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Ein wackelnder Berg

Studie beweist: Matterhorn bewegt sich

22.12.2021, 12:00 Uhr

Nicht nur Brücken, Hochhäuser oder Bäume schwingen hin und her oder auf und ab, auch massive Berge bewegen sich.

Ende 2021 hat ein internationales Forschungsteam um Dr. Samuel Weber, Mitarbeiter am Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Ressonanzschwingungen am Matterhorn gemessen und für unsere Augen sichtbar gemacht.

In etwa zwei Sekunden schwingt der 4.478 Meter hohe Berg wenige Nano- bis Mikrometer, von seismischen Wellen angetrieben, hin und her.

 

Seismische Wellen sind energetische Wellen, die sich in der Erde ausbreiten. Sie werden durch beispielsweise die Gezeiten, die Meeresbrandung, Winde, Erdbeben oder auch menschliche Aktivität ausgelöst. Für die Messung der Wellen und folglich auch der Bewegung des Matterhorns wurden drei Seismometer am Berg installiert.

Eines unmittelbar vor dem Gipfel auf etwa 4.470 Metern, ein anderes etwas weiter unten am Hörnligrat und ein drittes zur Referenzmessung am Fuß des Berges.

Die aufgezeichneten Schwingungen können, natürlich deutlich beschleunigt, für das menschliche Ohr hörbar und für unsere Augen sogar sichtbar gemacht werden. Je ein weiteres Beispiel für beide Simulationen gibt es auf der Webseite des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF).

 

Die Erkenntnis über das schwingende Matterhorn dient aber einem höheren Zweck, denn durch die Analyse der seismischen Bodenunruhe und Erdbebenanregungen wird die Stabilität der Felsen und Hänge im Falle eines Erdbebens beurteilt.

Alles zur aktuellen Forschung der schwingenden Berge findet sich auf der Webseite des SLF.