Wege zum Berg

Drei „Normalwege“ hat die Zugspitze – wobei zu bedenken ist, dass ein „normaler Weg“ im Hochgebirge lang, anstrengend und schwierig sein kann. Alle sind schwierige Bergwege der Kategorie „schwarz“ und führen auf einen fast 3000 Meter hohen Gipfel mit seinen alpinen Gefahren. Trotz mehr oder weniger Drahtseilsicherungen muss man solide unterwegs sein, gute Kondition und angemessene Ausrüstung haben und auf Steinschlag achten.

Der Weg der Erstbesteiger durchs Reintal führt vom Partenkirchner Skistadion erst durch die Partnachklamm ins Reintal; Radfahrer erreichen es über die Partnachalm oder von Elmau aus. Entlang der schäumenden Partnach ist die Strecke bis zur Reintalangerhütte noch radtauglich und relativ flach (5 – 5 ½ Std.). Vom Reintalanger zieht es dann in steilen Serpentinen aufs Platt, wo man die Knorrhütte erreicht (ca. 2 Std.). Im Schutt des Platts ansteigend erreicht man den Gipfelaufschwung, wo auf den letzten 300 Höhenmetern ab Schneefernerhaus einige Drahtseilpassagen an felsigen Stellen helfen (2-3 Std.)

Deutlich kürzer, aber ein bisschen anspruchsvoller ist der „Stopselzieher“-Anstieg von Ehrwald. Er startet bei der Talstation der Seilbahn und führt auf einem steilen, steinigen Weg, zuletzt in teils drahtseilgesichertem Felsgelände, zur Wiener-Neustädter Hütte (2-3 Std.). Über ein Schnee- oder Schuttfeld erreicht man die Westflanke der Zugspitze, die mit dem „Stopselzieher“ ansetzt, einer gewundenen, glattgewaschenen Kaminrinne, in der einige Drahtseile und Klammern die leichte Kletterei (II) entspannen. Danach zieht der Pfad durch eine steile Schutt- und Schrofenflanke, in der man gut auf den Weg achten und trotzdem immer wieder mal Hand anlegen muss. In der Nähe des alten Kammhotels erreicht man den Grat und steigt noch knapp 200 Meter zum Gipfel (einige Drahtseile, 2-3 Std. von der Hütte).

Der schwierigste Normalweg ist der durchs Höllental; je nach Ausaperung des Höllentalferners braucht man dort Steigeisen (Spätsommer!), die Randkluft kann richtig heikel werden. Am „Brett“ und in der Gipfelwand sind längere Klettersteigpassagen (KS B) geboten; ein Klettersteigset kann nützlich sein, Helm ist dringend angeraten! Der Aufstieg dauert 5-6 Std. von der Höllentalangerhütte, die man von Hammersbach in 2 Std. durch die Höllentalklamm oder über den Stangensteig (½ Std. länger) erreicht.

Alle Zustiege zur Zugspitze sind auf der Website und im Flyer „Sicher auf die Zugspitze“ ausführlich beschrieben.