Blick auf die Kammerlingalm, im Hintergrund die Leoganger Steinberge.
Sonnenuntergangsstimmung im Naturpark Weißbach. Marika Hildebrandt
Bergsteigerdörfer / Leoganger & Loferer Steinberge

Weißbach bei Lofer

Hellgraue, karge Gipfel und Felswände flankieren das enge Tal von Weißbach bei Lofer.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Berge der Loferer und Leoganger Steinberge bestiegen und auch heute eignet sich das Gebiet für jeglichen Bergsport, aber ganz besonders fürs Klettern. Typisch für die Kalkalpen sind auch ihre Höhlensysteme, die durch unterirdisch ablaufendes Wasser entstanden sind. Die Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer ist mit 62 Kilometern die längste Durchgangshöhle der Welt und wird seit 1899 von der Sektion Passau betreut. Nachhaltigkeit ist den Menschen in Weißbach bei Lofer schon lange wichtig: Bereits 1998 trat die Ortschaft dem e5-Landesprogramm bei, das Kriterien für energieeffiziente Gemeinden vorgibt. Noch immer macht sich Weißbach im Klima- und Naturschutz stark, wurde 2008 Bergsteigerdorf und trägt inzwischen den European Energy Award in Gold.

Berge

Viele der Bergtouren, die auf die umliegenden Gipfel führen, sind eher anspruchsvoll bis schwer. Klettertouren, Klettergärten und Klettersteige inmitten der Kalkfelsen gibt es einige, etwa die vier Gams-Klettersteige: von Gams Kitz (A/B) für Neulinge bis zu Wilde Gams (E/F) für Profis. Ideal für Rad- und MTB-Fans sind der Tauernradweg, der Mozartradweg oder auch die Watzmann-Hochkönig- Runde.

Natur

Sehenswert und selten ist die Prax-Eishöhle bei St. Martin bei Lofer. Die einzige Durchgangshöhle der Pinzgauer Alpen kann nur geführt besucht werden und liegt auf 1600 Meter Höhe. Auf dem Weg durch die Höhle können Tunnel und große Hallen bestaunt werden. Je nach Jahreszeit sind neben imposanten Eissäulen auch Eisfälle, Eiskeulen und Bodeneis zu sehen. Für die Tour sollten sieben bis neun Stunden eingeplant werden.

Kultur

1831 gelang Pater Thurwieser die Erstbesteigung des Birnhorn, und auch der Alpinist Ludwig Purtscheller bestieg viele weitere Gipfel in den Loferer und Leoganger Steinbergen. Seit langer Zeit verbindet der Hirschbichlpass Weißbach mit dem bayerischen Bergsteigerdorf Ramsau. Früher wurden über diese Route Salz und andere Waren gehandelt. Heute pendelt im Sommer der Almerlebnisbus zwischen den Dörfern.

Genuss

Eine klassische Brettljause mit frischer Milch, Käse und Wurst bieten die vielen Almen wie die Kammerlingalm im Naturpark von Weißbach bei Lofer an. Wer sich die Produkte mit nach Hause nehmen oder vor Ort einkaufen möchte, kann dies in einem der bäuerlichen Hofläden tun. Für Wellnessfans bietet sich der Heubadehof an, wo spezielle Bäder aus Heu, Kräutern und Wildblumen angeboten werden.

Die Bergsteigerdörfer

Die in der Initiative Berg­steiger­dörfer vereinten Ort­schaften sind Alpinismus­pioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Berg­steigen im kulturellen Selbst­verständnis der Ein­heimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusst­sein über den not­­wendigen Ein­klang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natür­liche Grenzen. Die Bergsteiger­dörfer der Alpen­vereine ent­sprechen damit in besonderer Weise den Zielen der Alpen­konvention, die eine nach­haltige Ent­wicklung im gesamten Alpen­raum anstrebt.

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