Sektion Fassa

Gegründet 1891
Aufgelöst 1923
Standort Vigo di Fassa

Mit dem Baubeginn der Dolomitenstraße wurde das Fassatal, das bisher nur über die Hochebene von Truden/Altrai oder das Zimmerstal/Val Cembra zugänglich war, bequem und schnell aus Bozen erreichbar. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes „Welschnofen-Karerpass-Vigo di Fassa“ im Jahre 1895 machte das bis dahin recht abgelegene Tal verstärkt zum Ziel zahlreicher Touristinnen und Touristen aus dem deutschen Kaiserreich und Österreich.

Die 1891 gegründete Sektion Fassa begann zügig mit der touristischen Erschließung des Tales und seiner Berge durch das Anlegen von Berg- und Passwegen. Die Sektion unterstützte außerdem die im Arbeitsgebiet tätigen hüttenbesitzenden reichsdeutschen Sektionen Bamberg und Leipzig und entwickelte 1906 erste Pläne zum Bau einer eigenen Hütte. 1911 wurde die Antermojaseehütte am Antermojasee in der Rosengartengruppe fertiggestellt.

In diesem Teil von Welschtirol war die Zusammenarbeit mit dem dort tätigen italienischen SAT weitgehend freundschaftlich und unproblematisch, ganz im Gegensatz zur Situation in Trient.

Die Mitgliederzahl der Sektion blieb zweistellig – in den ersten fünf Jahren belief sie sich auf etwa 20, um dann bis 1908 auf ihren Höchststand von 77 Mitgliedern anzusteigen. Bis 1917 reduzierte sich die Mitgliederzahl auf knapp 40 und sank dann – in Folge des Ersten Weltkrieges – auf zwei Mitglieder im Jahr 1918 und 1919 ab, ehe die Sektion 1923 von den italienischen Behörden aufgelöst wurde.

Im Titel verwendete Bilder:

Gemälde Antermojasee E.T. Compton, 1899. Foto: Sammlung des ÖAV