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Steffen Graupner und Team im Wakhan Gebirge / Afghanistan

Another Afghanistan - Bergsteigen auf dem „Dach der Welt“

16.06.2017, 16:49 Uhr

Die Thüringer Bergsteiger Steffen Graupner und Matthias Müller wagten 2016 eine Expedition nach Afghanistan. Im Rahmen der DAV Expeditionsförderung wurde die Unternehmung der beiden unterstützt. Alpinistisch, geographisch sowie alpinhistorisch zählte die Expedition zu den Top 10 des Jahres 2016, weshalb den beiden im American Alpine Journal eine ganze Seite für die Expedition im neuen Jahrbuch eingeräumt wurde. Hier nun der Bericht des Teams zum Nachlesen. Steffen Graupner berichtet:

 

 

"Alle, denen wir von unserer Expedition in den afghanischen Pamir erzählen, blicken uns ungläubig an. Auch das Auswärtige Amt rät dringend von der Reise in das politisch unsichere Afghanistan ab. Während viele Gegenden im Westen und Zentrum des Landes von Taliban-Einheiten kontrolliert werden, ist die Lage in unserem Reiseziel, dem Nordosten Afghanistans, bis heute ruhig.

 

Zwischen majestätischen, schneebedeckten Bergriesen mit bis zu 7492 m Höhe schlängelt sich der Wakhan-Korridor durch das nordöstliche Afghanistan. Er schiebt sich mit seinen ca. 350 km Länge und bis zu 60 km Breite wie eine Landzunge zwischen Pakistan und Tadschikistan. An deren Ende wartet bereits China. Aus Zeit und Raum gefallen scheint die Hochebene auf über 4000 Metern und trennt die Gebirge des Pamir und Hindukusch. Schon Marco Polo hat den Wakhan durchquert, denn eine alte Route der Seidenstraße verlief mitten über den Kleinen Pamir nach China.

 

Pamir Highway und Malang

Expeditionsleiter Steffen war 2008 schon einmal im Land und wird seitdem von afghanischen Freunden regelmäßig über die aktuelle Lage informiert. Dennoch ahnen wir, dass im Pamir ein großes Abenteuer auf uns wartet. Ob unser Vorhaben gelingt?

 

Früh am Morgen landen wir mit dem Flieger in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Doch wir haben keine Zeit, uns in das zentralasiatische Getümmel zu stürzen. Steffens tadschikischer Freund Tolik steht bereits mit vollgetanktem Jeep am Flughafen: Die Reise geht in einer abenteuerlichen 16-stündigen Fahrt direkt auf dem Pamir-Highway bis nach Khorog. In der Uni-Stadt an der afghanischen Grenze treffen wir letzte Vorbereitungen für die Expedition, kaufen Obst & Gemüse und besorgen uns das Visum für Afghanistan. Dann geht es weiter zur afghanischen Grenze;

 

Wir bangen, dass der Ramadan uns im muslimischen Zentralasien zum Verhängnis wird, denn während des Fastenmonats ticken die Uhren hier anders. Nach mehreren Stunden des Wartens an der Grenze öffnen die Beamten das Tor und Malang empfängt uns vier thüringisch-sächsische Bergsteiger in Afghanistan. Steffen war mit ihm schon 2008 im Wakhan zum Bergsteigen unterwegs, seitdem ist Malang vom einfachen Ackerbauern zur nationalen Berühmtheit geworden durch die erste afghanische Besteigung des Nowshak 2009, des höchsten Gipfels im Hindukush. Von der afghanischen Kleinstadt Ishkashim aus öffnet sich ein beeindruckendes Panorama.

 

Neuseeländische Merino-Wolle meets Fettschwanzschaf

Endlich kann das Abenteuer beginnen! Wir müssen zahlreiche Permits und Papiere einholen, werden mehreren Kommandeuren vorgestellt und können nun die Lasttiere beladen. Während der nächsten vier Wochen begegnen wir hauptsächlich Wakhi-Bauern und Kirgisen in den Hochtälern des Wakhan-Korridors. Im vom Rest der Welt völlig isolierten Wakhan ist das Leben hart und beschwerlich – eine ausgebaute Infrastruktur oder regelmäßige Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung gibt es nicht. Die Wakhi, persischstämmige Ackerbauern, bewohnen in kleinen Siedlungen die westliche Hälfte des Wakhan und ernähren sich von dem Wenigen, was ihnen die Erde gibt.

 

Der größte Schatz einer Familie sind ihre Felder und die aufwendig gepflegten Bewässerungskanäle für die Äcker. Fettschwanzschafe beweiden die steilen Hänge und „bestaunen“ die weiche Merino-Wolle ihrer neuseeländischen Verwandten, mit der wir für die Expedition komplett ausgestattet sind. Die Wakhi-Bauern teilen sich den Wakhan-Korridor mit kirgisischen Nomaden, die auch heute noch mit ihren Yaks, Pferden, Kamelen und Schafen im östlichen Hochland umherziehen. Wir hingegen geben mit unseren acht Kunststoff-Tonnen im Gepäck ein sehr seltsames Bild ab: Doch die nach thüringischen Bergsteiger-Vorbildern des 20. Jahrhunderts wie „Schorsch“ (für Georg Renner), „Günter“ (Jung) oder „Wolfgang“ (Fritzsche) benannten Tonnen sichern mit Nahrung und Bergequipment das Überleben am Berg. Auch die ein oder andere Tafel Schokolade, Medikamente und Gastgeschenke für die Bergbevölkerung finden darin Platz.

 

Kleiner und Großer Pamir, Erforschung der Oxus-Quelle und Erstbesteigung

Zugegeben, unsere Pläne im Wakhan sind ambitioniert: Wir möchten den Großen und Kleinen Pamir erkunden, der legendären Oxus-Quelle nachspüren und die Erstbesteigung des höchsten Berges im Kleinen Pamir versuchen. Seit sich 1964 eine deutsche Gruppe um Dieter von Dobeneck erstmals am 6094 m hohen Gipfel erprobte, sind ein halbes Dutzend Expeditionen gescheitert. In sieben Tagen erwandern wir den gesamten Lauf des Pamir‐Flusses entlang atemberaubender Schluchten bis zu seinem Ursprung im äußersten Osten Afghanistans, dem Zorkul‐See.

 

(Kultur-)Landschaft

Wir steigen bis auf 4200 Meter, die Schluchten werden flacher und der Weg führt über ausgedehnte Hochflächen zu den ersten Kirgisenlagern. Vor den Jurten stehen Kirgisenfrauen und bilden mit ihren majestätischen Gewändern in Rot und Weiß einen ungewohnten Kontrast zu der kargen Berglandschaft. Wie wir später erfahren, verbirgt sich hinter der Farbcodierung der lokale Heiratsmarkt: Weiße Kopfbedeckung bedeutet „verheiratet“ - rotes Tuch dagegen signalisiert Heiratsinteresse. Je weiter wir nach Osten gelangen, desto mehr Erstaunen löst unser Kommen aus: Die weniger als 100 Touristen pro Jahr, die den Wakhan vornehmlich im Westteil besuchen, stoßen selten so weit vor.

 

 

 

Umwege und getrennte Wege

Doch wir haben Pech, denn die kirgisischen Hirten weigern sich, den noch verschneiten Shaur-Pass in den Kleinen Pamir zu queren. Sie fürchten um ihre Tiere, der späte Winter hat viele Yaks und Pferde dahingerafft. Wir müssen nun sofort entscheiden, ob wir im Großen Pamir bleiben oder mit Gewaltmärschen versuchen, noch rechtzeitig in den Kleinen Pamir zu kommen und unsere ursprünglichen Ziele weiter zu verfolgen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante und laufen den gesamten Weg nach Westen zurück: Mit 16 Stunden-Tagesmärschen schaffen wir es in nur vier Tagen.

 

Dann wenden wir uns wieder nach Osten und fahren entlang des Wakhan‐Flusses mit einem Jeep nach Sarhad. In dem malerischen Ort angekommen, gibt’s eine kurze Verschnaufpause in einer der heißen Schwefelquellen. Von Sarhad aus beginnt die zweite große Etappe: Wir überqueren den Daliz‐Pass auf 4267 Metern und folgen dem Wakhan-Fluss bis Bozai Gumbaz. Während Christine & Kristina die Quellen des Oxus am Chakmaktin‐See erforschen, wenden sich Matthias & Steffen nach Süden und wandern dem Ziel einer Erstbesteigung entgegen.

 

Der antike Oxus - ein hydrogeographisches Rätsel

Bereits im ersten Jahrtausend vor unserer Zeit war der Oxus im Abendland als östlicher Rand des persischen Reiches und mythische Begrenzung der bewohnten Welt bekannt. Dieser Flusslauf heißt heute im Unterlauf Amu Darja und im Oberlauf Pjandsch. Er bildet zugleich auf etwa 1000 Kilometern die afghanisch-tadschikische Grenze. Unsere Erkundungen starten an der alten Grabstätte Bozai Gumbaz: Der Wakhan-Darja, ein möglicher Quellfluss des Pjandsch, entsteht genau hier aus dem Zusammenfluss von Bozai-Darja und Wakhjir-Darja.

 

Wir folgen dem Bozai-Darja in Richtung Chakmaktin-See, wo wir in den nächsten Tagen die Zu- und Abflusslage untersuchen möchten. Das Zelt schlagen wir am Eingang des Tshelab-Tals auf. Der Tshelab fließt aus der nördlichen Bergkette in den Kleinen Pamir und teilt sich am westlichen Ende des Chakmaktin‐Sees in mehrere Wasserläufe auf, von denen einige in den Bozai‐Darja nach Westen entwässern und andere nach Osten in den Chakmaktin‐See. Unsere Erkundungen vor Ort und die Fotos vom so benamten Aussichtsgipfel Koh-e-Naumann 5367 m ergeben, dass der Chakmaktin‐See keinen direkten permanenten Abfluss nach Westen besitzt.

 

Wir identifizieren den Tshelab als Quelle des Oxus und folgen seinem Lauf talaufwärts bis an Schnee‐ und Firnfelder auf 4500 m. Unser Rastplatz ist gut gewählt, denn die Quellbäche des Bozai‐Darja und des Chakmaktin‐ Sees sind im Tshelab-Tal zu finden und stellen sowohl Quellen des Bozai‐Wakhan‐Pjandsch als auch des Chakmaktin‐Aksu‐Bartang‐Systems dar.

 

Der Berg ruft

Während Christine & Kristina am Chakmaktin-See zum Oxus forschen, brechen Steffen & Matthias zum größten Abenteuer der Expedition auf - der Erstbesteigung des höchsten Gipfels im Kleinen Pamir. Aufgrund der wenigen verbleibenden Zeit müssen wir alles auf eine Karte setzen und den einzig noch möglichen Besteigungsversuch über die unbekannte Westseite wagen. Ob‘s gelingt?

 

Den groben russischen Generalstabskarten zufolge erscheint die Westflanke zwar vereist und steil, hat aber weniger zerrissene Eisstrukturen und könnte technisch lösbar sein. Wir machen uns zum Ausgangspunkt des Gletschers auf. Amin Bek, der Wakhi-Hirte, bringt mit den Lastpferden Ausrüstung und Nahrungsmittel bis auf zwei Stunden Fußmarsch an den Gletscher heran.

 

Auf einer kleinen Almwiese schlagen wir das Basislager auf und verabschieden uns von Amin Bek. Gegürtet mit über 40 kg Rucksäcken sind wir für Schnee und Eis und all die Unwägbarkeiten einer Erstbesteigung gewappnet. Wir passieren die Gletscherzunge und gelangen zur Nordostseite des Gletschers. Dort schlagen wir völlig erschöpft das erste Nachtlager in einer Blockmoräne auf.

 

Karajilga-Gletscher

Am nächsten Morgen betreten wir den Karajilga-Gletscher. Die Schneeverhältnisse sind typisch für den Pamir im Frühsommer – fast senkrecht einstrahlende Sonne taut den Winterschnee auf der Gletscherdecke teilweise bis zu zwei Metern Tiefe auf und formt einen unangenehmen Schnee‐Wasser‐Eis‐Sumpf. Dank einer überfrorenen Eisdecke und der Schneeschuhe sinken wir mit den schweren Rucksäcken „nur“ knietief ein.

 

Wir steigen den Gletscher weiter in südlicher Richtung auf und graben unser Hochlager auf 5130 Meter am Ende des großen Gletscherplateaus. Meterhohe Eismauern schützen unser Zelt.

 

Gipfeltag

Gipfeltag - pünktlich drei Uhr klingelt der Wecker; wir starten fünf Uhr morgens und steigen auf 5193 Metern in eine Lawinenrinne ein. Sie soll uns möglichst weit die 1000 m hohe und durchschnittlich 45° steile Westflanke hinaufführen. Auf den ersten 600 Höhenmetern kommen wir gut voran, der fest überfrorene Schnee ist bequem zu laufen. Auf halber Strecke wartet, einem Flaschenhals gleich, eine Verengung der Lawinenbahn mit Blankeis von 55° Steilheit. Gegen elf Uhr stehen wir kurz unterhalb einer Schulter.

 

Die letzten 50 Höhenmeter sind hüfttiefer Pulverschnee mit 50° Steilheit, der Anstieg artet in eine Wühlerei aus. Auf der Schulter auf 5852 Meter angekommen, erweist sich der meterhohe Pulverschnee als echte Kraftanstrengung. Wir lassen die Rucksäcke für den Aufstieg der letzten 250 Höhenmeter zurück.

 

 

 

Koh-e-Wakhan

Der Grat ist breit, aber auch vergletschert und von Querspalten durchzogen. So müssen wir uns anseilen. Um 13:25 Uhr Ortszeit stehen wir nach Stunden des Wühlens durch Schneemassen endlich auf dem nordwestlichen Gipfel von 6080 m, den wir Greta Sar nennen. Aber der südöstliche Gipfel des Berges ist mit 6094 Meter noch ein wenig höher - wir müssen weiter, erst leicht hinab und dann wieder hinauf.

 

Nochmal 40 anstrengende Minuten brauchen wir für die Querung des letzten Stücks. Endlich stehen wir auf dem gewaltig überwechteten Hauptgipfel des Koh-e-Wakhan! Genau 52 Jahre nach dem ersten Besteigungsversuch wurde der höchste Gipfel des Kleinen Pamir am 25. Juni 2016 von Matthias Müller und Steffen Graupner erstbestiegen. Um 22 Uhr erreichen wir nach 17 Stunden Bergfahrt unser Gletscherlager.

 

 

 

Was bleibt?

Für alle von uns unvergessen sind die Begegnungen mit tollen Menschen, die atemberaubenden Landschaften und die bergsteigerischen Herausforderungen in der größtmöglichen Abgeschiedenheit Innerasiens.

 

 

 

Auch nehmen wir Erinnerungen an ein anderes Afghanistan mit nach Deutschland, ein Land jenseits der einseitig negativen Medienberichterstattung über Taliban, Terroranschläge oder Opiumhandel. Erinnerungen an ein bislang weitestgehend unberührtes und unerschlossenes Land, in dem - fernab jeglicher Städte oder größerer Ansiedlungen - nomadische Kirgisen und sesshafte Wakhibauern leben."

 

Dieses Afghanistan lohnt, entdeckt zu werden!

 

Wer weiterlesen möchte, dem sei unsere Homepage http://www.wakhan-expedition.de empfohlen.

 

 

 

Weitere Infos zur Expedition

Die Langversion unseres Expeditionsberichts finden Sie hier als Download:

 

2016-11-30 Expeditionsbericht_mm_sg_cf_wh_namen.pdf [2,10 MB]

 

Links ein Topo unserer Route. 

 

Foto: Steffen Graupner

 

 

 

Steffen Graupner im Portrait

Geboren am 28.12.1972

Wohnhaft in Jena

Familienstand/Kinder: ledig, 1 Tochter

Beruf: Feinmechaniker Zeiss, Diplom-Geophysiker

 

Highlights

 

1996 Solo Cuillin Ridge Traverse in 16:30h, Isle of Skye, Schottland, britisch VD

1997 Solobesteigung Pik Lenin 7134m, Pamir, Kirgistan, russisch 5A

2004 Solobesteigung Muztagh Ata 7546m, Pamir, China, russisch 5A

2006 Solo-Speedbesteigung Ojos del Salado 6893m in 5:37h, Chile, UIAA II

2008 Erste Durchquerung Zentralkette Pamir-i-Wakhan, Afghanistan, höchster Punkt Oxus  Snow Lake 5300m

2009 Skitour entlang der russischen Seite der Beringstrasse

2016 Erstbesteigung Koh-e-Wakhan 6094m & Greta Sar 6080m, Pamir-i-Wakhan, Afghanistan, AD+

 

Steffen im Interview

Was machst Du für eine Ausbildung/Beruf/Studium?

Ausbildung zum Feinmechaniker mit Abitur, danach Studium der Physik/Geophysik/Meteorologie/Geologie in Jena und Leeds

Abschluss als Diplom-Geophysiker

Heute Arbeit als Vulkanologe über aktive Vulkane in Südamerika, Expeditionsleiter Arktis und Zentralasien, Reisejournalist, Naturfotograf, Vortragsreferent

 

Welche Hobbys / Interessen hast Du?

Berge, Ski, Kajak, Lesen, Fotografieren, Arktis, Zentralasien, Jena

 

Wie finanzierst Du Dich?

Reiseleitungen, Vorträge, Artikel, Fotos, Projektarbeit Uni

 

Was magst Du an Menschen? Was regt Dich auf?

Mag:

Ehrlichkeit, Klarheit, Logik, Zielstrebigkeit, Zuverlässigkeit, Lachen, Wissen

 

Mag nicht:

Herumlavieren, Ausreden, Unlogik, alternative Fakten, Emotionalität in Krisensituationen, Chaos, Falschheit, Freundschaften für Profitgier opfern, Konflikte auf Kosten Dritter austragen

 

Was sind Deine Stärken? Was sind Deine Schwächen?

Stärken:

Gelassenheit am Berg, Selbstvertrauen, Logik, Strukturiertheit, Neugier, Mut, Erfahrung, Kreativität

 

Schwächen:

Ungeduld, Zu-viel-gleichzeitig-Wollen

 

Wie hast Du mit dem Bergsport angefangen?

Leistungssport Leichtathletik Zehnkampf 1981-1992

Eher sehr spät Beginn Bergsport, erst 1989 mit Klettern im heimischen Jena (Rabenschüssel)

1990 mit Grenzöffnung dann erste Fahrt in die Alpen mit Eltern nach Nauders, Bergkastellspitze, Großer Schafkopf

1993 Winterbergsteigen Schottland; Alpen Gran Paradiso & Mt.Blanc solo

1994 zu zweit Dhaulagiri-Umrundung Nepal mit längerem Ausflug Hidden Valley

1995/96 Studium in England, Leeds Mountaineering Society, Klettern im Gritstone des Peak Districts

 

Woher kommt Deine Motivation?

Ziele setzen und erreichen, „Unmögliche“ Ideen verwirklichen

Lust auf unbetretenen Pfaden erste Spuren zu hinterlassen

 

Hast Du Vorbilder?

Am Berg & Im Eis:

Georg Renner, Anatoli Boukreev, Andy Kirkpatrick, Steve House, Hermann Buhl, Chris Bonington, Roald Amundsen, Ernest Shackleton, Adolf Erik Nordenskjöld, Fridtjof Nansen

 

Akademisch:                

Walter Steiner, Uwe Walzer, Jürgen Neuberg, Alfred Wegener, August Sieberg, Nicholas Roerich, Stephen Hawking, Richard Dawkins

 

Im Leben:                       

Mein Vater

 

Was gibt Dir das Klettern, was andere Aktivitäten Dir nicht geben können?

Totale Fixierung auf den Augenblick

 

Welche aktuellen bergsportlichen Pläne hast Du?

Ural, Zentraler Pamir

 

Was zeichnet Deiner Meinung nach heute den Alpinismus aus? Was genau wünschst Du Dir für den Alpinismus?

Alpinismus heute:

Kommerzialisierung, Selbstdarstellung, Red-Bullisierung des Bergfilms, übertriebene politische Korrektheit des DAV und Anpassung an den Zeitgeist, unwissenschaftliche Ökologiedebatten, Delegieren von Verantwortungen

 

Wunsch:

Rückbesinnung auf klassisches Bergsteigen, mehr Rationalität und Wissenschaftlichkeit in den Debatten, Mut, weniger politische Grenzen