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Auftakt der Jugendklettercups 2019: 1. DJC in Bexbach

18.03.2019, 13:47 Uhr

Der erste deutsche Jugendcup des Jahres 2019 ging am vergangenen Samstag im saarländischen Bexbach über die Bühne. Knapp 150 junge Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland hatten sich qualifiziert. Matze Conrad, früherer Bundeskader-Athlet und Weltcup-Teilnehmer, hatte die deutsche Nachwuchselite in seine erst Ende 2018 eröffnete Boulderhalle, das Boulderolymp, geladen.

Die deutsche Jugendmeisterschaft wird als Overall-Wettbewerb ausgetragen: Bei insgesamt sechs Cups – zwei im Bouldern, zwei im Lead und zwei im Speed – geht es in zwei Altersklassen (Jugend B und Jugend A) darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Alle drei Disziplinen müssen eingebracht werden, die Athletinnen und Athleten mit den meisten Punkten dürfen sich schließlich über den Titelgewinn freuen.

 

Beim ersten Wettkampf der Serie stand das Bouldern auf dem Programm. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es schon am Vormittag bei der Quali ganz schön zur Sache. Die sechs von Lars Bell, Manuel Wiegel und Amer Suleiman geschraubten Probleme fragten den Nachwuchsathleten ein breites Spektrum ab. Die Routenbauer hatten einen guten Mix an die Wand gezaubert: Zum Teil waren die Boulder klassisch, zum Teil aber auch im New-School-Style sehr dynamisch und koordinativ geschraubt.

 

Die Stimmung in der schon am Vormittag mit Zuschauern gefüllten Halle war gut, als die Sportlerinnen und Sportler um den Einzug in das Finale kämpften. Für die zehn Besten jeder Altersklasse in der Quali ging es dann nach einer Pause im Finale darum, mit möglichst wenigen Versuchen möglichst viele der vier anspruchsvollen Boulder zu toppen. Wie schon im vergangenen Jahr waren die Bayern stark vertreten: 13 bayerische Kletterer starteten im Finale, fünf von ihnen standen schließlich auf dem Treppchen.

 

Weibliche Jugend B

Bei der weiblichen Jugend B war es Emilia Merz (Sektion Rheinland-Köln), die sich mit drei Tops den Tagessieg holte. Lili Cornely (Sektion Rheinland-Köln), die deutsche Vizejugendmeistern 2018 und Drittplatzierte nach der Quali, holte sich mit zwei Tops den zweiten Platz. Dritte wurde Nina Ulitzsch (Sektion Reutlingen), auch sie mit zwei Tops, für die sie allerdings einen Versuch mehr brauchte.

 

 

Männliche Jugend B

Florian Schweiger (Sektion Ringsee) erkletterte sich in seiner stark besetzten Altersklasse den ersten Platz. Sein älterer Bruder Christoph ist ein erfolgreicher Wettkampfkletterer, er wurde im vergangenen Jahr nicht nur deutscher Vizejugendmeister, sondern holte sich auch bei der deutschen Bouldermeisterschaft der Senioren die Bronzemedaille. Florian stand bei einer deutschen Jugendmeisterschaft das erste Mal ganz oben auf dem Treppchen. Er konnte alle vier Finalboulder toppen und brauchte dafür acht Versuche. Auch Leander Carmanns (Sektion Reinland-Köln) holte sich bei allen Bouldern das Top – allerdings benötigte er dafür zwölf Versuche. Der Erstplatzierte nach der Qualirunde, Thorben Perry Bloem (Sektion Braunschweig), deutscher Vizejugendmeister 2018, konnte zwar drei Boulder souverän flashen, im vierten Boulder allerdings erreichte er nur die Zone.

 

 

Weibliche Jugend A

Die Boulder waren für die weibliche Jugend A offensichtlich ein Tick zu anspruchsvoll – zumindest reichte schon ein Top für den Tagessieg. Lea Büsgen (Sektion Frankfurt / Main) brauchte für ihr Top drei Versuche, bei zwei anderen Bouldern erreichte sie die Zone. Mia Baumann (Sektion Bayreuth), die Zweitplatzierte, benötigte für ihr Top acht Versuche, zwei Zonen erreichte sie beim ersten Go. Für Anna Lechner (Sektion München-Oberland) bedeutete ein Top in acht Versuchen und drei Zonen in 13 Versuchen den dritten Platz.

 

 

Männliche Jugend A

Es war Tim Würthner (Sektion Würzburg) der mit drei Tops ganz oben auf dem Treppchen landete. Der große Favorit, Lasse von Freier (Sektion AlpinClub Hannover), lag nach der Quali zwar noch in Führung. Im Finale brauchte er für seine drei Tops dann aber einen Versuch mehr als Tim und wurde letztendlich Zweiter. Übrigens ist der 16-jährige Lasse auch am Fels sehr stark, erst kürzlich konnte er mit „Off the wagon“ einen 8B+ Boulder klettern. Den dritten Platz in Bexbach belegte Philipp Kuczora (Sektion Ingolstadt), der im vergangenen Jahr in der Jugend B deutscher Jugendmeister wurde. Auch er konnte neben Tim Würthner und Lasse von Freier als einziger Finalist drei Boulder toppen, allerdings mit mehr Versuchen.


„Es war eine sehr schöne und runde Veranstaltung. Mit einem tollen Routenbau, einem spannenden Wettkampf und interessierten Zuschauer“, sagte Matze Conrad zufrieden. Nach dem gelungenen Auftakt im Boulderolymp geht es für den Kletternachwuchs schon am 6. April beim zweiten deutschen Jugendcup Bouldern in Braunschweig weiter.

 

 

Medienpartner

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Text: Gudrun Regelein für kletterszene.com