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Nachwuchscamp Hochtouren 2018

09.07.2018, 20:09 Uhr

Vom 30.06. bis 07.07.2018 fand zum zweiten Mal das DAV Nachwuchscamp Hochtouren statt. Unter Anleitung zweier erfahrener Bergführer hatten acht motivierte Nachwuchsalpinisten und -alpinistinnen die Möglichkeit, von Profis zu lernen und sich jede Menge Tipps und Tricks abzuschauen.

 

Für das Nachwuchscamp wurde die auf 2817 Meter Höhe gelegene Kaunergrathütte im Pitztal als hochalpiner Stützpunkt ausgewählt. Im Gegensatz zur Oberwalder Hütte war die Umgebung somit fels- statt eislastig, was sich auch in den Ausbildungsinhalten niederschlug.

Das Nachwuchscamp war gezielt nicht als Hochtourengrundkurs konzipiert – etwas Hintergrundwissen und das körperliche Können für den Aufenthalt im hochalpinen Gelände sollten die Teilnehmer bereits mitbringen. Stattdessen wurden gezielt und individuell gewisse Themen ausgesucht und vertieft behandelt. Dabei konnten die Teilnehmer selber mitbestimmen und Ausbildungsinhalte vorschlagen, die sie besonders interessierten.


Das Nachwuchcamp Hochtouren folgte also dem Konzept der anderen Nachwuchscamps, das hier genauer erläutert wird.

Zum Einstimmen wurde am ersten Tag – nach dem Zustiegstag – mit dem Watzespitze Ostgrat gleich die Paradetour der Kaunergrathütte angegeangen. Zwar ist dieser Grat mit 700 Höhenmeter für Tiroler Verhältnisse recht lang, doch viele neue Bohrhaken entschärfen die Kletterei und machten die Tour ideal, um sich an den Fels und die Umgebung zu gewöhnen. Motiviert wurde dabei auch die eine oder andere klettertechnisch anspruchsvollere Variante gewählt. In Bergschuhen, versteht sich.
Zurück ging es über die selbe Route, ganz im Sinne des Bergsteigermottos „Der Gipfel ist erst der halbe Weg.“

 

Watzespitze

 

Als Kontrast zu diesem reinen Fels-Blockgrat ging es am nächsten Tag noch einmal auf die Watzespitze – diesmal aber über den in den letzten Jahren deutlich anspruchsvoller gewordenen Eisanstieg. Steiles Blankeis, Spaltengefahr, steile Schneehänge, Steinschlagzonen, ein großer Bergschrund und zuletzt wieder ein Blockgrat schmückten diese Route mit fast allem, was eine klassische Hochtour zu bieten hat. Da beim Abstieg noch etwas Zeit blieb, wurden am Bergschrund aus Übungsgründen eine Reihe ausziehbarer T-Anker gebaut.

Anschließend war das Wetter leider nicht mehr so stabil, sodass der nächste Tag für Ausbildungseinheiten im nahegelegenen Klettergarten genutzt wurde. Mit Themen wie Flaschenzug oder Seilverlängerung wurde auch das Thema behelfsmäßige Bergrettung aufgegriffen. Natürlich durfte nach diesen Technikübungen auch das Training nicht zu kurz kommen – mit einer spontanen Klimmzugsession in der Hütte.

 

Verpeilspitz

 

Auch am Verpeilspitz Nordgrat, der längsten Tour der Umgebung, machte das Wetter der Gruppe einen Strich durch die Rechnung. Trotz frühem Aufbruch, großer Motivation und schnellem Zustieg musste die Tour zu Beginn der Kletterschwierigkeiten abgebrochen werden. 
 

 

Training Vertikalzackentechnik

 

Immerhin konnte die Verpeilspitz am letzten Tag in schnellem Tempo über das unschwierige Blockgelände des Normalwegs erreicht werden. Den Abschluss bildete eine intensive Trainingseinheit Vertikalzackentechnik in steilen Eis, bei dem die Teilnehmer ihre Fähigkeiten auf Steigeisen verbesserten. In zwei Topropestationen durften dabei die Grenzen dieser Eistechnik ausgelotet werden.

 

Alle Infos zum alpinen Nachwuchs- und Förderkonzept des DAV findet ihr hier.