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Hilft Klettern bei Parkinson?

27.09.2017, 13:34 Uhr

Die positiven Effekte des Kletterns können Patienten mit neurologischen Erkrankungen vielfach bestätigen. Doch gesicherte Erkenntnisse gibt es bislang kaum. In einer Studie der Medizinischen Universität Wien werden erstmals die Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson genauer untersucht.

„Wenn ich in der Wand bin, ist das Zittern nicht mehr da“

... sagt ein 81-jähriger Kletterer, der an Parkinson erkrankt ist. Die Forscherinnen Heidemarie Zach und Lucia Gaßner möchten in der Studie mit dem Titel "Climb up, head up!" nachweisen, dass durch Sportklettern die Gesundheit von an Morbus Parkinson erkrankten Menschen ganzheitlich verbessert werden kann. Dabei sind diese Verbesserungen nicht nur körperlich, sondern auch auf der psychischen und sozialen Ebene zu sehen. „Aus psychologischer Sicht führt Sportklettern zu einer Steigerung der Stimmung und der Überzeugung, schwierige Situationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können“, so die Initiatorinnen. Durch das Miteinander und den entgegengebrachten Respekt kann darüber hinaus auch das Selbstwertgefühl gesteigert werden.

Erstmalig soll somit wissenschaftlich belegt werden, dass Klettern eine sehr vielversprechende Strategie zur Steigerung der Lebensqualität der Patienten ist. In der Studie werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt – eine „Klettergruppe“ und eine „Kontrollgruppe“. Erstere nimmt an einem mehrwöchigen Training in der Kletterhalle Marswiese in Wien teil. Die Kontrollgruppe hält sich hingegen an die Bewegungsempfehlungen für Parkinson-Patienten der WHO und übt diese zuhause aus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider Gruppen werden dann zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht und die Ergebnisse miteinander verglichen. Die Forscherinnen erhoffen sich, neue Interventionsmöglichkeiten bei Parkinson anzustoßen.