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Trauer um Robert Renzler

23.05.2023, 10:51 Uhr

Der Deutsche Alpenverein ist tief betroffen vom Tod Robert Renzlers, der am 20. Mai in den Bergen tödlich verunglückt ist. Renzler war von 2002 bis 2020 Generalsekretär und seit 2021 Ehrenmitglied im Österreichischen Alpenverein. Mit seinem unermüdlichen Engagement für die Berge hat er den ÖAV wie die gesamte Alpenvereinslandschaft entscheidend mitgestaltet, wie DAV-Präsident Roland Stierle unterstreicht: „Robert gehörte zu den absoluten Spitzenalpinisten mit jahrzehntelanger Erfahrung, als Generalsekretär des ÖAV prägte er die Verbandsarbeit in Österreich, aber auch die Zusammenarbeit mit dem DAV. Ich habe einen persönlichen Freund verloren. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“

 

 

 

Wegbereiter und leidenschaftlicher Bergsteiger

Robert Renzler war Berg- und Skiführer, Expeditionsleiter und Allroundalpinist mit über 1000 Klettertouren an den großen Alpennordwänden, in den Dolomiten und im Yosemite, der seine Leidenschaft als Bergsteiger maßgeblich in die Alpenvereinsarbeit einbrachte: Als Veranstalter der ersten Kletterweltmeisterschaft in Innsbruck trug er wesentlich zur Entwicklung des Sportkletterns bei, Anfang der 1990er Jahre war er geschäftsführender Präsident des Weltkletterverbandes, später Präsident der UIAA Mountaineering Commission. Renzler war außerdem der entscheidende Wegbereiter für die „Tirol Deklaration“ (2002), eine in der Alpinismusgeschichte einzigartige ethische Selbstverpflichtung für das Bergsteigen und Klettern. Unter seiner Führung wurde auch die Geschichte des Alpenvereins wissenschaftlich aufgearbeitet: 2011 hat der Österreichische Alpenverein gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol das Buch "Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1919 - 1945" herausgegeben, in dem der Alpenverein seine Geschichte während der NS-Zeit hinterfragt.