Ansprechen oder wegschauen?
Sicherungsfehler in Kletterhallen
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Das Klettern in Hallen ist wenig unfallträchtig, das belegt die Statistik. Doch es wird nicht immer sorgfältig genug gesichert, um auch einen unerwarteten Sturz gut halten zu können. Was sollen Kletterinnen und Kletterer tun, wenn sie bei anderen Fehler beobachten? Wir plädieren für Eigenaktivität, geben Entscheidungshilfen und schlagen ein Vorgehen vor.
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Fehler anzusprechen wird schon lange empfohlen: Walter Britschgi hat sich diesem Thema schon vor zehn Jahren zugewandt. Beobachtungsstudien der DAV-Sicherheitsforschung zeigen, dass in Hallen tendenziell besser gesichert wird, wenn die Nutzer davon ausgehen, dass ihr Sicherungsverhalten von anderen wahrgenommen wird. Deshalb erarbeitete der DAV für Kletterhallenbetreiber und -angestellte eine Handreichung zu Fehlerrückmeldungen und Intervention im Hallenbetrieb. Doch sollen auch „einfache Kletterhallennutzer“ Rückmeldungen geben, wenn sie Sicherungsfehler sehen? Immerhin ist man ja nicht zuständig. Und in die Autonomie anderer einzugreifen, obendrein auch noch kritisierend, ist unangenehm. Schließlich ist mit Verhaltensänderung oder gar Dank nicht unbedingt zu rechnen.
Wir wollen trotzdem dafür werben und ein mögliches Vorgehen vorschlagen. Auch der „Vieraugencheck“ (Partnercheck) galt zunächst als Eingriff in die Hoheit des Einzelnen – mittlerweile ist er selbstverständlich. Rückmeldungen an andere Seilschaften sollen keine Überwachungskultur etablieren, sondern die Kultur stärken, dass Kletterer eine „Community“ sind und sich gegenseitig unterstützen.