Sektion Gleiwitz

Die Stadt Gleiwitz liegt in Oberschlesien und blieb im Gegensatz zu ihrer Nachbarstadt Kattowitz nach der Abtretung Ostoberschlesiens in Folge des Versailler Vertrages im Jahre 1922 beim Deutschen Reich. Gleiwitz war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt (Eisenbahn und Industriehafen) und ein Industriezentrum (Maschinenbau, Gießereien, verarbeitende Eisenindustrie). Zur Zeit der Gründung der Sektion Gleiwitz hatte die Stadt etwa 20.000 überwiegend deutschsprachige Einwohnerinnen und Einwohner.

Wie bei vielen anderen Sektionen dieser Gegend hing auch die Gründung der Sektion Gleiwitz mit der Sektion Breslau zusammen. 1893 begannen Mitglieder der Sektion Breslau die Gründung einer eigenen Sektion vorzubereiten, aus der wenig später, am 1. Januar 1895, die Sektion Gleiwitz hervorging.

Dementsprechend startete die Sektion bereits im ersten Jahr mit mehr als 100 Mitgliedern und steigerte sich sowohl vor dem Ersten als auch vor dem Zweiten Weltkrieg auf etwa 600 Mitglieder.

Diese entstammten dabei dem lokalen Bildungsbürgertum aus Gleiwitz und ganz Oberschlesien.

Bereits im Jahr der Gründung erlangte die alpenferne Sektion ein eigenes alpines Arbeitsgebiet in der Glocknergruppe der Hohen Tauern, wo am 24. Juli 1900 die Gleiwitzer Hütte eröffnet wurde.

Nachdem in Folge des Zweiten Weltkrieges die Sektionsaktivitäten im Januar 1945 endeten, wurde sie – auf Initiative des DAV – von ehemaligen Mitgliedern 1953 wiedergegründet und ihr Sitz nach Lübeck verlegt. Hauptmotiv war dabei die Aufrechterhaltung der Besitzansprüche auf die Gleiwitzer Hütte, die sie bis 1973 betreute. Da ihre Mitgliederzahl seit der Wiedergründung nie an die Zahlen der Vorkriegszeiten herankam und ihre Mitglieder über das ganze Bundesgebiet verteilt waren, wurde die Sektion 1982 aufgelöst und als Ortsgruppe der Sektion Tittmoning angeschlossen, die deren Tradition weiterführt.