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Das sind die Disziplinen
Bouldern
Bouldern bedeutet Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. In dieser Disziplin geht es darum, verschiedene Routen, oder „Boulder-Probleme“, richtig zu lösen. Dabei müssen maximalkräftige Einzelzüge und komplexe Bewegungsabläufe in einer vorgegebenen Zeit bewältigt werden. Akrobatik, Sprünge und ein hohes Koordinationsvermögen gehören mittlerweile zum Standard-Repertoire.
Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln): „Bouldern bedeutet Vielseitigkeit! Man hat immer andere Routen, andere Griffe und andere Strukturen. Keiner klettert auf die gleiche Art und doch hat jeder das gleiche Ziel, nämlich den Top-Griff. Es gilt, die Boulder-Probleme auf die für einen persönlich beste Möglichkeit zu lösen. Da gibt es kein Richtig oder Falsch. Ich sage immer: Wer oben ist, hat recht! Egal ob man das Problem mit viel Kraft oder besonders technisch gelöst hat. Und genau das ist das Tolle: Es sind einem fast keine Grenzen gesetzt!“
Lead
Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegsklettern bezeichnet. Es ist die traditionellste Disziplin der Sportart. Hier geht es darum, eine mindestens 15 Meter hohe Route in vorgegebener Zeit möglichst sturzfrei zu klettern. Besonders Ausdauer, Technik und Taktik sind gefragt. Am Ende heißt es: Wer am höchsten klettert, gewinnt!
Alexander Megos (DAV Erlangen): „Beim Lead kommt es nicht nur auf die Maximalkraft an, sondern auch auf die Ausdauer. Lead hat von allem etwas und verkörpert für mich das eigentliche Klettern. Im Wettkampf hat man nur einen Versuch und muss vor Hunderten von Zuschauern performen. Dieser Nervenkitzel macht Spaß und natürlich ist die Atmosphäre und die Größe eines Titelevents, wie der WM, noch mal eine andere Nummer.“
Speed
Wie es der Name sagt: Beim Speed-Klettern geht es um Schnelligkeit. Also darum, eine weltweit genormte Route – die Länge und Neigung der Wand sowie die Größe, Form und Position der Griffe und Tritte sind immer identisch – schnellstmöglich nach oben zu klettern. Gesichert wird beim Speed mit Seilsicherung von oben, also im Toprope. Die Athletinnen und Athleten müssen am Ende der Route auf einen Buzzer schlagen – die Schnellsten machen das Rennen!
Franziska Ritter (DAV Düsseldorf): „Speed, das ist die Kombination aus Kraft, Schnelligkeit und Koordination – diese Komponenten müssen perfekt zusammenspielen. Vertikal die Wand hochzu„rennen“, das ist schon außergewöhnlich. Es ist der ständige Wettkampf gegen den Gegner und gegen die Uhr und damit gegen sich selbst. Wenn alles gut zusammenspielt, du keine Fehler machst und alles um dich herum ausblendest, dann fühlt es sich an, als würde man die Wand hochfliegen, ganz mühelos. Dieses Gefühl ist wirklich unglaublich.“
Paraclimbing
Das Paraclimbing ist das Wettkampfklettern für Menschen mit Behinderung. Geklettert wird immer mit Toprope-Sicherung. Um die Leistungen der Kletterinnen und Kletterer so fair und objektiv wie möglich zu vergleichen, gibt es zahlreiche Startklassen. Unterschieden werden dabei die Art und der Grad der Einschränkungen. Alle Klassen gibt es jeweils für Frauen und Männer.
Florian Singer (Sektion Stützpunkt Inntal): „Für mich ist das Klettern sehr wichtig, da es mich nach einem schweren Autounfall wieder auf die Beine gebracht hat. Da jede Behinderung einzigartig ist, klettern alle in der ihrer jeweiligen Disziplin. Mich motiviert dabei, dass nur meine Leistung zählt, man bei den Wettkämpfen um die Welt kommt und man seine Freunde trifft. Bei der WM dabei zu sein, ist sensationell! Vor meinem Unfall habe ich Fußball gespielt – da hätte ich nie im Leben auf einer WM spielen können.“
Jacqueline Fritz (DAV Karlsruhe): „Das Klettern ist für mich inzwischen mehr als nur ein Hobby. Das Schöne an diesem Sport ist, dass es Körper und Geist gleichermaßen verbindet. Neben Muskelkraft benötigt man auch mentale Stärke – man muss sich konzentrieren und fokussieren können. Besonders schön ist beim Paraklettern die internationale Gemeinschaft. An der Wand herrscht definitiv Konkurrenz, aber sobald man am Boden ist, hilft man sich gegenseitig und fiebert füreinander mit!“