Aufgaben & Ziele der Sicherheitsforschung

Durch Forschung und Aufklärung versucht die Sicherheitsforschung (SiFo) des DAV genügend Know-How zu verbreiten, damit Bergsportler*innen eigenverantwortlich, situationsspezifisch und risikobewusst handeln können.

Auch in der Wand werden Ergebnisse direkt notiert, um im Nachgang beispielsweise Unfälle zu verstehen und zukünftig zu verhindern. Foto: Franziska Simon

Wer ist die SiFo?

Die Sicherheitsforschung des DAV ist ein Team aus Expertinnen und Experten, die ihre Liebe zum Bergsport, ihr wissenschaftliches Know-How und ihr technisches Studium verbunden haben, um für mehr Sicherheit in Schnee, Fels und Eis zu sorgen. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter des DAV bilden situationsabhängig Teams mit externen Expert*innen der Bergsportsicherheit, Forschungsinstitutionen sowie Universitäten und DAV-Lehrteams. 

Was macht die SiFo?

Neben der "normalen" Büroarbeit, verlässt die SiFo auch hin und wieder ihren Schreibtisch, um Feldversuche und Studien durchzuführen oder um retrospektiv Unfallorte und -hergänge zu untersuchen und zu analysieren. Zu ihren Aufgaben gehören Materialuntersuchungen wie zum Beispiel Bohrhakentests, die Aufschluss über die Sicherheit verschiedener Systeme und deren Installation geben. Auch die Verhaltensforschung ist Teil der Arbeit der Sicherheitsforschung. Vor Ort beobachten und befragen die Forschenden Bergsportler*innen im Feld zu sicherheitsrelevanten Themen. Einsätze im Freien oder in Kletterhallen sind aber eher die Ausnahme. Die erhobenen Daten müssen, bevor sie in Statistiken oder Leitschriften einfließen, am Schreibtisch überprüft und verarbeitet werden. Erst dann können Leitlinien, Tipps und Hinweise zum Verhalten oder dem Umgang mit Ausrüstung verfasst und veröffentlicht werden, die dabei helfen sollen, richtig mit unterschiedlichen Situationen, dem Risiko und den Gefahren am Berg umzugehen.

Ziel der SiFo ist es, für mehr Sicherheit und ein besseres Sicherheitsverständnis im Bergsport zu sorgen. Denn 100 Prozent sicher ist dieser nie, aber das Risiko eines Unfalls lässt sich minimieren, indem bereitgestellte Informationen und Hinweise wahrgenommen und beherzigt werden. Die SiFo stellt diese zur Verfügung, um beispielsweise Fragen, wie die nach dem richtigen Sicherungsgerät zu klären oder um Rückrufaktionen von Herstellern zu kommunizieren.

Warum gibt es die Sicherheitsforschung?

Die Sicherheitsforschung des DAV gibt es seit rund 60 Jahren. Der Anfang und Ursprung der SiFo liegt in der Normen-Arbeit. Auch heute noch ist sie in den Normenausschüssen DIN, EN und UIAA vertreten. Ihre Aufgabe ist es außerdem, das alpine Unfallgeschehen zu beobachten, zu bewerten und Lösungsansätze zu dessen Vermeidung zu entwickeln. Erkenntnisse aus Material- und Verhaltensforschung fließen in Vorträge und schriftliche Publikationen sowie die eigene DAV-Ausbildung der Lehrteams, um Bergsportler*innen möglichst gute Tools für Entscheidungen auf Tour und den Umgang und Gebrauch von Ausrüstung zur Verfügung zu stellen.

Wie wird man Teil der SiFo?

Bei der Sicherheitsforschung des DAV ist nicht nur körperliche Fitness von Vorteil, auch Anwendungserfahrung und Materialwissen im Bergsport sowie grundsätzliches technisches Know-How sind notwendig. Unterstützung ist immer gerne gesehen. Vor allem Student*innen aus technischen Studiengängen können hier ihr Wissen vertiefen und aktiv dazu beitragen, Unfälle besser nachzuvollziehen und im besten Fall künftig vermeiden zu können. Wenn wir Praktikumsplätze in der SiFo frei haben, findest Du alle wichtigen Infos dazu hier.