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Lead-Weltcup in Frankreich: Alex Megos holt Bronze!

25.07.2022, 11:00 Uhr

Beim Lead-Weltcup im französischen Briançon am vergangenen Wochenende bewies Kletter-Star Alexander Megos (DAV Erlangen) sein Können und holte sich Bronze! Und auch Teamkollege Yannick Flohé (DAV Aachen) hat Grund, stolz zu sein: Er landete direkt hinter Megos auf Rang vier. Nur wenige Wochen vor dem Beginn der Kletter-EM in München zeigt sich der DAV-Kader in Top-Form.

Deutsches Duo überzeugt in Briançon

Dass Alex Megos (DAV Erlangen) zur absoluten Weltspitze gehört, hat er bereits oft bewiesen: Nicht nur am Fels kletterte er schon in den schwierigsten Touren, auch im Wettkampfklettern ist er eine Größe, mit der man rechnen muss – besonders in seiner Paradedisziplin Lead. Und auch an diesem Wochenende in Briançon hat der Olympiateilnehmer von 2021 nichts anbrennen lassen: Schon in der Qualifikation legte Megos stark los, sicherte sich sein Weiterkommen mit Platz 3. Auch die Halbfinalrunde ließ er locker hinter sich – dicht gefolgt von Teamkollege Yannick Flohé (DAV Aachen). Dieses Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden sollte dann im Finale seinen Höhepunkt finden: Megos, Flohé und der Japaner Taisei Homma machten es spannend, denn sie alle kletterten bis an denselben Griff mit der Wertung 35+ – nur Goldmedaillen-Gewinner Jesse Grupper aus den USA schaffte es noch weiter. Über Platz 2, 3 und 4 entschied letztendlich die Wertung aus den Halbinfals. Das Ergebnis: Silber für Homma, Bronze für Megos. Flohé verfehlte damit zum zweiten Mal in dieser Saison nur ganz knapp das Podium. Auch bis ins Halbfinale kletterte außerdem Sebasitan Halenke (DAV Schwäbisch Gmünd), der den Wettkampf als Zwölfter beenden konnte. 

 

Bei den Frauen durften sich zwei deutsche Athletinnen über eine Halbfinalteilnahme freuen: Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) und Käthe Atkins (DAV Frankfurt/Main). Meul fiel im Halbfinale bei Zug 35+, genauso wie die 9. und 8. Platzierte. Bei den punktgleichen drei Damen entschied damit das Quali-Ergebnis über das Weiterkommen, denn bis einschließlich Platz 8 qualifiziert man sich für das Finale. Aufgrund ihres schlechteren Vorrrundenergebnisses wurde es für Meul schließlich Platz 10. Käthe Atkins landete auf Platz 21. Gold, Silber und Bronze gingen an Janja Garnbret (SLO), Chaehyun Seo (KOR) und Natalia Grossman (USA)

 

 

Alle Platzierungen des DAV Kaders

Damen:

10. Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln)

21. Käthe Atkins (DAV Frankfurt/Main)

29. Martina Demmel (DAV Allgäu Kempten)

52. Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg)

63. Roxana Wienand (DAV Aschaffenburg)

 

Herren:

3. Alexander Megos

4. Yannick Flohé

12. Sebastian Halenke (DAV Schwäbisch Gmünd)

60. Philipp Martin (DAV Allgäu-Kempten)

68. Christoph Schweiger (DAV Ringsee)

75. Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd)

 

DAV bereit für die Europameisterschaften in München

Nur wenige Wochen vor der Heim-Europameisterschaft in München präsentiert sich der DAV-Kader in Bestform. Ein Blick auf die Ergebnisse in dieser Saison:

 

  • Hannah Meul gewann in Brixen und Innsbruck im Bouldern Silber. Das Podium im Bouldern hatte vor ihr schon lange keine DAV-Athletin mehr erreicht. Zuletzt gelang dies Weltmeisterin Jule Wurm vor sieben Jahren. Auch im Lead ist sie erfolgreich: Mit einem 9. und 10. Platz verpasste sie die Finalteilnahme in Briançon und Innsbruck nur knapp.
  • Yannick Flohé siegte in Brixen im Bouldern. Er ist damit erst der dritte DAV-Athlet, der einen Boulderweltcup gewann. Zuletzt gelang dies Jan Hojer 2017 beim Heim-Weltcup in München. Und auch Flohé ist im Lead stark: Er kletterte in jedem Weltcup konstant ins Finale. Seine Bilanz diesem Jahr: ein siebter Platz, ein fünfter Platz und zwei Mal Rang vier.
  • Alexander Megos zählt zu den besten Felskletterern der Welt. Das zeigt der Franke auch regelmäßig an künstlichen Wänden. Sein dritter Platz in Briançon beweist das eindrücklich.
  • Franziska Ritter (DAV Düsseldorf) hat eine andere Passion: das Speed! Die erste 19-Jährige gehört in dieser Disziplin mittlerweile zu den Besten der Welt: Platz drei bei den World Games in Birmingham, Platz eins beim Europacup in Arco, Platz vier beim Weltcup in Seoul.

 

In dieser Saison zeigt sich der DAV-Kader erfolgreich wie lange nicht – und zwar über alle Disziplinen hinweg. Eine perfekte Ausgangslage für die Europameisterschaft im Klettern, die von 11. bis 18. August in München ausgetragen wird. Dort kämpfen die besten europäischen Athletinnen und Athleten nicht nur in den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead um die Podiumsplätze, sondern auch im neuen Kombinationsformat "Boulder & Lead", das bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Diese EM ist ein erster Test für Paris. Und auch in der Kombination haben die DAV-Athleten gute Aussichten auf die vordersten Plätze.

 

Stimmen nach dem Wettkampf

Alexander Megos:

Ich bin froh, dass es nun endlich mal geklappt hat, nachdem es in Innsbruck, Villars und Chamonix nicht ganz so lief wie erwartet!

 

 

DAV-Sportdirektor Martin Veith: 

Wir freuen uns über das erste Podest von Alex in dieser Saison. Yannick bestätigt seine tolle Form mit einem weiteren Finale, das macht Mut und Hoffnung für die Heim-EM. Wir freuen uns auch über das erste Halbfinale von Käthe, die ihr Potential anklingen lässt. Sehr schön ist auch zu sehen, dass Hannah ihre Coronainfektion überwunden hat und weiter starke Ergebnisse erreicht. Ihre Formkurve in dieser Saison ist beeindruckend.

 

Die diesjährigen Ergebnisse wecken natürlich die ein oder andere Hoffnung. Wir bleiben aber bei unserer Grundausrichtung. Wir freuen uns, wenn wir ein bis zwei Finalteilnahmen erleben. Das Potenzial ist auf jeden Fall da, wir hoffen, dass es am Tag X in München dann auch klappt. Vor allem, weil die Athlet*innen natürlich hart dafür arbeiten. Es wäre ihnen zu Gönnen, wenn sie das dann auch umsetzen können.

 

Service für die Presse

 

 

Update 26.07.22, 07.42 Uhr:

Ein Zitat von Alexander Megos wurde dem Text hinzugefügt.

 
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Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet. Es ist die traditionellste Disziplin des Kletterns. Hier geht es darum, eine definierte Route in einer vorgegeben Zeit möglichst sturzfrei zu durchklettern – beziehungsweise höher als die anderen Starterinnen und Starter zu kommen. Seit mittlerweile über 30 Jahren hat sich das Leadklettern als Wettkampfsportart etabliert – 1989 ging der erste Weltcup über die Bühne. Zu Beginn fanden die Wettkämpfe noch am Fels statt, beim „Rockmaster“ im italienischen Arco beispielsweise, einem der ältesten Sportkletterwettkämpfe überhaupt. Inzwischen aber werden Wettkämpfe in Hallen an bis zu 20 Meter hohen Kunstwänden durchgeführt. Für diese Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig. Daneben sind eine ausgefeilte Technik und eine gute Taktik gefragt, um an der Weltspitze mitklettern zu können. Zunehmend sieht man bei den Leadwettkämpfen aber auch spektakuläre Sprünge oder Bewegungen, wie die „Figure Four“, bei dem mangels Tritt das Bein über den Unterarm gehängt und aus dieser Position weitergezogen wird.   Das Niveau beim Leadklettern ist mittlerweile sehr hoch, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften beispielsweise sollte die männliche Jugend A den 9. UIAA-Grad beherrschen. Bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren liegen die Schwierigkeiten bereits bei UIAA 10/10+, international sogar noch höher: Bei den Weltcups werden Touren bis zum UIAA-Grad 11-/11 geklettert.