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DM Speed: Anna Maria Apel und Linus Bader holen die Titel

01.10.2022, 19:00 Uhr

Am 1. Oktober ist die Deutsche Meisterschaft Speed im sparkassendome in Neu-Ulm über die Bühne gegangen. Die Titel holten Anna Maria Apel (DAV München-Oberland) und Linus Bader (DAV Düsseldorf). Rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauern sahen spannende Rennen mit überraschenden Wendungen. So schied Titelverteidigerin Franziska Ritter auf skurrile Weise bereits im Viertelfinale aus.

Das Replay zur DM Speed gibt es in der ARD-Mediathek.

 

Das Highlight-Video gibt es auf Youtube.

 

Überraschung im Viertelfinale der Damen

In der Qualifikation lief noch alles wie erwartet: Franziska Ritter lief mit 7,681 Sekunden die beste Zeit, gefolgt von Anna Maria Apel (7,972 Sek.) und Nuria Brockfeld (8,166 Sek.). Auch bei den Herren war die Qualifikation kine große Überraschung, lagen doch Sebastian Lucke (5,986 Sek.), Leander Carmanns (5,999 Sek.) und Linus Bader (6,127 Sek.) vorne. Die große Überraschung dann im Halbfinale: Im Rennen gegen Lisa Hefftler (DAV Rheinland-Köln) lag die dreimalige Deutsche Meisterin und Titelverteidigerin Franziska Ritter deutlich vorne und sah schon wie de sichere Siegerin dieses Duells aus. Dann setzte sie zum Sprung zum Anschlag an, erreichte auch locker die Höhe, drückte sich aber scheinbar ein bisschen zu weit nach hinten ab. Die Folge: Um wenige Zentimeter verfehlte sie das Ziel und schied aus! Probleme hatten auch andere: Julia Koch, immerhin Drittplatzierte des letzten Jahres, hat wegen eines Ausrutschers ebenfalls im Viertelfinale ihr Duell verloren. Ausrutscher leisteten sich auch Linus Bader und Sebastian Lucke (DAV Düsseldorf) im Achtelfinale - allerdings ohne schwerwiegende Konsequenzen. Beide kamen eine Runde weiter.

 

Knappe und spannende Finalrunden

Bedingt durch die Ausfälle von zwei Favoritinnen ergab sich eine überraschende Finalpaarung bei den Damen: Anna Maria Apel musste gegen Sofiia Tulchynska aus der Ukraine antreten. Ganz fehlerfrei war der Lauf der Münchnerin dann auch nicht, aber ihre insgesamt klar höhere Grundgeschwindigkeit trug sie zum Titelgewinn. "Das war unbeschreiblich", sagte Apel unmittelbar nach ihrem Sieg. "Ich kann es noch gar nicht rchtig begreifen!" Ganz nebenbei holte sie übrigens am Vormittag auch den ersten Platz beim Jugendcup Speed (siehe weiter unten im Absatz "Jugend A").

 

Das Finale bei den Herren bestritten mit Sebastian Lucke und Linus Bader die Deutschen Meister von 2020 und 2021. Und das hatte es in sich, denn auch diese beiden leisteten sich Ausrutscher. Der entscheidene Fehler passierte dann Lucke ganz oben, wo Bader schließlich vorbeiziehen und rund drei Zehntel vor seinem Konkurrenten anschlagen konnte. Entsprechend glücklich zeigte sich der gebürtige Neu-Ulmer: "Ich hatte eine unglaublich bescheidene Saison. Die Titelverteidigung, und das dann auch noch zuhause, das ist jetzt perfekt!"       

 

Die Ergebnisse im Detail

15 Damen und 20 Herren gingen bei der Deutschen Meisterschaft im Speedklettern in Neu-Ulm an den Start. Darunter waren vier ukrainische Athletinnen und Athleten, die in diesem Jahr ein Sonderstartrecht hatten und auch um die Titel mitkletterten. 

 

Das Damenpodium

  1. Anna Maria Apel (DAV München-Oberland)
  2. Sofiia Tulchynska (Ukraine/DAV Dortmund)
  3. Nuria Brockfeld (DAV Düsseldorf)

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

 

Das Herrenpodium

  1. Linus Bader (DAV Düsseldorf)
  2. Sebastian Lucke (DAV Düsseldorf)
  3. Dorian Zedler (DAV Stuttgart)

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

 

 

Jugend A: Anna Maria Apel und Vincent Stummreiter siegen

Am Samstagvormitta fand der Jugendcup Speed in der Jugend A statt. Insgesamt 40 Jugendliche gingen an den Start. Das sind die Ergebnisse:

 

Weibliche Jugend A

  1. Anna Maria Apel (DAV München-Oberland)
  2. Mia Guttenberger (DAV Bad Tölz)
  3. Charlotte Schiefer (DAV Schwaben)

Alle Ergebnisse gibt es hier.

 

Männliche Jugend A

  1. Vincent Stummreiter (DAV Landshut)
  2. Florian Schweiger (DAV Ringsee)
  3. Nikita Levyi (DAV Rheinland-Köln)

Alle Ergebnisse gibt es hier.

 

Der Jugendcup Speed war der letzte Wettkampf in der Jugendcupserie dieses Jahres. Damit stehen diese Ergebnisse fest fest:

 

 

Der sparkassendome

Der sparkassendome eignet sich ideal für Kletterwettkämpfe. So gibt es eine fest installierte, zweispurige Speedkletterwand mit internationaler Norm. Und über den Publikumsbereich, der 500 Menschen fasst, beugt sich eine beeindruckend steile Kletterwand für die Lead-Routen. "Normale" Kletterinnen und Kletterer kommen im sparkassendome aber auch voll auf ihre Kosten: 2650 Quadratmeter Kletterfläche drinnen und draußen sowie 280 Quadratmeter Boulderfläche lassen kaum Wünsche offen. Als Betreiberin des Kletterzentrums firmiert die Sektion Neu-Ulm des Deutschen Alpenvereins

 

Informationen für die Presse

 

DM Lead: Hannah Meul und Yannick Nagel siegen

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Am 2. Oktober wurden die letzten nationalen Titel im Wettkampfklettern in Deutschland in der Disziplin Lead vergeben. Die Ergebnisse waren nicht weniger als ein Paukenschlag: Bei den Damen setzte sich mit Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) eine Favoritin in absolut bravouröser Manier durch. Und bei den Herren sorgte Yannick Nagel (DAV Mannheim) mit seinem Erfolg für eine faustdicke Überraschung. Denn nach dem Halbfinale gab es wohl wenige Zweifel daran, dass Yannick Flohé den Sieg holen würde. Die extrem schwierige und anspruchsvolle Finalroute machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. 500 Zuschauer im ausverkauften sparkassendome sahen spannende und spektakuläre Wettkämpfe auf Weltklasseniveau. Das Replay zum Finale der DM Lead gibt es hier in der ARD Mediathek. Halbfinale (unkommentiert) und Qualifiaktion (kommentiert) sowie weitere Wettkampf-Replays gibt es hier: sportdeutschland.tv/deutscher-alpenverein   Das Highlight-Video gibt es auf Youtube. 

Was ist Speed-Klettern?

Die Sportart als Wettkampf

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Wie es der Name sagt: beim Speed geht es um Schnelligkeit. Also darum, eine weltweit genormte Route, bei der die Länge und Neigung der Wand sowie die Größe, Form und Position der Griffe und Tritte immer identisch sind, schnellstmöglich nach oben zu klettern. Gesichert wird beim Speed mit Seilsicherung von oben, also im Toprope. Die Athletinnen und Athleten müssen am Ende der Route auf einen Buzzer schlagen, dann wird die Zeit gestoppt. Die Speedtour ist bei Wettkämpfen 15 Meter hoch, hängt fünf Grad über und befindet sich im siebten UIAA Schwierigkeitsgrad. Da es sich immer um die gleiche Griffabfolge handelt, können sich die Kletterinnen und Kletterer optimal vorbereiten. Sie prägen sich bei unzähligen Gos den Bewegungsablauf so ein, dass sie ihn verinnerlicht haben und genau wissen, welchen Griff sie wie nehmen beziehungsweise wohin sie ihren Fuß setzen müssen. Beim Speedklettern ist neben einer hohen Schnell- und Maximalkraft deshalb auch eine große Greif- und Trittpräzision notwendig. Außerdem sind im Wettkampf, der über mehrere Runden geht, bei höchster Geschwindigkeit Schnellkraftausdauer und Nervenstärke erforderlich. 

Was ist Lead-Klettern?

Die Sportart als Wettkampf

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Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet. Es ist die traditionellste Disziplin des Kletterns. Hier geht es darum, eine definierte Route in einer vorgegeben Zeit möglichst sturzfrei zu durchklettern – beziehungsweise höher als die anderen Starterinnen und Starter zu kommen. Seit mittlerweile über 30 Jahren hat sich das Leadklettern als Wettkampfsportart etabliert – 1989 ging der erste Weltcup über die Bühne. Zu Beginn fanden die Wettkämpfe noch am Fels statt, beim „Rockmaster“ im italienischen Arco beispielsweise, einem der ältesten Sportkletterwettkämpfe überhaupt. Inzwischen aber werden Wettkämpfe in Hallen an bis zu 20 Meter hohen Kunstwänden durchgeführt. Für diese Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig. Daneben sind eine ausgefeilte Technik und eine gute Taktik gefragt, um an der Weltspitze mitklettern zu können. Zunehmend sieht man bei den Leadwettkämpfen aber auch spektakuläre Sprünge oder Bewegungen, wie die „Figure Four“, bei dem mangels Tritt das Bein über den Unterarm gehängt und aus dieser Position weitergezogen wird.   Das Niveau beim Leadklettern ist mittlerweile sehr hoch, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften beispielsweise sollte die männliche Jugend A den 9. UIAA-Grad beherrschen. Bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren liegen die Schwierigkeiten bereits bei UIAA 10/10+, international sogar noch höher: Bei den Weltcups werden Touren bis zum UIAA-Grad 11-/11 geklettert.