportal alpenvereinaktiv.com sowie auf skitourenguru.com.

  • Vermeidet unnötige Störungen und bleibt möglichst auf den naturverträglichen, markierten Routen – auch abseits des Schnees. Nehmt eure Abfälle wieder mit ins Tal und führt Hunde grundsätzlich angeleint. 

  • Denkt zudem an eine nachhaltige Mobilität, damit Tourismus und empfindliche Ökosysteme im Gleichgewicht bleiben. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln reduziert Emissionen erheblich; wenn das nicht möglich ist, sollten Fahrgemeinschaften gebildet werden.

  • Die Initiative richtet sich an alle Bergsportler*innen, die im Winter in den Bergen unterwegs sind – ob zu Fuß, mit Schneeschuhen oder auf Skitour. Ziel ist ein Miteinander von Natur, Tierwelt und verantwortungsbewusstem Bergsport.

Mehr als 30 Jahre umweltfreundliches Skibergsteigen – ein Modell für die Zukunft 

Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt sich der DAV mit der Initiative „Skibergsteigen umweltfreundlich“ für einen naturverträglichen Wintersport ein. Die Aktion wurde gemeinsam mit Behörden und Naturschutzverbänden entwickelt und verbindet praktische Routenempfehlungen, Gebietsabsprachen und Aufklärungsarbeit vor Ort. Entstanden sind daraus rund 500 Skitouren- und 250 Schneeschuhrouten, die wintersportliche Erlebnisse ermöglichen, ohne sensible Lebensräume zu gefährden. 

Das Konzept macht deutlich: Naturverträglicher Wintersport ist möglich, wenn gute Information, klare Regeln und Rücksicht auf Wildtiere zusammenkommen. Die Initiative zeigt, wie Bergsport und Naturschutz in einer viel genutzten Alpenlandschaft erfolgreich zusammenspielen können. 

Mit Blick auf den Tag der Berge appelliert der DAV: Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Alpen auch für kommende Generationen lebendig, wild und unversehrt bleiben. 

Service für Medienschaffende