Sektion Aussig

Gegründet 1904/1938/1953
Aufgelöst 1919/1945/1977 Fusion zu Sektion Sudeten
Standort Aussig/Ústí nad Labem

Aussig – heute tschechisch Ústí nad Labem –, an der Elbe gelegen, war bis zum Ersten Weltkrieg eine der wichtigsten Industriestädte der K.u.k.-Monarchie. Begünstigt durch das nahe Kohlevorkommen entwickelte sich in Aussig besonders die chemische Industrie. Zur Zeit der Vereinsgründung hatte die Stadt etwa 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

1904 wurde hier die Sektion Aussig gegründet. Mit dem bereits existierenden Gebirgsverein Aussig gab es große personelle Überschneidungen.

Die Sektion hatte ein reges Sektionsleben und veranstaltete zum Beispiel bis zum Ersten Weltkrieg Faschingsbälle, die zur Finanzierung einer Aussiger Hütte beitragen sollten. Für den Bau der Sudetendeutschen Hütte engagierte sich der Vorstand ab 1926/27 ebenfalls sehr rege.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet um Aussig zur neugegründeten Tschechoslowakischen Republik, die Sektionen wurden aufgefordert, ihre Zugehörigkeit zu ausländischen Organisationen zu beenden oder sich aufzulösen. Aus der Sektion Aussig wurde deshalb bis zur „Annexion“ 1938 der Deutsche Alpenverein Aussig. Diesem wurde vom Hauptausschuss des DÖAV 1936 die Samnaungruppe als Arbeitsgebiet zugewiesen, wobei keine Aktivitäten des Aussiger Vereins nachgewiesen werden können.

Ab 1937 übernahm Aussig im Elbsandsteingebirge die Betreuung der Unfallhilfsstelle in Tyssa.

Nachdem das Vereinsleben bereits 1944 zum Erliegen gekommen war und die Sektion 1945 aufgelöst wurde, gründete sie sich sitzverlegt nach München am 16. August 1953 wieder.

1977 fusionierte die Sektion Aussig mit den Sektionen Saaz, Silesia und Teplitz zur DAV-Sektion Sudeten.


Im Titel verwendete Bilder:

Sektion Aussig Ex-Libris mit Schriftzug Deutscher Alpenverein Zweig Aussig ca. 1939 (Foto: Archiv des DAV, München)