Emissionsbilanz 2022

Neue Prager Hütte am Großvenediger; Ostirol, Österreich. Deutscher Alpenverein DAV, Fotos: Jens Klatt DAV / Jens Klatt

In unserem Klimaschutzkonzept haben wir festgelegt, dass wir die Emissionen zum Beispiel aus unseren Touren- und Kursprogrammen, dem Hüttenbetrieb und Gremiensitzungen umfangreich bilanzieren. 2022 haben wir damit gestartet: 140 DAV-Sektionen, vier Landesverbände und der Bundesverband haben ihre Emissionen für das Jahr 2022 erfasst. Dieser Querschnitt durch den Verband – mit Sektionen unterschiedlicher Lage und Größe, mit und ohne eigene Kletterhallen, mit bewirtschafteten und Selbstversorgerhütten – erlaubt eine Hochrechnung der Emissionen für den gesamten Verband.

Das Ergebnis: Rund 51.000 Tonnen CO2-Äquivalente wurden durch Infrastruktur und Aktivitäten des Deutschen Alpenvereins verursacht.

Der Großteil dieser Emissionen entfällt auf die Geschäftsstellen, weil hier die Touren- und Kursprogramme verwaltet werden. Hier schlagen vor allem die An- und Abreise zu Buche (siehe weiter unten). Direkt danach kommen die Hütten mit rund einem Viertel der Gesamtemissionen. Auf den Hütten entfällt der größte Anteil der Emissionen auf die Lebensmittel und Getränke, die für die Bewirtschaftung der Hütte eingekauft werden. Emissionen aus Strom und Heizung spielen bei vielen Hütten keine zu große Rolle, weil sie - so ganz ohne Netzanschluss - ihre Energie sowieso meistens vor Ort erzeugen, zum Beispiel durch Wasserkraft oder mit PV-Anlagen. Außerdem sind viele Hütten nur in der Sommersaison geöffnet und müssen nicht großflächig heizen.

Rund 60% der Emissionen im DAV gehen auf das Konto der Geschäftsstellen. Das liegt vor allem daran, dass hier die Touren- und Kursprogramme verwaltet werden. Quelle: DAV/Johanna Felber

Am Ergebnis aus 2022 messen wir, ob wir unser Reduktionsziel um 30 Prozent bis 2026 und später bis 2030 auch die Klimaneutralität erreichen. Um besser zu verstehen, welche Fortschritte wir in welchem Bereich machen, helfen uns Kennzahlen. Sie brechen die große Zahl von 51.000 t CO2e auf verständliche Zusammenhänge herunter. Eine durchschnittliche DAV-Hütte (Kategorie 1, halbjährig geöffnet und bewirtschaftet) zum Beispiel verursacht rund 29 t CO2e in der Saison. Diese Zahl bildet für uns den Ausgangspunkt für unsere Reduktionsmaßnahmen - und zeigt uns, wo wir die nächsten Schritte gehen müssen.

Die Hochrechnung aus dem Jahr 2022 ist die Basis für unser Klimaschutzkonzept: jetzt kennen wir unsere Ausgangssituation, von der aus wir unsere Reduktionsmaßnahmen ansetzen. Quelle: DAV/Johanna Felber

Die Mobilität bietet große Einsparpotenziale

Gut die Hälfte (52 Prozent) der Emissionen sind den rund 100.000 Veranstaltungen im Jahr zuzuordnen. Darunter fallen unter anderem die Kurse und Touren des DAV. Die An- und Abreise schlägt bei den Veranstaltungsemissionen am deutlichsten zu Buche (63 Prozent), gefolgt von den Übernachtungen (20 Prozent).

Innerhalb der Veranstaltungsaktivitäten entfallen die meisten Emissionen auf die An- und Abreise. Quelle: DAV/Johanna Felber

Mit Bergbus-Angeboten in einigen Sektionen, der neuen Mitfahrplattform Moobly des DAV Summit Clubs in Kooperation mit dem DAV und der Überarbeitung von Kurs- und Tourenprogrammen zugunsten öffentlich erreichbarer Ziele gibt es bereits verschiedene Ansätze, die Mobilitäts-Emissionen zu reduzieren.

Emissionsbilanz im Detail

Auf welcher Basis wir die Emissionen bilanzieren, welche Bereiche wir einbeziehen und wie es im kommenden Jahr mit dem Klimaschutzprojekt weitergeht, haben wir in unserem Emissionsbericht zusammengefasst.

Emissionsbericht 2022