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DAV: "Neue Ausbaupläne im Pitztal sind zynisch"

24.02.2023, 10:24 Uhr

Die Betreiber der Pitztaler Gletscherbahnen haben neue Ausbaupläne präsentiert – nicht einmal ein halbes Jahr nachdem der Zusammenschluss mit dem Skigebiet Sölden endgültig vom Tisch war. „In einem Winter wie diesem, der uns den Klimawandel so deutlich vor Augen führt, Pläne für Neuerschließungen von Pistenflächen vorzulegen, ist wirklich zynisch“, sagt Dr. Tobias Hipp, Experte für Klimawandel und fachlicher Vertreter des Deutschen Alpenvereins bei Naturschutzverfahren in Österreich.

„Wir haben aus Medienberichten von den neuen Plänen erfahren und dachten kurz, es ist schon der 1. April“, berichtet Hipp. Erst im Oktober wurde das UVP-Verfahren zum Skigebietszusammenschluss Pitztal und Sölden endgültig eingestellt. Für die Betreiber ist ein Zusammenschluss offenbar nach wie vor nicht vom Tisch. Zwar sehen die Pläne nur eine statt der ursprünglich geplanten drei neuen Seilbahnen vor, diese lässt die beiden Gebiete allerdings bedeutend näher zusammenrücken.

„Die Detailplanungen kennen wir noch nicht“, sagt Hipp. „Aus den Veröffentlichungen wird aber klar, dass weitere Gletscherflächen für die Pistennutzung präpariert werden sollen. Das bedeutet massive Eingriffe, zum Beispiel durch das Planieren und Spalten zuschütten. Die Gletscher leiden ohnehin enorm. In einem Winter wie diesem, der uns den Klimawandel so deutlich vor Augen führt, Pläne für Neuerschließungen von Pistenflächen vorzulegen, ist wirklich zynisch“.

 

Die geplante Erweiterung des Skigebiets würde darüber hinaus dem sanften Tourismus in Tirol schaden. Die neue Seilbahnstation soll nur wenige Höhenmeter unterhalb der Braunschweiger Hütte des DAV liegen, die Pistenflächen würden das jetzige Hochtourengebiet vernichten. Der bisher unerschlossene Bereich um den Linken Fernerkogel ginge für den naturverträglichen Bergsport gänzlich verloren. Aus Sicht des DAV ist das in Zeiten des Klimawandels das falsche Signal!

 

Service für die Presse