„Die Kordillere der Träume“

Der chilenische Regisseur und Dokumentarfilmproduzent Patricio Guzmán wendet sich im Film „Die Kordillere der Träume“ („La cordillera de los sueños“) den Anden zu, verknüpft mit der politischen Vergangenheit seiner Heimat. Die Natur seiner Heimat sieht er dabei als Sinnbild der politischen Geschichte von revolutionärer Utopie, faschistischer Diktatur und neoliberalem Raubbau an der Gesellschaft:

80 Prozent der Oberfläche Chiles machen die Anden aus und doch sind sie ein blinder Fleck im chilenischen Bewusstsein – ähnlich wie die Gräuel der Diktatur und die ungebrochene Tradition des Widerstands gegen sie. Obwohl diese geschichtlichen Umstände bis heute die politischen und ökonomischen Realitäten des Landes weiterhin maßgeblich beeinflussen, wurden sie dennoch aus der Wahrnehmung der Gesellschaft verdrängt. Guzmáns bildstarker Dokumentarfilm ist darum auch ein Werk der Bewusstmachung und engagierten Aufarbeitung.

„Die Kordillere der Träume“ schließt eine Trilogie ab, die der seit dem Pinochet-Putsch 1973 im Pariser Exil lebende Patricio Guzmán 2010 mit „Heimweh nach den Sternen“ begann und 2015 mit „Der Perlmuttknopf“ fortführte.

Bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes 2019 wurde „Die Kordillere der Träume“ als bester Dokumentarfilm mit dem L'Œil d'or ausgezeichnet.