Abgesagt: Aktionstag zum Wegebau am Jochberg: Bergbegeisterte packen mit an!

Der Aktionstag zum Wegebau am Jochberg am 17. September muss abgesagt werden. Der Grund dafür ist, dass die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund anhaltender Bauarbeiten auf der Bahnstrecke nicht sichergestellt werden kann.

Alle sollten am 17. September beim Aktionstag am Jochberg mit anpacken. Im Fokus sollte neben dem gemeinsamen Engagement für den Wegebau vor allem der Natur- und Klimaschutz stehen.

Die Entscheidung für die Absage fiel nun, da eine klimaschonende Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht sicher gewährleistet werden kann. Seit dem Zugunglück auf der Bahnstrecke nach Garmisch-Partenkirchen werden dort seit Monaten die Gleise auf die Unfallursache überprüft und repariert. Die Züge enden aktuell einige Stationen vor Kochel am See. Bis vor einigen Tagen war unklar, wann die Züge die Strecke wieder vollständig befahren können. Nun kommuniziert die Bahn den 13. September als voraussichtliches Enddatum der Reparaturen. Falls dieses Datum nicht eingehalten werden kann, wäre eine klimaschonende Anreise der Helfenden zum Aktionstag nicht möglich, Umweltbelastungen, Staus und Verkehrschaos in Kochel am See die Folge.

Als Bergsport- und Naturschutzverband hält der DAV es für unverantwortlich, einen Aktionstag mit vielen hunderten Besuchenden auszurichten, wenn die Möglichkeit öffentlich anzureisen nicht vollständig gewährleistet ist. Die Sanierung der Wege am Jochberg wird aber planmäßig im Herbst ohne den Aktionstag und die Hilfe von Wandernden starten.

Los geht's am 17. September!

Treffpunkt ist am 17. September um 10 Uhr am Parkplatz Kesselberg am Fuße des Jochbergs (Link zu Google Maps). Dort haben alle Wandernden die Gelegenheit, Kiessäckchen und Eisenstangen zu den markierten Stellen am Jochberg zu tragen. Die Ehrenamtlichen der Sektion Tutzing und Mitarbeitende der Baufirma geben konkrete Anweisungen, wo die Säkchen entleert und die Eisennägel abgeladen werden sollen.

Chance auf einen Gewinn!

In manchen Säckchen ist mit einer Extraportion Glück noch die Chance auf einen Gewinn versteckt: In Form von Gutscheinen können die fleißigen Helfenden Landschaftsfotografien von Bernd Ritschel auf Leinwand oder einige von Skirennläufer Felix Neureuther signierte "Unsere Alpen"-Bücher gewinnen. Der einheimische Bergfotograf Bernd Ritschel ist Ideengeber dieses Projekts.

Wer am Aktionstag nicht dabei ist, kann aber auch in den folgenden Wochen noch helfen: In einer Kiste am Kesselbergparkplatz wartet weiterhin Baumaterial. Wo die Sachen abgeladen werden sollen, steht in der Anleitung an der Kiste. Eine Fachfirma und erfahrene Ehrenamtliche werden dann in den Wochen nach dem Aktionstag die Sanierungsmaßnahmen vor Ort übernehmen.

Unterstützung bekommt die Aktion durch die Gemeinde Kochel, die Bayerischen Staatsforsten sowie Partner und Sponsoren – zum Beispiel die Versicherungskammer Bayern.

Tobias Heß (1. Vorsitzender) und Max Lantenhammer (Wegewart) von der Sektion Tutzing inspizieren die kaputten Wege am Jochberg. Foto: Bernd Ritschel

So sieht die Wegesanierung aus

Der komplette Weg vom Parkplatz hinauf zum Gipfel muss saniert werden. Die Strecke wird dabei in zwei Bauabschnitte geteilt: Der erste Abschnitt umfasst den Weg vom Parkplatz bis zum Brunnen auf 1280 Metern. Der zweite Bauabschnitt umfasst dann den Rest der Strecke bis zum Gipfel sowie einen großen Teil des Weges zur Jocheralm (1381 m).

Das Ziel der Baumaßnahmen ist, die Strecke naturnah zu halten und sie dennoch für den großen Andrang zu wappnen. In erster Linie bedeutet das: Viele Stufen zu bauen und wieder erkennbare Wege zu schaffen: Denn aktuell sieht man besonders in den Waldabschnitten nicht, wo der Weg endet oder hinführt. Dafür benötigen die Bauprofis über 50 Tonnen Kies und eine Vielzahl an 50-60 Zentimeter langen Eisennägeln.

Im September beginnen die Bauarbeiten am Weg zum Jochberg. Grafik: Sektion Tutzing
Zum Jochberg kann man einfach und klimafreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Foto: Adobe Stock

Klimafreundlich zum Berg

Nicht nur die Wege am Berg sind wichtig, auch der Weg zum Berg spielt für den DAV eine große Rolle. Mit Bus und Bahn in die Natur zu reisen, ist nicht nur entspannter, sondern entlastet auch das Klima. Daher empfiehlt der Deutsche Alpenverein die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Anreise ist denkbar einfach:

  • Bis Kochel fährt die Deutsche Bahn. Aus Richtung München müssen Zugreisende dazu nach Tutzing fahren und von dort in Richtung Kochel umsteigen.

  • Ab Kochel fährt der RVO-Bus 9608 stündlich zur Passhöhe Kesselberg, von wo die Tour auch startet. Link zum Fahrplan

Einladung an die Presse

Medienschaffende sind herzlich dazu eingeladen, mitzuwandern und vor Ort mehr zum Thema Wegearbeit und Wegepflege im DAV zu erfahren. Der Bürgermeister von Kochel, Thomas Holz, Tobias Heß (1. Vorsitzender der Sektion Tutzing), Max Lantenhammer (Wegewart der Sektion Tutzing) und Bernd Ritschel (Mitglied der Sektion Tutzing und international bekannter Bergfotograf), DAV-Pressesprecher Thomas Bucher sowie weitere Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Baufirma werden am Aktionstag vor Ort sein.