Blick auf steile Berggipfel mit Hängen voller Latschen und gelber Lärchen
Blick auf das Dleskovec-Plateau und die Ojstrica. Foto: Matevž Lenarčič
Bergsteigerdörfer / Steiner Alpen

Sagenhafte Berglandschaften

Luče überzeugt mit idyllischen Flusslandschaften und grünen Hügeln und ist das zweite Bergsteigerdorf Sloweniens inmitten der Steiner Alpen.

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Schon das Wappen des Ortes regt zum Fantasieren an – eine Frau mit Laterne ziert das Schild, aus ihrem Korb am Rücken ragt der Schwanz einer Forelle. Legendenreich ist Luče, und so spiegelt auch das Wappen einen Teil der Geschichte wider. Seit Ende des 12. Jahrhunderts ist die Region besiedelt, den Anfang machte das Benediktinerkloster Oberburg.

Blick auf das Bergsteigerdorf Luče. Foto: Rok Pdakar

Luče liegt zwischen den beiden Flüssen Savinja und Lucnica, die nur wenige hundert Meter vom Dorfzentrum entfernt ineinander fließen. Die Region prägen grüne, von viel Wald bewachsene Hügel. Der Westen zeichnet sich durch hohe Kalksteingipfel der Grintovec-Gruppe, wie den Ojstrica (2350 m), aus. Luče besitzt viele beeindruckende Höhlen, wie die Schneehöhle (Snežna Jama) auf 1556 Meter Höhe. Sie gilt als höchstgelegene Höhle Sloweniens und ist etwa 10 Millionen Jahre alt.

Berge

Das Bergdorf an den Ausläufern von Raduha, Rogatec und Veža, bietet viele Wandermöglich­keiten. Wer höher steigen will und ausgesetzte Passagen meistert, sollte die Tour auf den Ojstrica (2350 m) probieren. Einige Wände bieten sich für 150 bis 300 Meter lange Klettertouren an, wie der Rogatec (Südwand), der Rzenik mit seiner weniger bekann­ten Nordwestwand oder die Lučka Koppe (Nordost­wand). Luče ist bekannt für viele Wasserfälle, die sich im Winter zum Eisklettern anbieten. Beliebt sind der Veliki žleb-, Cuc-, Tobogan- oder der Rep-Wasserfall.

Der Rep-Wasserfall im Podvolovljek-Tal. Foto: Tomo Jesenicnik

Natur

Wer Wasser liebt, wird Freude an der blaugrünen Savinja haben, die ab der Quelle bis Ljubno unter Naturschutz steht. Der Fluss bietet sich ideal für Kajakfans und Rafting an. Folgt man dem Fluss abwärts, gelangt man im Logartal an einen besonderen Ort: Der 40 Meter hohe Felsobelisk „Igla“ markiert die engste Stelle der Schlucht zwischen der Raduha- und der Dleskovska-Hochebene.

Kultur

Noch immer kreieren Menschen Kunstobjekte aus Holz, stellen Wurst und Käse her – Handwerk gehört hier nicht nur zur Tradition, sondern ist an vielen Stellen noch Alltag. Einzigartig ist auch der männliche Volksgesang „Treka und Štrta“: mehrere Stimmen ergänzen die Grundmelodie in Terza-Intervallen. In den Ethnohäuschen kann historisches Handwerk besichtigt werden. Es gibt eine Mühle, eine schwarze Kirche oder eine alte Apotheke zu bestaunen.

Genuss

Als Kulturerbe gilt „Obrnjenk“, weil das Gericht aus gekochter Milch, Sahne, Buchweizen- und Weizenmehl neben dem Getreidekaffe lange Zeit das Grundnahrungsmittel der Waldarbeitenden und Hirt*innen war. Auch Mohot, Luče-Masunek und Obersanntaler Magen, Buchteln, Krapfen, Knödel und Strudel gehören zur traditionellen Küche.

Die Bergsteigerdörfer

Die in der Initiative Berg­steiger­dörfer vereinten Ort­schaften sind Alpinismus­pioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Berg­steigen im kulturellen Selbst­verständnis der Ein­heimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusst­sein über den not­­wendigen Ein­klang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natür­liche Grenzen. Die Bergsteiger­dörfer der Alpen­vereine ent­sprechen damit in besonderer Weise den Zielen der Alpen­konvention, die eine nach­haltige Ent­wicklung im gesamten Alpen­raum anstrebt.

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