Sammlung Schlagintweit

Hermann Schlagintweit. Die Höhen von Sikkim und Ostnepal. Panorama vom Falut, Aquarell, Tempera auf Karton, Juli 1855. Schenkung Erbengemeinschaft Familie Schlagintweit. Foto: DAV/Wolfgang Pulfer

2013 schenkte die Familie Schlagintweit dem Alpinen Museum eine Sammlung von mehr als zweihundert Aquarellen, Zeichnungen, Lithografien und Publikationen ihrer Vorfahren Hermann, Adolph und Robert Schlagintweit. Die Sammlung dokumentiert die Expedition der Brüder nach Indien und in den Himalaya, zu der sie von 1854 bis 1857 im Auftrag der British East India Company unterwegs waren. Mit ihren Messungen und Aufzeichnungen erfassten sie insbesondere die Hochgebirge in einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen. Bis heute sind die Aquarelle der Schlagintweits von großem Interesse, da sie viele Gegenden erstmalig bildnerisch festhielten.

Adolph Schlagintweit. Der Mustagh-Pass im Karakorum, Aquarell, Gouache, August 1856. Foto: DAV

Der Gesamtbestand der 750 Aquarelle und Zeichnungen von der Expedition wurde nach dem Tod der Brüder aufgeteilt. Der Bestand des Alpinen Museums konnte in den 1920er Jahren von Dr. Erwin Schlagintweit, Bad Wiessee, aus dem Kunsthandel für die Familie zurückerworben werden, der zweite Teil des ähnlich großen Bestandes wird von der Staatlichen Graphischen Sammlung München verwahrt.

Hermann Schlagintweit. Das Innere eines Lama-Hauses in Sikkim, Aquarell über Bleistift auf Karton, Juni 1856. Schenkung Erbengemeinschaft Familie Schlagintweit. Foto: DAV/Wolfgang Pulfer

Unsere Kollegin Stephanie Kleidt erstellte eine Konkordanz, die den Verbleib beziehungsweise Verlust der von den Brüdern Schlagintweit in Indien und den angrenzenden Hochgebirgen aufgenommenen Aquarelle und Zeichnungen systematisch darstellt. Mit den Brüdern Schlagintweit und ihren Sammlungen beschäftigt sich zudem unsere Publikation „Moritz von Brescius, Friederike Kaiser, Stephanie Kleidt (Hg.). Über den Himalaya. Die Expedition der Brüder Schlagintweit nach Indien und Zentralasien 1854 bis 1858. Köln, Weimar, Wien 2015“.