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Ehrenamt im Corona-Jahr: die Aufgaben gemeinsam meistern!

Ein Jahresrückblick - Internationaler Tag des Ehrenamts am 5. Dezember

30.11.2020, 10:00 Uhr

Als der DAV im Jubiläumsjahr 2019 mehr als 150 Jahre Ehrenamt feierte, war nicht absehbar, welche Herausforderungen 2020 auf seine rund 29.000 Ehrenamtlichen zukommen. Herzlichen Dank an alle für das außerordentliche Engagement!

Vieles steht Kopf

Die Corona-Pandemie stellte wie so vieles im Leben auch das gesamte Vereinsleben auf den Kopf. Mit dem totalen Lockdown im Frühjahr wurden über Nacht alle Aktivitäten eingestellt. Alpine Touren, Kurse und Gemeinschaftsfahrten wurden abgesagt, die Hütten, Kletteranlagen und Geschäftsstellen geschlossen und Mitgliederversammlungen bis auf Weiteres verschoben.

 

Über Nacht standen die ehrenamtlichen Vorstände, Touren- und Gruppenleitungen, Referenten und alle, die in der Sektion Hand anlegen vor ungewissen Fragen. Viel Engagement und Ideenreichtum waren gefragt, um die Sektionen und den Alpenverein durch das Corona-Jahr zu führen.

 

Spontane Hilfe für Risikogruppen

„Wir gehen für Sie einkaufen oder führen Ihren Hund aus!“

Viele Ehrenamtlichen organisierten spontan eine Nachbarschaftshilfe. Sie gingen einkaufen, führten den Hund Gassi oder brachten für Personen mit erhöhtem Risiko Medikamente aus der Apotheke.

 

"Alles fing damit an, dass wir durch den ersten Lockdown das gesamte Vereinsleben lahm legen mussten und uns die Idee kam, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Denn so nichts zu machen, ging für uns gar nicht. Also konzipierten wir eine „Corona-Nachbarschaftshilfe“ und suchten auf unsere Homepage Helfer und Helferinnen unter den Vereinsmitgliedern. Die meldeten sich schnell und zahlreich. Alles in allem eine positive Aktion, die genau die älteren, vorerkrankten Mitmenschen erreicht hat", so beschreibt Ursula Sampels, Vorsitzende der Sektion Siegburg die Nachbarschaftshilfe.

 

 

 

 

Berge für Zuhause

Viele Sektionen sorgten dafür, dass Bergsportlerinnen und Bergsportler auch zuhause nicht ganz auf ihre Leidenschaft verzichten mussten.

Übungsleiter und Trainerinnen drehten Trainingsvideos und gaben Fitnesstipps, für Kinder entwickelten die Jugendleiter und Jugendleiterinnen Berg-Malwettbewerbe und mit einem Lockdown-Quiz, Buchtipps und -verlosungen konnten die Berge nach Hause geholt werden.  

 

 

"Maultäschle" für Mitglieder

Unter dem Motto “Gemeinsam schaffen wir es auch über diesen Berg” lies die Sektion Tübingen sektionseigene Gesichtsmasken, schwäbisch "Maultäschle", nähen.

 

Genäht vom Verein für Sozialpsychiatrie e.V. Reutlingen aus regionalen, ökologischen Materialen war das Maultäschle regional, sozial, fair und Bio!

 

Ehrenamt im Homeoffice

Wie aber die Sektion und den Alpenverein durch die Krisenzeit führen, wenn keine Sitzungen stattfinden dürfen? Wie in Zeiten von „social distancing“ notwendige Entscheidungen treffen? - Eine große Herausforderung für die Vorstände in den Sektionen, Landesverbänden und auf der Bundesebene!

 

Eine große Hilfe kommt aus dem Digitalen. Gut, dass der Alpenverein schon auf der Hauptversammlung 2018 eine Digitalisierungsoffensive beschlossen und sich bereits auf den Weg gemacht hatte. Mittels Videokonferenzen konnten die Vorstände aus dem „ehrenamtlichen Homeoffice“ in Kontakt bleiben, in Vorstandssitzungen Beschlüsse fassen und das Sektionsgefüge zusammenhalten.

In Konferenzen des Bundesverbandes trafen sich die Vorstände, Ausbildungsreferentinnen, Hüttenwarte und Kletterhallenverantwortliche mit dem Präsidium und besprachen die aktuellen Vorgaben und das gemeinsame Vorgehen.

 

Aber nicht nur formale Treffen fanden virtuell statt. Viele Sektionsgruppen nutzen die digitalen Konferenzräume auch für Zusammenkünfte geselliger Art!

 

Engagement mit Kreativität und Umsicht!

Nach dem strengen Lockdown im Frühjahr konnten Hütten und Kletteranlagen im Sommer unter Hygiene- und Abstandsauflagen wieder geöffnet werden, auch Kurse und Touren waren unter strengen Vorgaben wieder erlaubt.

So einfach das „Herunterfahren“ war, umso schwieriger war das „Hochfahren“. Die sich ständig ändernden und regional unterschiedlichen Infektionsschutzverordnungen machten die Öffnungen für die ehrenamtlich Engagierten zu einer Herkulesaufgabe. 

 

Welche Vorgaben müssen einhalten werden? Welche Regeln geben die Verordnungen der Bundesländer und der Alpenländer vor? Wann muss eine Maske getragen werden? Wie gehen wir mit Risikogruppen um? Von diesen Fragen waren alle betroffen; von den Familiengruppenleiterinnen bis zu den Wegewarten, von Tourenorganisatorinnen bis zu den Hüttenreferenten, von allen waren kreative Lösungen, Solidarität und Umsicht mit Abstand gefragt.

 

Herzlichen Dank für euer Engagement

"Niemand von uns ahnte, welch großen Herausforderungen sich der gesamte DAV stellen musste. Dank des hohen Engagements und der Flexibilität unserer Ehrenamtlichen ist es gelungen, dass der gesamte Alpenverein mit seinen Sektionen diese große Herausforderung bislang gut bewältigen konnte. Auch wenn wir alle noch weiter durchhalten müssen, können wir zufrieden und stolz auf das gemeinsame Erreichte schauen. Einmal mehr zeigte es sich, dass Verantwortung für die Gemeinschaft gepaart mit Rücksichtnahme auf die Mitmenschen und die Natur unsere Gemeinschaft auszeichnet.

 

Ich danke allen im DAV Engagierten herzlich, die mitgeholfen haben die Pandemie erträglicher zu gestalten und die Herausforderungen zu meistern."

 

Josef Klenner, DAV Präsident

 

Ehrenamt als starke Kraft!

Mit dem Teil-Lockdown ist der Aktionsradius wieder eingeschränkt. Erneut sind die Hütten und Kletteranlagen geschlossen und deren finanzielle Zukunft unsicher. Die digitalen Medien kommen bei Sitzungen, Vereinstreffen und Vorträgen wieder verstärkt zum Einsatz und gemeinschaftliche Touren sind auf Eis gelegt. Der Wunsch, zu einer alten Normalität zurückzukehren, ist groß. Gerade die Gemeinschaft und das soziale Miteinander sind es, was ein Ehrenamt ausmacht.

 

Was bleibt, ist das Wissen um die starke Kraft des Ehrenamts im Alpenverein, das gemeinsam unter widrigen Bedingungen seinen Weg meistert!

 

Daheim fit bleiben!

Trainingstipps für die eigenen vier Wände

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Ein Ausflug in die Berge oder Kletterhalle ist gerade nicht drin? Wir versorgen euch mit Trainingstipps für Zuhause! Es gibt viele Gründe, warum es nicht immer möglich ist, so viel Zeit in den Bergen oder Kletterhallen zu verbringen, wie man gerne möchte. Sei es die Arbeit, die Erreichbarkeit des Zielorts, die Familie oder eine weltweite Pandemie. Für alle, die nicht auf ihre geliebten Bewegungsabläufe verzichten und ihre Fitness aufrecht erhalten wollen, haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr euch daheim optimal auf künftige Berg- oder Klettertouren vorbereitet. 

Bergpodcast: Ehrenamt

Bergpodcast Folge 32

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31 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Für viele Vereine, wie auch den DAV, ist das Ehrenamt einer der Grundpfeiler. 30.000 Ehrenamtliche sind aktuell in ihren Sektionen oder auch im Bundesverband aktiv. „Ohne Ehrenamt kein DAV!“ Was motiviert Menschen sich ehrenamtlich zu engagieren? Was gibt ihnen die Freiwilligenarbeit? Lisa Amenda hat das Thema für uns genauer unter die Lupe genommen. Sie hat mit Petra Wiedemann gesprochen, die als Referentin des DAV-Hauptgeschäftsführers unter anderem für die Ehrenamtsförderung zuständig ist. Außerdem war sie mit der Familiengruppe der Sektion Weiler im  Allgäu unterwegs und hat Gruppenleiterin Kathrin Schlank zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für den DAV interviewt. 

Hütten im Corona-Jahr

Eine durchwachsene Bilanz

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Zum Job der Hüttenwirtsleute gehören Kreativität, unkonventionelle Herangehensweisen und Spontanität. Heuer war von allem noch ein bisschen mehr gefragt. Besonders im Herbst.

Bergpodcast

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Eine Podcastproduktion des Deutschen Alpenvereins. Wir freuen uns, gemeinsam mit euch spannenden Menschen zu lauschen, die ohne Berge und den Bergsport nicht leben könnten, unsere Alpen schützen oder beruflich mit ihnen zu tun haben. 150 Jahre Deutscher Alpenverein – da muss etwas besonderes her! Mit diesem Gedanken ist Anfang 2019 unser Bergpodcast gestartet, "damals" unter dem Namen "EinsFünfNull". Und weil so ein Podcast doch eine schöne Sache ist, haben wir beschlossen, ihn über unser Jubiläumsjahr hinaus mitzunehmen. Wie gewohnt könnt ihr den Bergpodcast hier oder auf Apple Podcasts, Spotify und Deezer hören. 

Ehrenamt – ein Erfolgsmodell!

Gemeinsam Zukunft gestalten

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Kein Ehrenamt – kein Alpenverein. Aktuell sind rund 30.000 Ehrenamtliche in ihren Sektionen oder auch im Bundesverband aktiv. Und tragen so dazu bei, dass der Alpenverein das sein kann, was so viele schätzen: eine Gemeinschaft aus Menschen, die sich mit Herzblut für ihre Überzeugungen einsetzt, die die Berge und den Bergsport liebt und voranbringen will.