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Parlamentarischer Abend des DAV

20.06.2018, 18:00 Uhr

Am 13. Juni hat der DAV die Abgeordneten des Bayerischen Landtags ins Alpine Museum auf der Praterinsel in München eingeladen. Außerdem waren Vertreterinnen und Vertreter aus der Bayerischen Staatsregierung, den Ministerien und der Stadt München zu Gast.

 

Ziel des „Parlamentarischen Abends“ war es, auf die Themen aufmerksam zu machen, die dem DAV derzeit wichtig sind. Außerdem war das Treffen eine gute Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Auftakt im Festsaal mit dem Klettersport

Mit insgesamt rund 70 belegten Plätzen war der Festsaal im Alpinen Museum denn auch gut gefüllt, als der Parlamentarische Abend um 18.30 Uhr begann. Nachdem DAV-Präsident Josef Klenner die Gäste begrüßt hatte, machte er anhand von einigen Eckdaten die beeindruckende Entwicklung des DAV in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich: „Wenn man die breite ehrenamtliche Basis anschaut und auch sieht, wie groß wir sind und wie stabil wir wachsen, dann ist es sicherlich richtig zu behaupten, dass der DAV in der Mitte der Gesellschaft steht und ein erhebliches gesellschaftliches Gewicht auf die Waage bringt.“ Zwei Hauptthemen bestimmten anschließend den Parlamentarischen Abend: Der Klettersport und der nachhaltige Tourismus. Beim ersten Thema stand freilich die olympische Perspektive im Mittelpunkt. Vizepräsidentin Burgi Beste erläuterte die Folgen, die damit für den Klettersport insgesamt und für den DAV im Besonderen verbunden sind: „Das ist eine große Chance. Und eine große Herausforderung. Aber eine, die wir annehmen.“ Ein gutes Beispiel dafür ist das neu errichtete Landesleistungszentrum in Augsburg. In einer Liveschalte dorthin gewährte Martin Lochner aus dem Vorstand des Kletterfachverbandes Bayern den Politikerinnen und Politikern einen schönen Einblick in die neue Kletteranlage und machte deutlich, wie gut Leistungs- und Breitensport nebeneinander bestehen können. Auf die Integration des Wettkampfkletterns in die Strukturen des DAV ging Hauptgeschäftsführer Dr. Olaf Tabor ein: „Wir haben ein dreiköpfiges Bundestrainerteam installiert, wir haben die Stelle des Sportdirektors geschaffen, wir haben eine neue nationale Wettkampflandschaft aufgebaut. Das alles kostet Geld, und hier sind wir auf Partner aus der Wirtschaft und der Politik angewiesen.“

 

Die Zukunft der Alpen: Bergsteigerdörfer und Mountainbiken

Beim zweiten großen Themenblock im Festsaal ging es um nachhaltigen Tourismus. Am Beispiel des neuen Bergsteigerdorfes Kreuth erläuterte Vizepräsident Roland Stierle, welchen Beitrag das Konzept für eine gute und verantwortungsvolle Entwicklung des bayerischen Alpenraums leisten kann: „Bergsteigerdörfer sind nicht das Patentrezept, weil nicht alle Orte in den Alpen die entsprechenden Voraussetzungen haben. Aber die Bergsteigerdörfer sollen ausstrahlen. Im Idealfall wird das Konzept prägend sein für die kommende Tourismusentwicklung.“ Um eine ebenfalls wirksame Methode, die Tourismusentwicklung im Alpenraum zu beeinflussen, ging es schließlich im letzten Festsaal-Beitrag des Abends. „Immer mehr Menschen sind in den Alpen unterwegs“, gab Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter Alpine Raumplanung beim DAV, zu bedenken. „Wir setzen auf Lenkungsmaßnahmen.“ Beim Skitourengehen bewährt sich diese Methode im DAV-Projekt „Skibergsteigen umweltfreundlich“ seit 23 Jahren, beim Sportklettern tut es das mit den so genannten Kletterkonzeptionen fast genauso lange. Angesichts des massiven E-Bike-Trends will der DAV beim Mountainbiken nun ähnlich agieren und regionale Mountainbike-Konzeptionen erarbeiten. An die Politik gerichtet sagte Mair: „Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen auf Landesebene, aber auch in den Kommunen einen langen Atem haben und uns dauerhaft finanziell und ideell bei der anstehenden, großen Aufgabe unterstützen.“

 

Spitzensportler, Hüttenerlebnis und Alpenflüsse

Mit den Beiträgen im Festsaal ging der erste Teil des Parlamentarischen Abends zu Ende. Der zweite Teil fand im Erdgeschoss des Alpinen Museums und im Garten statt. In einer Art Ausstellung waren mehrere Stände aufgebaut, an denen sich die Gäste über DAV-Themen eingehend informieren und mit DAV-Experten ins Gespräch kommen konnten. Bei den Leistungssportlern standen mit Chris Hanke und Stefan Knopf zwei Athleten aus den Nationalkadern Klettern und Skibergsteigen Rede und Antwort. Im Foyer des Museums gab es kleine Einblicke in die Wanderausstellung „Alpen unter Druck“, in den Räumen der Dauerausstellung daneben konnte man sich einen Überblick über die Umbaupläne für das Alpine Museum verschaffen. Durch die derzeitige Sonderausstellung „Gerade wild. Alpenflüsse“ führte Kurator Steffen Reich interessierte Gäste. Und schließlich war da noch die „Urhölle“: In dem ursprünglichen Kerngebäude der Höllentalangerhütte, das mittlerweile im Garten des Alpinen Museums wiederaufgebaut worden ist, kamen Politikerinnen und Politiker mit den Experten vom Ressort Hütten und Wege des DAV ins Gespräch.

 

Der DAV findet Gehör

Wer den Parlamentarischen Abend des DAV am 13. Juni 2018 erlebt hat, der weiß, dass ein erheblicher Aufwand damit verbunden war. Die große Bedeutung des Termins für den DAV macht alleine schon deutlich, dass immerhin fünf von sieben Präsidiumsmitgliedern anwesend waren. Über den Nutzen des Abends ließ DAV-Präsident Josef Klenner bereits bei seinen einführenden Worten im Festsaal keinen Zweifel aufkommen: „Es ist uns eine große Freude, Sie so zahlreich begrüßen zu dürfen – zeigt es doch, dass der DAV mit relevanten Themen und Positionen an die Öffentlichkeit geht und dort durchaus Gehör findet.“

 

Bildmaterial zur Veranstaltung

Eindrücke des Parlamentarischen Abends gibt es hier.