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Drei Tage bis zur Kletter-EM!

08.08.2022, 13:27 Uhr

Nur noch drei Mal schlafen, dann beginnen die Europameisterschaften im Klettern, die im Rahmen der European Championships Munich stattfinden. Vom 11. bis zum 18. August werden in der bayerischen Landeshauptstadt die neuen Täger*innen der Medaillen im Speed, Bouldern, Lead und im Kombinationsformat "Boulder & Lead" gesucht. Insgesamt 286 Athlet*innen aus 26 verschiedenen Nationen gehen in den sieben Wettkampftagen an die Griffe. Der DAV-Kader verzeichnet aktuell eine der erfolgreichsten Saisonen seit langem – und schickt seine Besten ins Rennen. Doch die Konkurrenz ist groß. Mit wem es das deutsche Team zu tun bekommt und wo Sie die Kletterwettkämpfe sehen können, erklären wir hier.

Mit diesen Top-Athlet*innen bekommt es der DAV-Kader zu tun

Die DAV-Herren müssen im Lead und Bouldern gegen starke Franzosen antreten: Mejdi Schalck, Paul Jenft und Olympionike Mickael Mawem gehen in München an die Griffe, genauso wie die Lead- und Boulder-Legende Adam Ondra (CZE). Daneben findet sich auch Alberto Ginéz López (ESP) im Line-Up – er ist niemand geringeres als der Olympia-Sieger von Tokyo. Und wäre das nicht schon genug, hat auch Weltmeister Jakob Schubert (AUT) sein Kommen angekündigt. Zudem startet der Felskletter-Spezialist Stefano Ghisolfi (ITA) im Lead und der Zweite beim Boulderweltcup Brixen, Maximilian Milne (GBR), im Bouldern.

 

Ein ähnlich harter Kampf steht den deutschen Damen bevor: Das slowenische Team geht in voller Stärke an die Wände. Mit dabei: Wettkampf-Superstar Janja Garnbret, die im Grunde alles gewonnen hat, was es jemals zu gewinnen gibt und sich auch in dieser Saison unschlagbar zeigt – sowie ihre Team-Kolleginnen Mia Krampl und Vita Lukan. Auch Stasa Gejo (SRB) wird um die Podiumsplätze mitkämpfen wollen. Daneben geht noch Lead-Expertin Laura Rogora (ITA) ans Seil und die Französin Fanny Gibert startet im Bouldern.

 

Das DAV-Speedteam der Herren muss am 15. August gegen den Italiener Ludovico Fossali sowie den Spanier Erik Noya Cardona, der die letzten zwei Europacups in Zilina (SVK) und Mezzolombardo (ITA) für sich entscheiden konnte, bestehen. Aber auch Ex-Weltmeister Danyil Boldyrev aus der Ukraine und Speed-Star Bassa Mawem (FRA) gehen an den Start.

 

Gegen eine besonders schnelle Konkurrenz muss auch das Damen-Speedteam antreten – vor allem aus Polen: Weltrekordhalterin Aleksandra Miroslaw, die bereits drei Weltcup-Siege in diesem Jahr einfahren konnte, sowie die Zwillinge Aleksandra und Natalia Kalucka, die ebenfalls bereits auf dem Podium bei Weltcups und den World Games landeten. 

 

 

Klettern-EM: Berichterstattung durch ARD, ZDF und DAV

Jede Medaillenentscheidung mit deutscher Beteiligung wird im TV gesendet. Die Übertragungen finden immer im Wechsel statt: Am ersten Tag zeigt das ZDF die Wettkämpfe, am zweiten Tag die ARD, usw. Welche Wettkämpfe zu welcher Zeit im Fernsehen laufen, kann man pauschal nicht sagen, da sowohl ARD als auch ZDF im Konferenz-Modus zwischen den Sportarten hin und her wechseln.

 

Allerdings werden alle Finals komplett im Livestream von sportschau.de und ZDF Mediathek übertragen.

 

Livestreams der Final-Entscheidungen:

 

 

Auch der Deutsche Alpenverein informiert auf Instagram unter @dav.wettkampfklettern sowie auf alpenverein.de zeitnah über die Disziplinen und Ergebnisse.

 

 

Stimmen aus dem Kader

Am Montag, den 8. August fand die Pressekonferenz des DAV zur Kletter-EM statt. Mit dabei waren Yannick Flohé, Hannah Meul, Franziska Ritter und DAV-Sportdirektor Martin Veith. Die Aufzeichnung können Sie in unserer Bilddatenbank skyfish herunterladen. Drei Zitate aus der PK zur aktuellen Saison und EM haben wir hier für Sie aufbereitet:

 

Franziska Ritter: "Das Training hat sich durch Peter (Peter Schnabel, Trainer Speed) komplett verändert: Wir haben genauere Trainingspläne und wissen genau, was wir zu tun haben. Ich denke, diesen Fortschritt kann man auch in den Wettkämpfen erkennen."

 

Hannah Meul: "Ich habe mein Mindset verändert und bin generell viel stärker geworden. Das spiegelt sich auch in den Leistungen wieder."

 

Yannick Flohé: "Wenn ich mich an den letzten Weltcup in München erinnere, war dort eindeutig die beste Stimmung. Deswegen freue ich mich auf die Stimmung bei der Europameisterschaft in diesem Jahr."

 

Zeitplan

Der Zeitplan kann sich noch geringfügig ändern. Die jeweils gültigen Zeiten werden hier veröffentlicht: munich2022.com/de/klettern

 

[Korrektur am 10.08., 11.45 Uhr: Die IFSC hat für 11., 12. und 15. August neue Zeiten herausgegeben, diese haben wir hier berichtigt.]

 

Donnerstag, 11. August: 12.00 bis 17.10 Uhr

  • Bouldern: Quali Herren
  • Lead: Quali Damen

 

Freitag, 12. August: 13.00 bis 17.00 Uhr

  • Bouldern: Quali Damen
  • Lead: Quali Herren

 

Samstag, 13. August: 09.00 bis 19.10 Uhr

  • Bouldern: Halbfinale und Finale Herren
  • Lead: Halbfinale und Finale Damen

 

Sonntag, 14. August: 09.00 bis 19.30 Uhr

  • Bouldern: Halbfinale und Finale Damen
  • Lead: Halbfinale und Finale Herren

 

Montag, 15. August: 14.00 bis 16.45 Uhr

  • Speed: Quali- und Finalläufe Damen und Herren

 

Mittwoch, 17. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Damen

 

Donnerstag, 18. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Herren
 

Service für die Presse

 

Kletter-EM München: DAV hofft auf erfolgreiche Meisterschaften!

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Vom 11. bis zum 21. August kehrt der ganz große Sport nach München zurück: Gleich neun Sportarten werden bei den European Championships Munich ausgetragen, damit sind sie das größte Sportereignis in der bayerischen Landeshauptstadt seit den olympischen Sommerspielen 1972. Und Klettern ist auch dabei! Vom 11. bis 18. August werden am Königsplatz die Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead ausgetragen sowie das neue Kombinationsformat "Boulder & Lead", das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris geklettert wird. Das Team des DAV überzeugte in dieser Saison bereits mit Top-Leistungen – und blickt entsprechend motiviert Richtung EM.   Hinweis: Am 8. August findet zur EM eine Pressekonferenz des DAV statt. Details finden Sie weiter unten im Text. 

Die neue Kombi-Wertung Bouldern & Lead

Paris 2024

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Für die olympischen Spiele 2024 wird es ein neues Kombinationsformat geben, das nur noch aus Bouldern & Lead besteht. Seine Premiere feiert das Format schon in diesem Jahr – bei den Europameisterschaften im Klettern in München.

Wettkampf-Equipment

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Das wichtigste Utensil beim Klettern? Neben dem Gehirn als wichtigstem Muskel wohl die Schuhe. Aber Kletterer bedienen sich noch weiterer hilfreicher Utensilien bei ihrem Sport.

Lexikon des Wettkampfkletterns

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Klettern ist eine Welt für sich. Von A wie Affenindex bis Z wie Zone ergibt sich ein ganzes Lexikon aus Equipment, Positionen und Schrittfolgen, die im Klettersport ganz bestimmte Bezeichnungen haben. Wir führen euch einmal durch's ABC des Kletterns und erklären euch, was die Begriffe bedeuten.  Schnellnavigation: A - B - C - D - E - F - G - H - I - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - Z 

Was ist Speed-Klettern?

Die Sportart als Wettkampf

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Wie es der Name sagt: beim Speed geht es um Schnelligkeit. Also darum, eine weltweit genormte Route, bei der die Länge und Neigung der Wand sowie die Größe, Form und Position der Griffe und Tritte immer identisch sind, schnellstmöglich nach oben zu klettern. Gesichert wird beim Speed mit Seilsicherung von oben, also im Toprope. Die Athletinnen und Athleten müssen am Ende der Route auf einen Buzzer schlagen, dann wird die Zeit gestoppt. Die Speedtour ist bei Wettkämpfen 15 Meter hoch, hängt fünf Grad über und befindet sich im siebten UIAA Schwierigkeitsgrad. Da es sich immer um die gleiche Griffabfolge handelt, können sich die Kletterinnen und Kletterer optimal vorbereiten. Sie prägen sich bei unzähligen Gos den Bewegungsablauf so ein, dass sie ihn verinnerlicht haben und genau wissen, welchen Griff sie wie nehmen beziehungsweise wohin sie ihren Fuß setzen müssen. Beim Speedklettern ist neben einer hohen Schnell- und Maximalkraft deshalb auch eine große Greif- und Trittpräzision notwendig. Außerdem sind im Wettkampf, der über mehrere Runden geht, bei höchster Geschwindigkeit Schnellkraftausdauer und Nervenstärke erforderlich. 

Was ist Lead-Klettern?

Die Sportart als Wettkampf

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Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet. Es ist die traditionellste Disziplin des Kletterns. Hier geht es darum, eine definierte Route in einer vorgegeben Zeit möglichst sturzfrei zu durchklettern – beziehungsweise höher als die anderen Starterinnen und Starter zu kommen. Seit mittlerweile über 30 Jahren hat sich das Leadklettern als Wettkampfsportart etabliert – 1989 ging der erste Weltcup über die Bühne. Zu Beginn fanden die Wettkämpfe noch am Fels statt, beim „Rockmaster“ im italienischen Arco beispielsweise, einem der ältesten Sportkletterwettkämpfe überhaupt. Inzwischen aber werden Wettkämpfe in Hallen an bis zu 20 Meter hohen Kunstwänden durchgeführt. Für diese Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig. Daneben sind eine ausgefeilte Technik und eine gute Taktik gefragt, um an der Weltspitze mitklettern zu können. Zunehmend sieht man bei den Leadwettkämpfen aber auch spektakuläre Sprünge oder Bewegungen, wie die „Figure Four“, bei dem mangels Tritt das Bein über den Unterarm gehängt und aus dieser Position weitergezogen wird.   Das Niveau beim Leadklettern ist mittlerweile sehr hoch, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften beispielsweise sollte die männliche Jugend A den 9. UIAA-Grad beherrschen. Bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren liegen die Schwierigkeiten bereits bei UIAA 10/10+, international sogar noch höher: Bei den Weltcups werden Touren bis zum UIAA-Grad 11-/11 geklettert. 

Was ist Bouldern?

Die Sportart als Wettkampf

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Bouldern bedeutet Klettern ohne Seil in Absprunghöhe – also einer Höhe, aus der noch ohne Verletzungsgefahr abgesprungen werden kann. Weichbodenmatten sollen bei einem eventuellen Sturz vor Verletzungen schützen. Das Bouldern ist eine eigene Disziplin des Sportkletterns und hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Bei dieser Kletterdisziplin geht es darum, Probleme zu lösen, also Boulder richtig zu lesen. Im Wettkampf müssen komplexe Einzelzüge und komplizierte Bewegungsabläufe in einer vorgegeben Zeit bewältigt werden: Ziel ist es, den Topgriff, also den obersten Griff, mindestens drei Sekunden lang stabil zu halten. Beim Bouldern ist vor allem Maximalkraft gefragt. Diejenigen Kletterinnen und Kletterer, die an der Weltspitze dabei sein wollen, brauchen darüber hinaus ein hohes Maß an Athletik, eine sehr gute Beweglichkeit und ein ausgeprägtes Koordinationsvermögen. Akrobatische Bewegungsabläufe, Sprünge oder ungewöhnliche Körperpositionen gehören mittlerweile zum abgefragten Repertoire bei den Wettkämpfen. Durch seine spektakulären Bewegungen, viel Action in kurzer Zeit sowie dem zuschauerfreundlichen Modus hat das Wettkampfbouldern in den vergangenen Jahren zunehmend an Anziehungskraft gewonnen. Zu dem diesjährigen Boulderweltcup in München, bei dem der deutsche Starter Jan Hojer Bronze gewann, kamen mehr als 5000 Besucherinnen und Besucher.