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Kim Marschner und Jan Hojer beenden Karriere

11.05.2023, 09:38 Uhr

Die beiden langjährigen Kadermitglieder Kim Marschner und Jan Hojer haben zur Saison 2023 ihr Karriereende bekannt gegeben. Während Hojer bereits 2022 an keinen Wettkämpfen mehr teilnahm hat Marschner mit dem Boulder Weltcup in Meiringen 2022 seinen letzten Weltcup absolviert.

Begonnen hatte die Reise für Marschner vor knapp 11 Jahren als DAV Athlet auf der Deutschen Jugendmeisterschaft Bouldern in Auerbach. Mit knapp 14 Jahren tauchte er das erste Mal auf nationaler Ebene sowohl im Bouldern wie auch Lead auf. Ein Jahr später stand dann auch das internationale Debüt auf dem Programm und auch das erste Podium ließ nicht lange auf sich warten. Auf Silber im European Youth Cup 2013 folgte Gold im Deutschen Jugendcup Bouldern 2013 dann Silber im Lead, dann Gold, dann Silber.... (Alle Ergebnisse)

Die erste Deutsche Meisterschaft Bouldern folgte 2014 in Friedrichshafen. Mit gerade mal 16 Jahren machte er manch erfahrenem Athleten das Halbfinale strittig und wurde am Ende siebzehnter. Im gleichen Jahr dann der erste Weltcup im Lead in Chamonix und Bouldern im Folgejahr in München. In den nächsten Jahren folgten dann 23 Weltcups sowie mehrere Weltmeisterschaften und zahlreiche European Youth Cups und Championships. Mit dem Weltcup Meiringen 2022 beendet Marschner nun seine Reise als Wettkampfkletterer, doch vorbei ist seine aktive Zeit noch lange nicht. 

Mit zahlreichen schweren Bouldern, Felstouren und Erstbegehungen ist er vor allem auch am Fels heimisch. "Cherry on Top" (8B+), "Ninjutsu" (8B+), "Fight Club" (8B+) oder "Peace Corps" (8C) sind nur einige der Boulder und Erstbegehungen der letzten Wochen. Wir dürfen uns also auch zukünftig auf harte Routen und Blöcke von Kim Marschner freuen. 

 

 

Wir haben Kim ein paar Fragen zu seinen Beweggründen, seinen weiteren Zielen und den nächsten Felsprojekten gestellt:



Mit 25 steigst du als noch recht junger Athlet aus dem aktiven Wettkampfgeschehen aus. Wie geht es für dich weiter? Hast du dir neue Ziele gesetzt oder einfach die Nase voll vom Wettkampfsport?

Da ich schon immer auch viel am Fels geklettert bin, will ich mich nun voll und ganz darauf konzentrieren um zu sehen, was ich da erreichen kann. Der „Felsstyle“ war schon immer meine Stärke, weshalb ich glaube, dass ich dort besser aufgehoben bin. 

Als was siehst du dich eigentlich? Hyrox Athlet, Surfer, Ninja Warrior oder Kletterer?

Ich sehe mich ganz klar als Kletterer. Alles andere nebenbei mache ich nur zum Spaß und als Hobby.

Welche Eindrücke bleiben dir am prägendsten in Erinnerung aus deiner Wettkampfzeit?

Ich werde viele schöne Momente aus meiner Wettkampfkarriere mitnehmen. Hauptsächlich ist es aber gar nicht der Wettkampf selber, sondern die Zeit mit meinen Freunden und Teamkameraden, welche ich vermissen werde.

Hast du einen Lieblingswettkampf?

Mein Lieblingswettkampf war immer Chongqing. Die Stadt hat mir sehr gefallen da sie so anders ist wie all die andern Städte in denen ich war. Die Kultur und die Menschen dort sind etwas ganz spezielles.

Was machst du jetzt eigentlich mit deiner freien Zeit? 

Aktuell bin ich viel am reisen. Hauptsächlich bouldern aber ohne einen fixen Terminkalender kann ich nun auch meinem Hobby dem surfen mehr nachgehen.

Was sind deine nächsten großen Ziele am Fels?

Da die Saison im Tessin nun vorbei ist, denke ich sind meine nächsten Ziele die Pässe der Schweiz sobald diese aufmachen. Furkapass und Gotthard.

Mit welchen letzten Worten möchtest du dich von deiner aktiven Wettkampfkletterkarriere verabschieden?

Ich wünsche all meinen Teamkollegen weiterhin ganz viel Erfolg bei ihren Wettkämpfen und bedanke mich für die tolle Zeit die ich mit allen erleben konnte. Auch danke an meine Trainer und den DAV für die langjährige Unterstützung.

Gibt’s ein Comeback? 

Ich würde ein Comeback grundsätzlich nicht ausschließen und ich werde auch weiterhin bei Wettkämpfen auf nationaler Ebene teilnehmen. Aber wie gesagt steht jetzt erstmal Fels auf dem Programm.

 

Jan Hojer sagt Comeback ab

Auch Jan Hojer hat sein endgütliges Karriereende bekannt gegeben. Nachdem er bereits nach Olympia seiner Karriere eine Pause gab und 2022 keinen Wettkampf mehr bestritten hatte, stand für 2023 das Comeback an. 
Nach den ersten Nominierungswettkämpfen sowie der gelungenen Nominierung für den ersten Weltcup in Hachioji sagte er jedoch auf eigenen Wunsch kurzfristig seine Teilnahme ab und machte somit nochmals einen endgültigen Schlussstrich unter seine Karriere als erfolgreicher Wettkampfkletterer. 

Neben 16 deutschen Meistertiteln, vier davon in der Jugend, holte er 14 Podestplatzierungen auf Weltcups und Weltmeisterschaften. Sechs davon auf Platz eins und jeweils vier mit Silber und Bronze. Neben den zahlreichen Weltcuperfolgen geht sein 12. Platz beim Oympiadebüt für das Sportklettern sowie die zwei Europameistertitel und vier gewonnen Jugendeuropacups fast unter. 

Mit insgesamt 69 Top 10 Platzierungen verabschieden wir den erfolgreichsten deutschen Kletterer in den verdienten Ruhestand.

Wir wünschen Jan und Kim alles alles Gute für die Zukunft.