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Kletter-EM: DAV Kader in allen Disziplinen im Halbfinale!

12.08.2022, 18:30 Uhr

Vom 11. bis 18. August finden die European Championships Munich 2022 statt. Sportklettern ist dabei eine von neun Sportarten, die Teil dieses Mega-Sportevents sind. Die Athletinnen und Athleten messen sich in den Disziplinen Boulder, Lead, Speed und im neuen Kombinationsformat für die Olympischen Spiele in Paris 2024 "Boulder & Lead". Das deutsche Team blickt zufrieden auf die Qualifikationsrunden der ersten beiden Wettkampftage zurück: Im Bouldern ziehen zwei Frauen und drei Herren ins Halbfinale ein – im Lead freuen sich Hannah Meul sowie Alexander Megos und Yannick Flohé über ihr Weiterkommen. Alle Infos zur Qualifikation und einen Ausblick auf die kommenden Wettkämpfe gibt es hier.

Das ClimbingTeamGermany überzeugt in der Boulder-Qualifikation

München liegt den deutschen Boulderern und Boulderinnen: 2015 wurde Juliane Wurm hier Weltmeisterin, 2017 holte sich Jan Hojer beim Boulderweltcup den Titel des Europameisters und Alex Megos wurde Vize-Europameister. Und auch bei den European Championships sieht es bisher gut aus: In der Qualifikation der Herren warteten an zwei voneinander getrennten Bühnen die Boulderprobleme auf ihre Begehungen – und schwieriger hätten sie wohl nicht sein können: Überwiegend geneigte Wandbereiche, aber auch zwei sehr überhängende Wandpassagen forderten den Boulderern alles ab. Davon ließ sich das deutsche Team allerdings nicht beeindruckend. Von fünf Startern zogen drei in das begehrte Halbfinale ein. Allen voran überraschte das Kraftpaket Christoph Schweiger vom DAV Ringsee, der die Qualifikation als Dritter seiner Gruppe beendete – dicht gefolgt von Yannick Flohé (DAV Aachen). Auch Olympiateilnehmer Alex Megos (DAV Erlangen) durfte jubeln und wird im Halbfinale zu sehen sein. Unglaublich knapp war es für Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd), der bis zuletzt zittern musste und am Ende doch noch aus den begehrten Top-20 verdrängt wurde.

 

Bei den Damen feierte Alma Bestvater (DAV Weimar) ein grandioses Comeback: Eine Verletzung zwang die 26-Jährige in diesem Jahr zu einer langen Pause. Ohne einen einzigen Weltcup geklettert zu sein, zog sie als beste Deutsche mit zwei Tops und fünf Zonen auf Platz vier in ihrer Gruppe ins Halbfinale ein. Auch Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) wurde ihrer Favoritinnenrolle gerecht und erreichte auf Platz sieben in ihrer Gruppe die nächste Runde.

 

 

Lead-Quali: Drei Deutsche im Halbfinale!

Lead ist die Domäne von Alexander Megos, gerade erst sicherte er sich Bronze beim Weltcup in Briançon (FRA). Mit entsprechendem Rückenwind ging der Franke an die Griffe. In der ersten von zwei Qualifikationstouren kletterte er bis zu Zug 47+, eine Marke, die auch Superstar Adam Ondra (CZE) nicht überbieten konnte. In der zweiten Route kletterte er bis zum Top-Griff und zog so verdient in die Runde der besten 26 ein. Ein schöns Geburtstagsgeschenk, dass sich der nun 29-Jährige an diesem Tag selbst machte. Teamkollege Yannick Flohé, der sich in diesem Jahr im Weltcup für alle Lead-Finals empfehlen konnte, kletterte in Route B als Erster bis zum Top. Lediglich zwei weiteren Athleten gelang dies: Ondra und Megos. Alleine dieses Ergebnis hätte bereits für die Qualifikation gereicht, doch Flohé lieferte auch in Route A eine tolle Show und kletterte bis Zug 46+. Dies schafften neben im nur Jakob Schubert (AUT) und Sascha Lehmann (SUI). Philipp Martin wiederum hatte Pech: Er lag nach dem Wettkampf auf Platz 27, und verpasste damit das Halbfinale um nur einen Rang.

 

Bei den Damen traten Hannah Meul und Käthe Atkins (DAV Frankfurt/Main) an. Für Meul, die zunächst in Route B startete, lief es nicht optimal, sie musste dringend in Route A liefern, wollte sie noch eine Chance auf die nächste Runde haben. Und das tat sie! Sie erreichte Griff 46 – eine fantastische Leistung, die vor ihr nur Janja Garnbret und Manon Hily (FRA) überbieten konnten. Für Atkins lief es unglücklich: Sie verpasste den Einzug ins Halbfinale knapp.

 

 

Finalrunde im Lead und Bouldern am Wochenende!

Am Samstag, den 13. August ab 09:00 Uhr geht es weiter mit dem Halbfinale und Finale der Männer im Bouldern. Die deutschen Teilnehmer müssen sich gegen starke Konkurrenten behaupten: Alle überrascht hat der Österreicher Nicolai Uznik, der in seiner Gruppe als Erstplatzierter ins Halbfinale einzog. Als Erster der zweiten Gruppe qualifizierte sich auch das französische Boulder-Ass Manuel Cornu. Kletterlegende und Olympiateilnehmer Adam Ondra (CZE) ließ die Qualifikation beinahe mit Leichtigkeit hinter sich. Ergänzen werden das hochkarätige Starterfeld außerdem erfahrene Wettkampfboulderer wie Jakob Schubert (AUT), Mickael Mawem (FRA) oder auch der Sieger der Olympischen Spiele in Tokyo, Alberto Ginés López (ESP). 

 

Am Samstag startet auch Hannah Meul in ihr Halbfinale im Lead. Sie muss unter anderem gegen die starken Sloweninnen Janja Garnbret, Mia Krampl und Vita Lukan bestehen und sich mit der Französin Manon Hily messen. Hinzu kommen noch die Weltmeisterin Jessica Pilz (AUT) und Aleksandra Totkova (BUL). Eine hochkarätig besetzte Runde der besten 24. Am gleichen Tag stehen auch schon die neuen Medaillenträgerinnen fest: Nach einer Pause findet am Samstag auch das Finale der Damen im Lead statt.

 

Am Sonntag, den 14. August ab 09:00 Uhr finden dann die letzten Halbfinals und Finals der Einzeldisziplinen Bouldern und Lead statt: Bei den Frauen müssen sich im Bouldern Alma Bestvater und Hannah Meul beweisen – die Konkurrenz ist wie gewohnt stark: Superstar Janja Garnbret zeigt auch an diesem Event bisher, dass sie es heiß auf diesen Titel ist. Um das Treppchen buhlen außerdem weitere Allstars wie Stasa Gejo (SRB), Oriane Bertone (FRA), Jessica Pilz (AUT) oder auch Fanny Gibert (FRA), um nur einige der unglaublich starken Athletinnen zu nennen. Es wird spannend! 

 

Am selben Tag gehen dann auch die Herren in die Lead-Finals. Das Publikum darf sich auf ein Wiedersehen mit Alex Megos und Yannick Flohé freuen. Behaupten müssen sich die beiden gehen absolute Spitzenathleten wie Olympiasieger Alberto Ginéz Lópes (ESP), Adam Ondra (CZE), Stefano Ghisolfi (ITA) oder auch Jakob Schubert (AUT).

 

Stimmen aus dem DAV

Alma Bestvater nach dem Bouldern: "Ich dachte, ich hätte es am ersten Boulder schon hergeschenkt, aber am Ende dann zum Glück doch nicht: Endlich ist es diesmal richtig gelaufen! Man spührt hier auf jeden Fall die Stimmung und hat Rückenwind durch das Publikum."

 

DAV-Sportdirektor Martin Veith: "Es ist super, was das ClimbingTeamGermany hier bisher gezeigt hat – wir sind in allen Halbfinals vertreten. Besonders freut es mich für Alma Bestvater, die nach ihrer langen Verletzungpause sofort wieder echte Akzente setzen konnte."

 

Berichterstattung durch ARD, ZDF und DAV

Jede Medaillenentscheidung mit deutscher Beteiligung wird im TV gesendet. Die Übertragungen finden immer im Wechsel statt: Am ersten Tag zeigt das ZDF die Wettkämpfe, am zweiten Tag die ARD, usw. Welche Wettkämpfe zu welcher Zeit im Fernsehen laufen, kann man pauschal nicht sagen, da sowohl ARD als auch ZDF im Konferenz-Modus zwischen den Sportarten hin und her wechseln.

 

Allerdings werden alle Finals komplett im Livestream von sportschau.de und ZDF Mediathek übertragen.

 

Livestreams der Final-Entscheidungen:

 

 

Auch der Deutsche Alpenverein informiert auf Instagram unter @dav.wettkampfklettern sowie auf alpenverein.de zeitnah über die Disziplinen und Ergebnisse.

 

Service für die Presse

 

Weitere Termine

Montag, 15. August: 14.00 bis 16.45 Uhr

  • Speed: Quali- und Finalläufe Damen und Herren

 

Mittwoch, 17. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Damen

 

Donnerstag, 18. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Herren
 

Liveticker Kletter-EM

Finale "Boulder & Lead" mit Hannah Meul

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Es war der 6. Wettkampftag der Europameisterschaften am Mittwoch und es ging nochmal um Alles: Erstmals fand ein Wettbewerb im brandneuen Kombinationsformat "Boulder und Lead" statt - heute durften die Athletinnen an die Griffe, die sich über die entsprechenden Einzeldisziplinen in den vorigen Tagen qualifiziert hatten. Für das DAV-Team ging Hoffnungsträgerin Hannah Meul an den Start. Einen Rückblick auf die vergangenen Wettkämpfe gibt es hier.   Bisherige Highlights der Europameisterschaften: Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) Vize-Europameisterin im Bouldern Hannah Meul, 7. Platz im Lead-Finale Alex Megos, 5. Platz im Lead-Finale Yannick Flohé, 6. Platz im Lead-Finale Hannah Meul qualifiziert für das Finale im Kombinationsformat "Boulder & Lead" und erreicht den vierten Platz.  

Drei Tage bis zur Kletter-EM!

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Nur noch drei Mal schlafen, dann beginnen die Europameisterschaften im Klettern, die im Rahmen der European Championships Munich stattfinden. Vom 11. bis zum 18. August werden in der bayerischen Landeshauptstadt die neuen Täger*innen der Medaillen im Speed, Bouldern, Lead und im Kombinationsformat "Boulder & Lead" gesucht. Insgesamt 286 Athlet*innen aus 26 verschiedenen Nationen gehen in den sieben Wettkampftagen an die Griffe. Der DAV-Kader verzeichnet aktuell eine der erfolgreichsten Saisonen seit langem – und schickt seine Besten ins Rennen. Doch die Konkurrenz ist groß. Mit wem es das deutsche Team zu tun bekommt und wo Sie die Kletterwettkämpfe sehen können, erklären wir hier.

Kletter-EM München: DAV hofft auf erfolgreiche Meisterschaften!

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Vom 11. bis zum 21. August kehrt der ganz große Sport nach München zurück: Gleich neun Sportarten werden bei den European Championships Munich ausgetragen, damit sind sie das größte Sportereignis in der bayerischen Landeshauptstadt seit den olympischen Sommerspielen 1972. Und Klettern ist auch dabei! Vom 11. bis 18. August werden am Königsplatz die Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead ausgetragen sowie das neue Kombinationsformat "Boulder & Lead", das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris geklettert wird. Das Team des DAV überzeugte in dieser Saison bereits mit Top-Leistungen – und blickt entsprechend motiviert Richtung EM.   Hinweis: Am 8. August findet zur EM eine Pressekonferenz des DAV statt. Details finden Sie weiter unten im Text. 

Lexikon des Wettkampfkletterns

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Klettern ist eine Welt für sich. Von A wie Affenindex bis Z wie Zone ergibt sich ein ganzes Lexikon aus Equipment, Positionen und Schrittfolgen, die im Klettersport ganz bestimmte Bezeichnungen haben. Wir führen euch einmal durch's ABC des Kletterns und erklären euch, was die Begriffe bedeuten.  Schnellnavigation: A - B - C - D - E - F - G - H - I - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - Z 

Was ist Lead-Klettern?

Die Sportart als Wettkampf

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Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet. Es ist die traditionellste Disziplin des Kletterns. Hier geht es darum, eine definierte Route in einer vorgegeben Zeit möglichst sturzfrei zu durchklettern – beziehungsweise höher als die anderen Starterinnen und Starter zu kommen. Seit mittlerweile über 30 Jahren hat sich das Leadklettern als Wettkampfsportart etabliert – 1989 ging der erste Weltcup über die Bühne. Zu Beginn fanden die Wettkämpfe noch am Fels statt, beim „Rockmaster“ im italienischen Arco beispielsweise, einem der ältesten Sportkletterwettkämpfe überhaupt. Inzwischen aber werden Wettkämpfe in Hallen an bis zu 20 Meter hohen Kunstwänden durchgeführt. Für diese Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig. Daneben sind eine ausgefeilte Technik und eine gute Taktik gefragt, um an der Weltspitze mitklettern zu können. Zunehmend sieht man bei den Leadwettkämpfen aber auch spektakuläre Sprünge oder Bewegungen, wie die „Figure Four“, bei dem mangels Tritt das Bein über den Unterarm gehängt und aus dieser Position weitergezogen wird.   Das Niveau beim Leadklettern ist mittlerweile sehr hoch, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften beispielsweise sollte die männliche Jugend A den 9. UIAA-Grad beherrschen. Bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren liegen die Schwierigkeiten bereits bei UIAA 10/10+, international sogar noch höher: Bei den Weltcups werden Touren bis zum UIAA-Grad 11-/11 geklettert. 

Was ist Bouldern?

Die Sportart als Wettkampf

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Bouldern bedeutet Klettern ohne Seil in Absprunghöhe – also einer Höhe, aus der noch ohne Verletzungsgefahr abgesprungen werden kann. Weichbodenmatten sollen bei einem eventuellen Sturz vor Verletzungen schützen. Das Bouldern ist eine eigene Disziplin des Sportkletterns und hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Bei dieser Kletterdisziplin geht es darum, Probleme zu lösen, also Boulder richtig zu lesen. Im Wettkampf müssen komplexe Einzelzüge und komplizierte Bewegungsabläufe in einer vorgegeben Zeit bewältigt werden: Ziel ist es, den Topgriff, also den obersten Griff, mindestens drei Sekunden lang stabil zu halten. Beim Bouldern ist vor allem Maximalkraft gefragt. Diejenigen Kletterinnen und Kletterer, die an der Weltspitze dabei sein wollen, brauchen darüber hinaus ein hohes Maß an Athletik, eine sehr gute Beweglichkeit und ein ausgeprägtes Koordinationsvermögen. Akrobatische Bewegungsabläufe, Sprünge oder ungewöhnliche Körperpositionen gehören mittlerweile zum abgefragten Repertoire bei den Wettkämpfen. Durch seine spektakulären Bewegungen, viel Action in kurzer Zeit sowie dem zuschauerfreundlichen Modus hat das Wettkampfbouldern in den vergangenen Jahren zunehmend an Anziehungskraft gewonnen. Zu dem diesjährigen Boulderweltcup in München, bei dem der deutsche Starter Jan Hojer Bronze gewann, kamen mehr als 5000 Besucherinnen und Besucher.