Sektion Saaz

Gegründet 1893/1953
Aufgelöst 1945/1977
Standort Saaz/Žatec, Wolznach

Nachdem am 27. Oktober 1913 Mitglieder der DÖAV-Sektionen Karlsbad und Prag zusammenkamen, um eine eigene Sektion zu gründen, entstand am 9. März 1914 die Sektion Saaz. Bereits 1905 war ein Gründungsversuch gescheitert. Die Sektion wuchs noch im selben Jahr von anfänglich 22 Mitgliedern auf 92 an, unter ihnen auch viele jüdische Personen aus Saaz.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet um Saaz zur neugegründeten Tschechoslowakischen Republik, die Sektionen wurden aufgefordert, ihre Zugehörigkeit zu ausländischen Organisationen zu beenden oder sich aufzulösen. Aus der Sektion wurde deshalb bis zur „Annexion“ 1938 der Deutsche Alpenverein Saaz.

Der Verein und besonders der zwischenzeitliche Vorsitzende Josef Thiele waren maßgeblich für die Pläne einer Sudetendeutschen Hütte verantwortlich, zu deren Errichtung 1929 sie drei Jahre zuvor den Anstoß gaben. Thiele selbst blieb Vorsitzender bis 1938, ehe er aufgrund seiner „judenfreundlichen“ Art abgesetzt wurde.

Nach der Auflösung des Vereins 1945 gründete er sich erneut am 6. Oktober 1957 in Wolznach, der Sitz wurde zunächst nach Hofgeismar verlegt, 1964 dann nach Wolznach. 1977 ging die Sektion Saaz nach vollzogener Vereinigung in der Sektion Sudeten auf. Die Anteile an der Sudetendeutschen Hütte wurden in der neuen Sektion gebündelt.

Im Titel verwendete Bilder:

(Foto: DAV/Silvan Metz)