Sektion Posen

Die Sektion Posen wurde 1898 gegründet und verfügte zu Beginn über etwa 50 Mitglieder. Sie hatte einen äußerst bürgerlichen Charakter, der umso deutlicher wird, wenn man bedenkt, dass Posen über eine sehr große Militärgarnison verfügte (Posen war eine preußische Festung 1. Ranges und Stabssitz des V. preußischen Armeekorps) und kaum Militärs in der Mitgliederliste aufgeführt sind.

Die Mitglieder veranstalteten regelmäßige Vorträge, teilweise mit Einsatz von Lichtbildern (Dias), Berichte über Alpenreisen von Mitgliedern (erstaunlich viele waren in den Alpen unterwegs), ein etwa alle drei Jahre für die Mitglieder und die gute Gesellschaft in Posen gegebenes Alpenvereinsfest und sonstige gesellschaftliche Veranstaltungen, zum Beispiel Wanderungen in der Umgebung von Posen und in den benachbarten Provinzen. Ein gemeinsamer Hüttenbau mit den Sektionen Bromberg, Danzig und Königsburg 1906 konnte sich bei den Partnersektionen nicht durchsetzen.

In Folge des Versailler Vertrages wurden die Stadt Posen sowie ein Großteil der Provinz an das neu gegründete Polen abgetreten, was zur Auflösung der Sektion führte.

Nach der Annektierung des Gebietes als „Warthegau“ in der Folge des Polenfeldzugs 1939 wurde am 16. Juni 1942 in Posen wieder eine Sektion Posen gegründet. Es ist davon auszugehen, dass die Wiedergründung wie in ähnlich gelagerten Fällen (Marburg an der Drau und Cilli in der Untersteiermark oder Straßburg im Elsass) auf Initiative des Hauptvereines und/oder von politischer Seite erfolgte. Spätestens im Januar 1945 endete die Existenz der Sektion Posen des DAV.