Skitourengeher am Galtjoch in den Lechtaler Alpen.
Am Samstag wird vor allem in den nordwestlichen Ostalpen anhaltender Schneefall erwartet. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 19. bis 21. April 2024

Der Winter hat sich in den Bergen mit aller Macht zurückgemeldet. Auch in den kommenden Tagen wird oberhalb von 800 Metern weiterer Neuschnee erwartet. Wer seine Tourenski oder Schneeschuhe jetzt wieder aus dem Keller holt, muss allerdings gut auf die Lawinengefahr achten.

Tourenverhältnisse

Bereits bis zum heutigen Donnerstag erhielten die Hochlagen des Schwarzwaldes und des Bayerischen Waldes um die 20 cm Neuschnee. Auch in den anderen deutschen Mittelgebirgen dürfte es in den kommenden Tagen oberhalb von etwa 800 m winterlich werden.
Am Alpenrand hat das Allgäu am meisten Schnee abbekommen. Dort wird am Donnerstagvormittag an der zu Wochenbeginn aperen Station Schwarzenberg auf nur 1355 m 45 cm Schneehöhe gemessen. Und in den kommenden Tagen sind weitere Schneefälle angesagt.
In den Nördlichen Kalkalpen sind die Neuschneezuwächse ebenfalls im Westen am höchsten. Dort können in der Summe im Bregenzer Wald, im Lechquellengebirge und im Verwall bis Freitagabend an die 80 cm zusammenkommen. Auch am nördlichen Schweizer Alpenkamm wird oberhalb von 1400 m von dieser Größenordnung ausgegangen.

Lawinenlage

Für den heutigen Donnerstag wurde für weite Teile der Schweiz, Vorarlberg und für die Allgäuer Alpen eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) ausgegeben. In den östlichen bayerischen Alpen, in Tirol und im Bundesland Salzburg herrscht eine mäßige Lawinengefahr
Mit viel Neuschnee und zeitweise starkem Wind aus Nordwest entstanden im Nordwesten (also den oben genannten Gebieten mit Stufe 3) umfangreiche, störanfällige Triebschneeansammlungen. Diese können im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nord über Ost bis Süd sowie hinter Hangkanten und in Rinnen und Mulden von einzelnen Personen ausgelöst werden.
Zudem kann es auch zur Selbstauslösung von Gleitschneelawinen an zuvor ausgeaperten steilen Wiesenhängen kommen.
Mit weiteren Schneefällen wird die Lawinengefahr wohl eher angespannt bleiben.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge wird das Wochenende wolkenreich, windig und schaueranfällig. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) um 3°C.
Im Harz und im Thüringer Wald soll das Wetter ähnlich verlaufen. Am Brocken (1142 m), wo es schneit, steigen die Höchstwerte nicht über den Gefrierpunkt.
Im Elbsandsteingebirge regnet es am Freitag. Zum Sonntag hin wird es dann freundlicher. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte um 5°C.
Im Bayerischen Wald fällt in den Hochlagen immer wieder Schnee, am Sonntag kommt auch die Sonne heraus und der Wind lässt nach. Die Höchsttemperaturen liegen am Großen Arber (1456 m) bei -3°C.
Im Schwarzwald verläuft das Wochenende ähnlich. Am Feldberg (1493 m) wird eine Maximaltemperatur von -2°C erreicht.

Alpen: Am Freitag ziehen in den Ostalpen von Nordwesten mit auflebendem Wind dichte Wolken heran. Die Sichten verschlechtern sich im Westen und am Hauptkamm, sonst bleiben die Berge oft noch frei. Auf 2000 m pendelt die Temperatur um -3°C. Abends setzt Schneefall ein, der in der Nacht am westlichen Hauptkamm und in den Nordalpen kräftig ausfällt.
Am Samstag wird es mit teils starkem Schneefall und Wind sehr winterlich. Am Arlberg und in den Allgäuer Alpen sind bis gut 30 cm Neuschnee möglich. Die Temperaturen gehen noch weiter zurück. Stürmische Böen können 90 km/h erreichen. Am freundlichsten mit längerem Sonnenschein wird es am Gardasee.
Auch am Sonntag stauen sich von Norden her dichte Wolken und es kommt vom Arlberg bis zum Semmering zu weiteren Schneeschauern. An der Alpensüdseite ist es hingegen meist trocken und aufgelockert bewölkt.
Auch in den Westalpen ist ein großer Nord-Süd-Gegensatz in Bezug auf das Wochenendwetter zu erwarten.

Fazit

Die kommenden Tage bringen bis über das Wochenende hinaus sowohl in den Hochlagen der Mittelgebirge als auch in den Nordalpen winterliche und sehr wolkenreiche Verhältnisse.
So gut wie überall dürfte Sonntag der etwas bessere Berg-Tag werden, da bis dann der Wind wieder abnimmt.
Im Schwarzwald und im Bayerischen Wald dürften Schneeschuhtouren für höhere Gipfel empfehlenswert sein. In den anderen Mittelgebirgen müssten feste Winterbergstiefel, Gamaschen und Teleskopstöcke ausreichen.
Wegen der fehlenden Unterlage machen auch am Bayerischen Alpenrand Schneeschuhtouren am meisten Sinn. Skitouren kann man dort am ehesten von hochgelegenen Ausgangspunkten im Allgäu aus unternehmen, wo teils bis zum letzten Wochenende noch genug Schnee lag.
In den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm kann man sich ebenfalls auf höher gelegenen Touren über den Neuschnee freuen. Allerdings muss man dabei die eher heikle Lawinenlage gut im Blick haben.
Für große Skihochtouren ist das Wochenendwetter leider nicht geeignet.
Wem der Sinn hingegen nach schneefreien Wanderungen oder warmen Sportkletter-Felsen steht, dem bleibt nur die Fahrt in ein, am besten verlängertes Wochenende auf der Alpensüdseite. So darf man beispielsweise rund um Arco auf sonniges Frühlingswetter hoffen.

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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